Galápagos-Inseln, 21. Februar 2021
Eigentlich wäre heute ja unser Abflug von den Galápagos-Inseln vorbei. Abgesehen von einem kurzen 1h-Ausflug vor dem Frühstück steht normaler Weise nichts mehr auf dem Programm. Doch wir haben Glück, es ist Fasching. Aus diesem Grund sind die Flüge am heutigen Sonntag extrem begehrt und entsprechend teuer. Da hat die Angelito I beschlossen, uns einfach noch einen Tag ranzuhängen, damit wir uns bei der Rückreise nicht dumm und dämlich zahlen müssen. Danke!!!


Wir bekommen also erst einmal ein Frühstück. Danach machen wir eine ausgedehnte Zodiac-Tour in die Mangroven. Gleich zu Beginn empfangen uns jagende Pelikane. Doch was ist das? Das sind tatsächlich kleine Seeschwalben, die sich gleich nach dem Wiederauftauchen auf den größeren Pelikan setzen. Sie lauern darauf, ob etwas für sie abfällt.



Etwas weiter drinnen begegnen uns gepunktete Adlerrochen in verschiedenen Größen. Die Mangroven sind für viele Meeresbewohner eine gute Kinderstube. Die hier auch oft zu entdeckenden Hammerhai-Babys sehen wir zwar nicht, dafür aber viele andere kleine Baby-Haie. Leider ist das Wasser so trüb, dass die rein gehaltene GoPro nicht wirklich viel zeigt… abgesehen von ein paar ganz besonders neugierigen Besuchern…


Ebenso beobachten wir Meeresschildkröten. Bei der Paarung! Kein besonders intimer Moment. Während in der Mitte ein Pärchen gerade bei der Sache ist, schwimmen einige andere Männchen rund herum. Wer weiß?! Vielleicht kann man sich ja als nächster in der Reihe profilieren. Dem Weibchen ist das ziemlich egal. Es legt so viele Eier, dass auch mehrere Partner mit der Befruchtung mehr als genug zu tun haben.

Die Vielzahl an Schildkröteneiern ist auch dringend notwendig. Die Überlebensquote ist miserabel. Von 1.000 gelegten Eiern schaffen es vielleicht 1-2 bis ins Erwachsenenalter. Immerhin reicht das zur Arterhaltung. Zumindest solange nicht zu viele Plastiktüten vermeintlich schmackhaft durch die Meere treiben und den armen Tieren volle Mägen ohne Nährwert verschaffen. Oder auch gut beleuchtete Küstenstraßen und Hotels in der Nähe entsprechender Strände die frisch geschlüpften Schildkröten vom richtigen Weg ins Meer abbringen. Das sind leider echte Probleme!

Am Nachmittag besuchen wir dann so einen von Meeresschildkröten zur Eiablage genutzten Strand. Ok, eigentlich ist der Ausflug mit „Badespaß“ überschrieben. Aber so ein kleiner Spaziergang kann ja nicht schaden. Insgesamt finden sich alleine an diesem Strand mehrere hundert Nester, die hier gewissenhaft beobachtet, gezählt und dokumentiert werden. Ein kleines Zeltcamp mit wechselnden Freiwilligen nimmt sich dieser Aufgabe im Sinne der Forschung seit über 15 Jahren begeistert an.


Der Spaziergang endet an einer kleinen Lagune. Und nun sehen wir nun die an anderer Stelle vermissten Flamingos. Immerhin zwei der über das Archipel verstreut etwa 1.000 Tiere haben sich hierher verirrt und sind fleißig auf Futtersuche.





Zum Abschluss des Tage, letztlich unserer kleinen Kreuzfahrt, geht die ganze Familie dann nochmal ausgiebig baden. Eine durchaus anstrengende, aber unglaublich schöne und ereignisreiche Zeit liegt hinter uns. Da ist so ein entspanntes Bad ein wirklich schöner Ausklang…

Zurück an Bord gab es dann noch ein grandioses Gala-Dinner. Der Koch hat seiner Freude am Dekorieren freien Lauf gelassen und sich selbst übertroffen.
Die gesamte Crew nimmt Abschied von unserer kleinen Gästegruppe. Ja, es ist wirklich ein Abschied. Das ob der Erlebnisse freudig lachende Auge liegt bei uns allen dicht neben dem ob des Endes der Reise traurig weinenden Auge.
Danke für eine unvergessliche Zeit!
