Offizielle Bekanntmachung: Plan C

Es war einmal ein Plan. In drei Jahren wollen wir um die Welt segeln. Es sieht am Anfang ja auch richtig gut aus. Der Februar 2020 im Eis der Antarktis bildet den Höhepunkt dieses Reisesabschnittes, wenn nicht des ganzen Törns. Und dann kommt der März 2020: Vollbremsung!

Einen Tag, bevor wir vom argentinischen Ushuaia aufbrechen wollen, schließt Chile seine Grenzen. Ungeplant hängen wir zwei Monate fest. Dann gelingt uns mehr halb als legal doch noch die Ausreise nach Chile. Ganze drei Monate lassen wir uns Zeit und tingeln durch die winterlichen Kanäle Patagoniens bis nach Valdivia. Dort angekommen wird uns entgegen früherer Aussagen die Einreise verweigert… vier Monate lang. Dann endlich haben wir genug und fahren einfach weiter. Natürlich machen wir uns hier schon länger Gedanken darüber, wie es in der neuen Situation weiter gehen soll.

  • Plan A: Siehe oben. Ist faktisch gestorben. Wir hängen schon bei Abfahrt aus Valdivia über ein halbes Jahr hinterher.
  • Plan B: Immer noch um die Welt, aber in vier Jahren. Dann müssten wir uns zeitnah nach Französisch-Polynesien (FP). orientieren. Das machen einige (sehr) wenige andere Crews auch. Doch die eigentliche Südsee „hinter FP“ ist und bleibt geschlossen. Von Australien und Neuseeland ganz zu schweigen. FP ist aktuell eine Sackgasse! Folglich geht der Trend eher in die andere Richtung. Ungewöhnlich viele Segler nehmen in dieser Zeit den harten Weg zurück nach Amerika auf sich.
  • Plan C: Nicht um die Welt…

Ok, mit der Entscheidung nach Ecuador zu segeln, haben wir uns noch ein Hintertürchen für die Südsee offen gehalten. Doch nun, Anfang Mai 2021 in Costa Rica sieht es doch sehr stark nach Plan C aus. Aus „Rund um die Welt“ wird „Rund Südamerika“. Dafür bleibt es bei den ursprünglich geplanten drei Jahren. Die Rückkehr nach Deutschland peilen wir für August 2022 an. Bis dahin sieht die grobe Törnplanung wie folgt aus…

  • Ende Mai geht es von Costa Rica nach Panama City
  • Entgegen unseres ursprünglichen Vorsatzes, ohne Kanäle (um die Welt) zu segeln, wechseln wir am 19. Juni durch den Panamakanal in die Karibik.
  • Wir bleiben uns aber damit treu, die „klassische Karibik“ zu meiden. Ganz ehrlich, das reizt uns einfach nicht… und die Hurrikan-Saison bietet den passenden Vorwand.
  • Folgerichtig steht uns dann ein sehr harter Abschnitt bevor. Die Passage an der Nordküste Kolumbiens gilt als „Kap Hoorn der Karibik“… allerdings mit Ostwind… also gegenan. Da werden wir uns was überlegen müssen… eventuell auch einen großen Bogen nach Norden… (Update: Es geht über Kolumbien!)
  • Irgendwie werden wir es schaffen und dann die niederländischen ABC-Inseln (Aruba, Bonaire, Curaçao) ansteuern.
  • Das nächste Trio abseits der ausgetretenen Blauwasser-Routen sollen dann die drei kleinen nicht-lateinamerikanischen Länder des Kontinents sein: Guyana, Suriname, Französisch-Guyana.
  • Je nach Situation (Zeitrahmen und sch*** C***) halten wir uns einen Abstecher nach Nordbrasilien offen. Doch aktuell macht das Land aus gutem Grund dicht und verweist ausländische Segler sogar des Landes.
  • Wie auch immer, der Weg zurück über den Atlantik via Bermuda zu den Azoren wird irgendwann 2022 sicher länger als der Hinweg im Oktober 2019.
  • Von den Azoren führt der Weg dann über das Heimatland unserer Samai (Frankreich) wieder zurück in das Heimatland der Crew (Deutschland)

Soweit der neue Plan. Mal schauen, was diesmal dazwischen kommt. Doch was immer es auch sein mag, bisher sind wir mit allem irgendwie klar gekommen und haben unsere Entscheidung zum „Leinen los“ nie bereut… und das soll gefälligst auch so bleiben!!!