Samuel über die Tierwelt in Galápagos – Luft

Der letzte Eintrag über die Tiere in Galápagos geht über das Leben der Vögel. Direkt nach unserer Ankunft, sehen wir Pelikane, wie wir sie auch schon auf dem Pazifik gesehen haben. Na ja, genau genommen, sind wir ja auch auf dem Pazifik. Es ist kein für Galapagos spezifisches Tier, weshalb ich sie überspringe.

Wir betreten die erste Insel, wo wir mit der Angelito I hingefahren sind und werden sogleich von Vögeln begrüßt. Es sind die Vögel, die wir irgendwie auf so gut wie jeder Insel sehen. Ich spreche von den Fregattvögeln. Wir sind glücklicherweise genau in der Paarungszeit nach Galápagos gekommen. Also in der Zeit, in der die Fregattvogelmännchen Weibchen suchen. Dazu haben die Männchen ein rotes Säckchen, das vom Kinn bis zum Bauch geht. In der Paarungszeit bläht er sich auf, um den Weibchen zu imponieren. Die Weibchen sind übrigens gut zu erkennen, da sie ein weißes Federkleid an ihrem Hals haben. Leider sind die Fregattvögel auf andere Vögel angewiesen. Sie können nämlich nicht tief tauchen und ernähren sich von Fisch. Und den klauen sie von anderen. Darum geht es nun zu den bestohlenen Vögeln.

Fregattvogel vor Blaufußtölpel

Beim Überleben hilft ihnen die zweite Art Vogel. Der Blaufußtölpel. Er ist ein guter Taucher und Fischer. Das müssen sie auch sein, weil sie sonst verhungern würden. Das liegt daran, das der Fregattvogel ständig seine Beute klaut. Wie der Name schon sagt, hat der Blaufußtölpel blaue Füße sowie einen blauen Schnabel. Sehr süß. Die Männchen versuchen den Weibchen mit einem bestimmten Tanz zu imponieren, wo das Männchen seine Füße der Frau entgegenstreckt und ab und zu die Flügel ausbreitet. Ach so, der Blaufußtölpel kann sich übrigens nicht auf Äste setzen. Seine schönen blauen Füße sind einfach zu unbeweglich.

Blaufußtölpel im Tanz
Da ist dann doch noch ein Pelikan

Wenn wir schon bei Tölpeln sind, machen wir doch einfach dort weiter. Der zweite Tölpel hat rote Füße und heißt somit auch Rotfußtölpel. Der Schnabel ist aber wie der des Blaufußtölpels blau. Es gibt aber noch einen weiteren Unterschied. Der Rotfußtölpel kann im Gegensatz zu seinem blaufüßigen Verwandten auf Bäumen und Ästen sitzen. Seine Füße sind viel beweglicher! Und mindestens genau so schön.

Rotfußtölpel

Das waren viele Tölpel ja, aber es gibt noch einen. Den Galápagos-Maskentölpel oder den Nascartölpel. Es ist ein und dieselbe Art, wurde aber umbenannt. Er hat ein seltsames Gesicht, das wie eine Maske aussieht. Daher der Name. Er ist ähnlich wie die anderen Tölpel, hat aber keine farbigen Füße und keinen blauen Schnabel.

Nascartölpel

Das waren jetzt aber wirklich alle Tölpel. Kommen wir zu den nächsten Tieren. Dem Nachtreiher und dem Krabbenreiher. Es sind beides hübsche und geduldige Vögel, doch besonders der Krabbenreiher und seine Miene sehen immer gelangweilt und/oder genervt aus. Er hat ein hübsches strähniges Federkleid mit weißen Streifen auf schwarzem Grundgefieder.

Junger Nachtreiher
Erwachsener Krabbenreiher
(c) Stefan Tschumi

Es gibt aber auch flugunfähige Vögel auf Galápagos. Den Galápagos-Pinguin. Ich behandele ihn hier aber nicht. Wer etwas über ihn wissen will, schaut bitte bei Samuel über die Tierwelt in Galápagos – Land.

Der nächste Vogel ist eine Möwe. Ja, es gibt hier Möwen, aber eigentlich auch nur eine Art. Diese Art heißt Gabelschwanzmöwe und sie ist nachtaktiv. Das muss sie auch sein, weil nur dann ihre Leibspeise aus den Tiefen des Pazifiks hoch kommt. Am Tag ist ihre Leibspeise viele hundert Meter tief unter Wasser und die Möwe kann nicht so tief tauchen, auch wenn sie wollte. Die Leibspeise der Gabelschwanzmöwe ist, wie ihr vielleicht erraten konntet, der Kalmar. Bei Nacht kommt er hoch und die Möwen können ihn fangen und fressen. Dabei hilft es, dass der Kalmar hoch springt, was wir auch schon bemerkt haben. Erinnert euch an einen früheren Artikel, wo beschrieben wurde, dass Morgens auf dem Meer oft ganz viele Kalmare an Bord liegen?

Gabelschwanzmöwe

Wir haben ein Paar Gabelschwanzmöwen mit einem Baby gesehen. Leider ist das Stück Kalmar, das ein Elternteil gefangen hat, zu groß für den Kleinen und der Partner erhält ihn um ihn zu zerkleinern. Und dann bekommt auch die Babymöwe etwas ab. Die Möwe hat rote Augenlider. Wozu genau die gut sind, weiß ich nicht, aber ich weiß, dass sie richtig cool aussehen. Es ist Mailas Lieblingsmöwe.

Das Futter ist zu groß für das Kleine

Ich weiß, es sind viele Vögel, aber ich fasse mich schon kurz. Nun folgt eine Taube. Manche Leute mögen sie nicht besonders, weil sie einen am Morgen immer wecken oder schöne Statuen vollscheißen. Aber die Galápagos-Taube ist anders. Sie sieht im Gegensatz zu ihren, in anderen Ländern lebenden Verwandten, echt hübsch aus. Ich sprach doch im Abschnitt mit der Gabelschwanzmöwe über farbige Augenlider oder? Warum ich das erwähne? Ganz einfach. Die Galápagos-Taube hat ebenfalls welche. Nur sind sie eben nicht rot, sondern strahlend blau.

Galápagos-Taube

Ein weiteres auf Galápagos lebendes fliegendes Tier ist eine Drossel und zwar die Galápagos-Spottdrossel. Ihre langen Beine und ihr grau-schwarzes Gefieder sind auffällig, wie ihr langer Hals.

Galápagos-Spottdrossel

Ein kleiner goldener Vogel mit dem Namen „Gold-Wald-Sänger“ ist erstens sehr süß, aber ähnlich wie die meisten kleinen Vögel. Das besondere an ihm ist, dass er knallgelb ist! Darum das „Gold“ in seinem Namen.

Zu meiner Überraschung haben wir auf Galápagos auch Austernfischer gesehen, die ich dort nicht vermutet hätte. Sie haben lange Beine und einen langen roten Schnabel. Ihr Gefieder ist pechschwarz.

Eine weitere Überraschung ist eine dort lebende Eule. Die Sumpfohreule. Sie ernährt sich von den Wellenläufern. Die Wellenläufer brüten gerade, was der Eule die Gelegenheit bietet, die Jungtiere oder Eltern, die in Hektik sind, zu fangen und zu fressen.

Eine andere Eule ist die Schleiereule, die wir aber nur in einem künstlichen Käfig sehen, den die Eule aber immer verlassen kann.

Ein ebenfalls sehr süßer Vogel ist der Rotschnabel Tropic Vogel. Es ist aber schwer ihn zu beschreiben, also seht selbst:

„Man, kann der nicht mal fertig werden?“ fragt ihr vielleicht, aber keine Angst, es gibt nur noch eine letzte Vogelart. Die Darwinfinken. Es gibt ca. ein Dutzend Unterarten mit verschiedenen Schnäbeln, verschiedenen Größen und dementsprechend verschiedener Nahrung. Aber zusammengefasst kann man sie als klein, süß und dunkelbraun bis pechschwarz bezeichnen.

Überstanden! Das waren die wichtigsten Vogelarten auf Galápagos. Die anderen Tiere, die im Wasser oder an Land leben, beschreibe ich in meinen vorherigen Artikeln über die Tierwelt in Galápagos… Wasser und Land.

Samuel (Text & Fotos)

Isla Santa Fé und Plaza Sur

Galápagos-Inseln, 20. Februar 2021

Nach halb durchfahrener Nacht, erreichen wir im Morgengrauen die ausgesprochen trockene Isla Santa Fé. Hier erwartet uns wieder einmal ein weltweit einzigartiges Tier: der Santa Fé – Leguan. Ja, schon gut… wieder ein Leguan, den ein Laie kaum von seinen Verwandten auf anderen Inseln unterscheiden kann?! Mitnichten. Seine Besonderheit ist, dass seine Nackenstacheln im Gegensatz zu allen anderen Leguanen nicht aufgestellt sind, sondern konsequent nach rechts fallen. Also immer. Wahrscheinlich war irgendwann mal ein Tier mit solch einem Nackendefekt auf der Insel und hat die hiesige Population begründet.

Das Problem ist, dass man diese Tiere wieder einmal nur früh morgens beobachten kann, wenn sie zum Fressen aus ihren Höhlen kommen. Folgerichtig jagt uns Maja mal wieder früh aus den Federn. Trotzdem macht sie uns bei der Besprechung am Vorabend keine großen Hoffnungen. Es gab die letzten drei Jahre fast nichts Grünes zu fressen. Wir können froh sein, wenn wir vielleicht fünf (der insgesamt ca. 2000) Exemplare sehen.

Quelle: Bittmann / Fugger – „Galápagos“ (mit Ergänzungen von Maja Homberger)

Wir ankern vor einer großen Lagune und fahren mit den Zodiacs rein. An der Wasseroberfläche wuseln Schwärme von Doktorfischen, auf den Steinen am Ufer stehen Blaufußtölpel und natürlich gibt es auch ein paar Seelöwen.

An Land werden wir dann erstaunlich schnell fündig und sehen einige der speziell frisierten Langleguane. Die sind hier übrigens ganz scharf auf gelb. Es ist wohl kein Zufall, dass das auch die Farbe der Kaktusblüten ist. Da ist es nur logisch, wenn ein gelber Schirm, bunte Schnürsenkel oder auch eine Mütze die Neugier wecken. Gerade in der Trockenzeit können die ansonsten doch eher trägen Leguane da erstaunliche Geschwindigkeiten erreichen.

Zwischen den Büschen und auch auf dem Weg liegen immer mal wieder Seelöwen. Einige sind farblich markiert, um die Standorttreue bzw. Wanderlust zu erforschen. Ein Jungtier hat dagegen ganz andere Probleme. Wir können nur hoffe, dass es sich von seiner Augenverletzung erholt.

Gute Besserung!

Ansonsten fallen hier wieder einmal die Kakteen auf. Wie Bäume stehen diese Überlebenskünstler in einer ansonsten weitgehend trostlos wirkenden Landschaft.

Doch wird uns versichert, dass das bei Regen hier sehr schnell ganz anders, viel grüner aussieht. Und die Anlagen dafür sind alle auf dem ausgedörrten Boden vorhanden. Darum ist es auch hier wieder so wichtig, dass wir die Wege nicht verlassen. Ohne es zu wissen, würden wir dabei einiges zerstören.

Erst etwas näher an der Küste wird es etwas farbiger. Der Spaziergang führt uns zurück zu einem von neugierigen Seelöwen bevölkerten Strand und durch die Lagune geht es zurück an Bord.

Früher durfte man noch in der großen Lagune schnorcheln. Inzwischen ist das zu gefährlich geworden. Es treiben sich nun viele „Machos“, also tendenziell raufwillige Seelöwen-Männchen, umher. Darüber hinaus sind auch größere, vor allem Tiger- und Bullenhaie gekommen, die mit ihren 3-4m Länge auch für Menschen gefährlich werden können.

Da ist es nur vernünftig, dass wir unseren Schnorchelausflug des Tages ein Ecke weiter unternehmen. Und dieser ist heute ziemlich verregnet.

Hier unten brauche ich keinen Regenschirm

Zum Glück ist das im Wasser nicht wirklich ein Problem. Das sehen die vielen Fische, zwei verspielte Seelöwen und selbst ein paar jagende Pelikane genauso.

Pelikane bei der Jagd von unten

Eine wirklich auffällige Entwicklung ist bei Maila auszumachen. An den ersten Tagen wollte sie, obwohl eigentlich sichere Schwimmerin, beim Schorcheln gerne noch einen Ring zum Festhalten mitnehmen. Auch wenn der dann immer recht schnell an Mama abgegeben wurde. Inzwischen ist sie sicherer und mutiger geworden. Ok, an ihrem im Wasser zum Fisch mutierenden Bruder kommt sie noch nicht ran. Das schafft keiner aus der Familie. Aber auch unsere Jüngste taucht inzwischen schon selbstständig in immer größere Tiefen.

Toll!!!
Quelle: Bittmann / Fugger – „Galápagos“ (mit Ergänzungen von Maja Homberger)

Der Empfang für unseren Nachmittagsspaziergang könnte schöner kaum sein. Mehrere Landleguane und nistende Gabelschwanzmöwen unter blühenden Kaktusbäumen.

Sehr idyllische und ein Anblick, an dem wir uns kaum sattsehen können. Doch als dann ein Leguan beschließt, vergleichsweise dicht an einem Nest vorbeizugehen, zeigen die Gabelschwanzmöwen, dass sie unter „Idylle“ einen gewissen Mindestabstand verstehen.

Plaza Sur ist ein nur etwa 200m breites Inselchen. Unter „Machos“ ist sie für ihren Erholungsbereich bekannt und beliebt. Mit seinem Harem von 3-4 Weibchen hat ein männlicher Seelöwe zwar Spaß, aber keine Ruhe. Oft findet er weder Schlaf noch Zeit zum Essen. Die Pflicht zur Verteidigung verlangt alles ab. Nach ca. 15 Tagen wird es zu viel, die Niederlage gegen einen ausgeruhten Herausforderer ist unvermeidlich. Dann braucht man erst einmal Ruhe. Genau dafür kommen erschöpften Männchen hierher. Die abgewetzten Steine und ein gewisses Aroma zeugen von der jahrelangen Nutzung dieser Junggesellenkolonie. Heute ist jedoch niemand anzutreffen. Dafür sehen wir kurz danach die andere Seite der Paarung… eine Seelöwenmutter säugt ihr kleines Kind.

Leere Junggesellenbude
Mutter und Kind

Auch was den Vogelreichtum angeht, ist das kleine Fleckchen Land beeindruckend. Doch hier fasse ich mich zugunsten der nächsten „Tierwelt“ kurz und beschränke mich auf eine kleine Bilderauswahl.

Schließlich ist auf Plaza Sur noch ein Wiederaufforstungsprogramm erwähnenswert. Eine eingeschleppte Maus verhinderte lange Zeit, dass sich die hier heimischen Kakteen fortpflanzen konnten. Nach und nach starben viele von ihnen ab. Inzwischen ist die Maus von der Insel verbannt und es wird anhand alter Fotos von Kakteenwäldern wieder aufgeforstet. Natürlich nur dort, wo sie früher waren und natürlich nur mit der inseltypischen Art. Und solange sie jung sind, werden sie zur Sicherheit noch vor den hungrigen Leguanen geschützt.

Hier soll es irgendwann wieder aussehen wie früher.
Ein Teppich von Sesuvium-Pflanzen bedeckt den Boden.

Am Abend fahren wir bei Hochwasser durch die Meerenge zwischen Santa Cruz und Baltra. Trotzdem werden Kurs und Fahrwasser penibel eingehalten. Hier ist schon mehr als ein Schiff verunglückt. Nach der Passage erwarten uns ein großes Ankerfeld voller momentan zur Untätigkeit verdammter Kreuzfahrer. Kaum eine Handvoll Schiffe ist aktuell auf Fahrt. Da liegen Existenzen, soweit möglich vor Schaden bewahrt, und warten auf einen Zeitenwechsel. Aber damit sind sie in diesen Tagen, Wochen, ja inzwischen sogar Monaten wahrlich nicht alleine.

Da müssen wir rechts dran vorbei…

Samuel über die Tierwelt in Galápagos – Land

Nicht nur im Wasser, sondern auch an Land gibt es einige Tiere. Viele von ihnen sind nur auf einer, maximal zwei oder drei Inseln vertreten. Zum Beispiel der Landleguan. Es gibt ihn zwar auf fast jeder Insel, aber eben nur eine Unterart pro Insel. Zum Beispiel auf Santa Fee. Dort gibt es Leguane, die eine einzigartige Blässe haben und alle Stacheln am Nacken eines Tieres sind nach rechts abgeklappt.

Es gibt auch Meeresleguane, die haben einen deutlich flacheren Schwanz als ihre an Land lebenden Verwandten. Sie ernähren sich ausschließlich von Algen, während Landleguane von den Kaktusfrüchten und Kaktusblättern leben. Meeresleguane sind eigentlich immer schwarz, um sich am Tag schön in der Sonne aufwärmen zu können. Da das Wasser im Vergleich zur Luft recht kalt ist, muss ein Meeresleguan etwa zwei Stunden aufwärmen, während er nur 10-20 Minuten unter Wasser nach Nahrung suchen kann.

Glücklicherweise gibt es auf Galápagos, wie überall an den Küsten der großen Ozeane, ebenfalls Ebbe und Flut. Das macht es den Meeresleguanen einfacher. Bei Niedrigwasser können die Leguane einfach an der normalerweise überfluteten Küste entlang spazieren, sich die an den Steinen wachsenden Algen in den Mund stecken und genießen. Dafür müssen sie nicht einmal die Luft anhalten.

Es gibt auf Galápagos aber nicht nur Leguane, die an Land oder im Wasser leben. Es gibt auch noch andere interessante Tiere. Dazu gehören unter anderem die Lavaechsen. Sie sind sehr klein und ich könnte sie, wenn sie es zulassen würden, bequem auf meiner Hand platzieren. Der Schwanz würde zwar herunterhängen, aber das ist ja bei solchen Tieren normal. Interessant ist übrigens, dass die Lavaechsen ihren Schwanz bei Bedarf abwerfen können (z.B. bei Gefahr). Er wächst dann in etwa einem Monat nach und die Echse ist wieder wie vorher. Weibliche Lavaechsen haben im Gegensatz zu den Männchen einen roten Streifen an ihrem Hals. Er dient natürlich dazu, die Männchen anzulocken! Wozu auch sonst.

Ein weiteres und sehr seltenes reines Landtier auf Galápagos ist eine Schlange. Sie kommt nur auf der Insel Española vor, weshalb sie auch Española-Schlange genannt wird. Sie ist etwa zeigefingerdick und wird bis zu einem Meter lang. Wir haben sie aber nur ein mal gesehen und da war sie weg, bevor die Kamera zum Einsatz kommen konnte.

Ein halbes Landtier sind die Robben und Seebären. Hier auf Galápagos sind sie aber ungefährlich und wir gehen recht dicht an ihnen vorbei. Manche sind sogar neugierig und kommen auf uns zu. Wir müssen aber leider zurückweichen, weil wir ihnen nicht zu nahe kommen dürfen. Babys liegen den Tag über in der Sonne und baden dort, während ihre Eltern ihnen Fische fangen.

Ein anderes halb an Land lebende Tier ist der Einsiedlerkrebs. Es ist ein kleiner Krebs, der sein in Schneckenhäusern wohnt. Das schleppt er mit sich herum, bis es zu klein wird. Dann sucht er sich ein Neues. Es sind dämmerungsaktive Tiere, weshalb es uns wundert bei praller Sonne diese Tiere überhaupt zu sehen. Ach so, da ist noch etwas. Gute Schneckenhäuser sind knapp und passende noch viel knapper! Da kommt es gelegentlich zu einem kleinen Streit oder zumindest einem Gerangel.

Ein weiteres erstaunliches Tier ist der Pinguin. Einer, der am Äquator auf Galápagos lebt. Er hat den einfallsreichen Namen Galápagos-Pinguin, sieht aber nicht viel anders aus, als die in der Antarktis. Nur etwas kleiner.

Auf Galápagos gibt es auch die legendären Landschildkröten. Sie sind wirklich riesig und haben einen Panzer, der wie ein Sattel geformt ist. Zumindest die eine Art. Eine andere hat einen gewöhnliche Panzerform, ist aber um ein vielfaches größer.

Kommen wir zu unserem letzten Tier. Es ist das Tier, welches wir auf Galápagos noch öfter gesehen haben, als alle anderen. Ich meine die rote Klippenkrabbe. Auf dem Panzer der Krabbe ist ein schönes Muster! Ich muss zugeben, dass ich nicht wusste, dass Krabben sich häuten. Erst durch die rote Klippenkrabbe habe ich das gelernt. Dazu schäumen sie und dann sind sie kurze Zeit schutzlos ohne Panzer.

Das waren die Landtiere. Wenn ihr fragt, wo denn all die Vögel geblieben sind, kann ich euch beruhigen! Es sind so viele Vögel, dass sie einen eigenen Artikel erhalten.

Samuel (Text & Fotos)

Fotochallenge #14 – SchwarzWeiß

Costa Rica, 26. April 2021

Immer sonntags gibt es im Projekt „Wöchentliche Fotochallenge“ von ROYUSCH-UNTERWEGS den Aufruf, zu einem Thema (genau) ein Foto zu verlinken. Aktuell geht es um „SchwarzWeiß“.

Ich hatte ja überlegt, diese Woche mal auszusetzen. Wir sind gerade auf Rundreise in Costa Rica und haben nur die aktuellen Handy-Bilder zur Auswahl. Doch dann habe ich mich dazu entschieden, erstmals ein Foto extra für die Challenge zu machen. Und vermutlich wird es vielen nicht gefallen… schließlich wirkt es nicht nur einfallslos, sondern zeigt auch noch ein Haßobjekt unserer Zeit.

Ja, es ist wohl unbestreitbar ein Motiv, dass viel zu gut in unsere Zeit passt. Nicht nur vordergründig. Es heißt, dass sich in der Krise der wahre Charakter eines Menschen zeigt. Was anderes erleben wir gerade? Wer kennt nicht Mitmenschen, die plötzlich strahlend-weiße, aber auch finster-schwarze Seiten zeigen, deren Existenz man vorher im Traum nicht vermutet hätte.

Und natürlich komme ich auch heute nicht ohne meinen altbekannten Perspektivenwechsel aus. Denn letztlich hängt die farblose Einschätzung der gezeigten Eigenschaften vor allem vom jeweiligen Träger ab. Wo manche in meinem Motiv genau das gezeigte schwarze Grauen der Unterdrückung sehen, ist es für andere ein weiß leuchtendes Beispiel für Menschlichkeit und Rücksichtnahme.

Einig sind wir uns alle wohl nur in darin… der Tag, an dem wir endlich guten Gewissens darauf verzichten dürfen, kann nicht früh genug kommen. Bleibt gesund!

Entspannung auf Isla Española

Galápagos-Inseln, 19. Februar 2021

Wie versprochen steht der Vormittag auf Isla Española im Zeichen der Entspannung. Badespaß am feinen Sandstrand mit Seelöwen. Unser Guide Maja bietet zwar einen Strandspaziergang an, muss diesen allerdings ohne die zwei mitgereisten Familien unternehmen. Wir genießen unsere Pause.

Danach dürfen wir eine (um es mit den Worten unseres Guides Majas zu sagen) „Schnorchel-Sternstunde“ erleben. Mehrere Meeresschildkröten, unzählige Fische, ein Rochen und als unbestrittenen Höhepunkt eine Gruppe von fast zehn Galápagos-Seelöwen im richtigen Alter. Neugierig begrüßen sie ihre Besucher und tollen verspielt um uns herum. Es nimmt fast kein Ende… ein ganz besonderes Erlebnis!

Quelle: Bittmann / Fugger – „Galápagos“ (mit Ergänzungen von Maja Homberger)

Am Nachmittag machen wir dann noch einen „richtigen“ Ausflug. Also mit Rumlaufen, Tiere schauen und so weiter. Und weil wir am Vormittag so faul waren, ist ein extra langer 3h-Spaziergang auf dieser südlichsten und ältesten Insel des Archipels geplant.

Die Anlandungsstelle ist natürlich mal wieder von Seelöwen besetzt. Na das kennen wir inzwischen ja schon. Vorsichtig bahnen wir uns unseren Weg.

Kaum angekommen sehen wir auch schon ein paar der typischen, rosa-grünen Española-Meeresleguane. Wir haben ja schon mehrmals gehört, dass sich auf fast jeder Insel einzigartige, nur dort vorkommende Arten herausgebildet haben. Doch so deutlich wie bei diesen bunten Meeresleguanen ist das eher selten zu beobachten.

Auch die Española-Lavaechse ist ein vergleichsweise farbenfroher Vertreter. Darüber hinaus haben sie ein ganz spezielles, nur hier zu beobachtendes Nicken (… zumindest wird uns das so erklärt ;-)

Bei Schlangen auf Galápagos denken viele wahrscheinlich zunächst an die packenden Szenen der BBC-Dokumentation Planet Earth II. Nattern machen Jagd auf junge Meeresleguane. Wahnsinn. Und nein, solche Szenen bekommen wir hier nicht vorgeführt. In der Tat sehen nicht einmal alle von uns die kleine, schnell wieder in den Büschen verschwundene Schlange.

Am Anfang unseres Spazierganges besuchen wir drei kleine Strände. Wenige Wochen alte Robben-Babys dösen zwischen den Steinen oder blöken wie ein Schaf, im Wasser spielen etwas ältere Jungtiere in einem perfekt geschützten Pool.

Etwas später erreichen wir die Steilküste und dort einen großen, momentan aber verlassenen Albatros-Bereich. Immerhin findet Samuel ein fast vollständiges Albatros-Ei. Ansonsten tummeln sich hier erstaunlich weit oben doch ebenso erstaunlich viele Meeresleguane.

Wir gehen weiter zum berühmten „Blasloch“ und bewundern die ca. 20m hohe Wasserfontäne. Natürlich sieht man so etwas nicht nur hier. Trotzdem ist die bei solchen Formationen besonders deutlich sichtbare Kraft des Meeres immer wieder beeindruckend.

Von einem Meter zum anderen betreten wir gut besuchtes Nascattölpel-Land. Hier werden wir Zeuge eines unerfreulichen „non-parent-visit“. Währen ein Jungtier auf die Rückkehr seiner Eltern wartet, schaut ein fremder Besucher im Nest vorbei. Oft hat das blutigen Folgen und auch wir können den Anblick kaum ertragen. Allerdings besagt eine Grundregel auf Galápagos auch: „Nicht einmischen!“

non-parent-visit

So ziehen wir also schweren Herzens weiter, laufen zwischen schönen erwachsenen und puscheligen, jungen Tölpeln, einigen Gabelschwanzmöven und bunten Meeresleguanen wieder zurück zur Anlandestelle.

Maila mit ihrem Lieblingsvogel: Gabelschwanzmöwe
Der Skipper war auch dabei ;-)

Zum Abschied erspähen wir noch Galápagos-Bussarde. Hier halten sich die Weibchen ein „Harem“ von 3-4 männlichen Tieren, da haben die zeitgleich geschlüpften Küken auch schon mal unterschiedliche Väter.

Die Galápagos-Bussarde sind, wie eigentlich alle hier heimischen Tiere, wenig scheu. Wir bekommen erzählt, dass Charles Darwin einen für seine Sammlung schießen wollte. Dann kam er aber so nah heran, dass er ihn kurzerhand mit dem Gewehrkolben erschlug. Wir sehen von solchen Experimenten natürlich ab. Stattdessen bahnen wir uns wieder vorsichtig einen Weg durch die ebenso wenig scheuen Seelöwen… an Land wie auch im Wasser.