Ende Februar / Anfang März 2021
Diesen Weg muss man auch erst einmal treffen. Die Beschreibung der Anfahrt zu unserer Unterkunft in der Sierra liest sich doch eher ungewöhnlich. Von Norden auf der autobahnartig ausgebauten Panamericana kommend, nehme man den Abzweig ca. 80m hinter der Ausfahrt mit Brücke zum Cotopaxi Nationalpark. Ja, richtig gelesen. Man fahre an der Ausfahrt vorbei, unter der Brücke durch und biege 80m danach ab. Rein ins Nirgendwo. Eine Straße sollte man in der Tat lieber nicht suchen. Etwa 1,5km staubig-holprige Kilometer später ist man beim Cuello de Luna. Insgesamt verbringen wir hier drei entspannte Nächte.

Eine erste Überraschung sind die vielen, uns aufmerksam beäugenden Hunde. Maila ist da natürlich wenig begeistert. Doch sie stellen sich allesamt als ausgesprochen lieb, gemütlich und/oder verspielt heraus. Samuel wird sofort ins Herz geschlossen, doch auch der Rest der Familie immer wieder mal zur Bespaßung eingespannt.

Wir wären dann bereit!

Weitere tierisches Bewohner sind eigentlich hinter einem Zaun, doch der hält sie offensichtlich nicht weiter auf. Beim Weg zum Frühstück kann es schon mal vorkommen, dass man unverhofft an einem gemütlich kauenden Lama vorbeikommt. Natürliche Rasenmäher.


Die Berg-Lodge wird von Adrian geführt. Sein schweizer Zungenschlag verrät europäische Familienwurzeln. Er versorgt uns mit guten Tipps und erzählt auch die Geschichte der ehemaligen Hazienda. Als der Gutsherr verstarb konnten oder wollten die Erben nicht glauben, dass da nicht doch noch irgendwo eine Menge Geld versteckt sei. Die Gebäude wurden wenig zimperlich durchsucht. Übrig blieb kaum mehr als eine Ruine. Wenigstens war sie daher vergleichsweise günstig und strahlt nun wieder auf- und ausgebaut in neuem Glanz.


Absolute Highlights für La Skipper sind jedoch die wohlig wärmende Heizmatratze und der kleine Kamin. Hier oben kann es nachts schon empfindlich kühl werden. Leider sind wir auch hier mal wieder die aktuell einzigen Gäste. Lediglich eine französische Familie war in letzter Zeit noch da.


Wirklich abenteuerlich ist aber die Geschichte vom Lockdown Anfang 2020. Da wurde der einzige Zufahrtsweg zur Lodge kurzerhand mit großen Steinen blockiert. Wochenlang! Andere Länder, andere Sitten. Glücklicherweise gab es ausreichend Vorräte im Haus.
Wir denken immer noch sehr gerne an diesen Ort zurück. Überall auf der Welt gibt es kleine und feine, privat geführte Gasthäuser und Restaurants, die aktuell sehr am Kämpfen sind. Sicher nicht alle, so aber doch viele davon hätten es absolut verdient, heile durch diese Zeit zu kommen. Manche haben dabei mehr, andere weniger Hilfe. Wir sind jedenfalls froh, zumindest einen winzigen Teil beigetragen zu haben, sagen Danke und wünschen alles Gute für eine bessere Zukunft.
