Wer den Skipper etwas näher kennt oder auch nur halbwegs regelmäßiger Leser dieses Blogs ist, weiß um meine Vorliebe für Albatrosse. In den hohen Breiten sind sie häufig gesehene Begleiter. Anmutig, ja geradezu majestätisch gleiten Sie mit ihren meterweit ausgebreiteten Flügeln über die Wellen. Minimalistische Bewegung und wunderschöne Eleganz zeichnen sie aus. Einfach nur ein beeindruckend schönes Erlebnis, sie zu beobachten.

Fährt man dann in niedrigere Breiten, werden Albatrosse jedoch zunehmend rar. Dafür haben wir hier an der südamerikanischen Küste nun andere Gäste bekommen: Pelikane! Erstmals schon in Chile gesichtet, sehen wir sie inzwischen in schöner Regelmäßigkeit. Und auch wenn es erst einmal wenig glaubwürdig klingen mag, auch sie sind ein atemberaubend schöner Anblick.
Aus dem heimischen Zoo kennt man diese großschnabeligen Vögel eher nur vom Vorbeigehen. Hier dagegen fliegen Sie in voller Pracht über den Ozean, gleiten mit wenigen Flügelschlägen dicht über dem Wasser, hin und wieder kratzt eine Flügelspitze in der Welle. Ihre Proportionen sind ganz anders als bei den Albatrossen. Die Brust wölbt sich nach unten, alleine der lange Schnabel macht etwa ein Drittel der Gesamtlänge aus. Und trotzdem ist das Gesamtbild ausgesprochen elegant.

Bei einem ihrer augenscheinlichen Lieblingsmanöver kommen sie von hinten an das fahrende Boot heran, gleiten dicht überholend vorbei, kreuzen den Bug und setzten sich aufs Wasser. Dort beobachten sie dann neugierig das nun wiederum sie überholende Boot.
Hin und wieder kann man sie auch bei einer Aktion beobachten, die man ansonsten eher von kleineren Vögeln gewohnt ist. Aus einiger Höhe stürzen sie sich auf Fischjagd Schnabel-voraus ins Wasser. Was für ein Platsch! Und doch von regelmäßigem Erfolg gesegnet.

Für uns sind die Pelikane in freier Natur eine wirklich überraschende Entdeckung, die mal wieder eine Binsenweisheit bestätigt. Ein Zoo kann noch so lehrreich und auch hilfreich bei der Bewahrung bedrohter Tierarten sein. Die wahre Natur, das echte Leben findet man aber nur außerhalb aller Zäune und Gräben. Und diese Natur ist es, die zu bewahren so unermesslich wichtig ist… leider genau die Disziplin, in der wir Menschen so schlecht (geworden) sind.