Ecuador, 18. März 2021
Zunächst einmal eine kurze Begriffsklärung für alle nicht-deutschsprachigen Leser… wer weiß schon, wie gut Google Translate international mit dem Urdeutschen Begriff „Handy“ (wörtlich übersetzt „praktisch“) umgeht?! Es geht um: mobile phones, téléphones mobile/portables, teléfono móvil, celulares…
Ja, ist natürlich gleich mehrfach an Bord. Abgesehen von kaputten Alibi-Geräten für potenzielle Taschendiebe haben heutzutage ja schon noch-nicht-einmal-ganz-10-jährige Mädchen zumindest bei uns ein älteres, von der Verwandtschaft unlängst ausrangiertes Mobiltelefon zur Hand. Und sei es nur, um über WhatsApp oder alternative Messengerdiensten mit Freunden und Familie in Kontakt zu bleiben. Doch gerade ältere Geräte haben oft einen auf Segelbooten gravierenden Makel: sie sind selten wasserdicht.
Den Skipper erwischte es schon SEHR früh auf der langen Reise. Noch Mitte 2019 in den Niederlanden kam etwas Wasser über, das Handy lag ungünstig, der Rest ist Geschichte. Zwar funktionierte es noch ein Weile, ließ sich jedoch nicht mehr aufladen. Reparaturversuche in England schlugen fehl, Ersatz wurde in Lissabon beschafft. Ein Samsung S9 als Auslaufmodell im „Sonderangebot“… Hauptargument: wasserdicht!
Vorgestern erwischte es nun La Skipper. Zugegeben ist ihr altes iPhone für heutige Verhältnisse fast schon ein Museumsmodell. Es war bisher aber immer völlig ausreichend. Und dann geht es plötzlich aus und nicht mehr an. Knöpfe gedrückt, Kabel rein und raus, doch der Bildschirm bleibt beständig schwarz. Wer sie kennt, kann sich die besonnene Reaktion der Besitzerin dieses nunmehr wenig nützlichen Gerätes vorstellen… „Sch…!“… „Nun gut, dann läuft meine Prepaid-Karte halt ab!“… „Nehmt mich am Besten gleich mal aus allen WhatsApp-Gruppen raus!“… nur so als kleine Auswahl. ;-)
Doch bei genauerem Hinsehen erkannte der Skipper Licht am Ende des Tunnels. Maila hatte kürzlich ein altes iPhone bekommen und fand nach dem Einrichten auf magische Weise alle Kontakte der Mama darauf wieder. Da scheint also irgendwo was in einer iCloud rumzuschwirren. Und ja, neue Geräte sind in Südamerika in der Regel kein Schnäppchen, aber man kann ja mal nachschauen. Tatsächlich hat der große Elektroladen im fußläufigen Einkaufszentrum gerade ein Samsung A31 für 305$ im Angebot. Das ist gar nicht mal so viel mehr als in Deutschland.
Als mir die nette Dame im Geschäft dann ihren Preis offenbart, schaue ich erst einmal nicht schlecht. Sie ruft über 370$ auf. Dafür sei eine Versicherung gegen Fallenlassen mit drin. Ganz ehrlich, in ein paar Wochen sind wir in einem anderen Land… Versicherung weg und wir liegen bei gut 330$. Der Rest erklärt sich dann tatsächlich mit der angekündigten Kreditkartenzahlung. Der Geldautomat verlangt für eine Abhebung von 500$ gerade einmal 1,50$ Gebühr. Keine Frage: Cash! Und als Geschenk bekommen wir sogar noch eine kleine Powerbank dazu… passt!

Kurz und gut hat die Familie einen weiteren Schritt im Wechsel von Apple zu Samsung vollzogen. Die iPads werden bleiben, beim Handy fehlt nur noch Maila. Doch das wird sich wohl spätestens Mitte 2022 (also bei geplanter Rückkehr nach Deutschland) ändern… wenn denn nicht ein kleiner Wasserschaden zuvor kommt…