Ecuador, 25.-28. Januar 2021
Inzwischen liegen wir hier bei Salinas schon drei Nächte vor Anker. Das AIS ist im Silent Mode, ecuadorianische Gastland- und gelbe Quarantäneflagge sind eingeholt, nur der Trans Ocean Stander weht unter der Backbordsaling. Auch die Nationale flattert nicht am Heck, lediglich der Heimathafen Berlin verrät unsere fremde Herkunft, ist aber wiederum recht gut vom Windpiloten verdeckt. Nur kein Aufsehen erregen.

Salinas ist eines der wichtigsten Touristenzentren Ecuadors und auch, wenn in der aktuellen Situation ganz offensichtlich keine Vollauslastung bei den die Küste säumenden Hotelhochhäusern herrscht, so genießt man augenscheinlich das Leben. Der Strand ist nicht überfüllt, aber stets gut besucht. Am Nachmittag brettern einzeln oder doppelt besetzte Jet-Ski (bzw. in gutem Beamtendeutsch Wassermotorräder) vorbei, Motorboote ziehen voll besetzte Bananen und große Schwimmringe oder machen Ausflugsfahrten mit gerne auch mal mehr als einem Dutzend gut gelaunter Gäste an Bord. Bis in die späte Nacht klingt Musik wahlweise vom Strand oder auch einem in der Nähe treibenden Boot. Hier tobt das Leben!


Auch wir genießen die äquatoriale Januarsonne, fluchen nur manchmal über die einhergehende Hitze und springen zur Abkühlung regelmäßig in den Pazifik. Die Kinder spielen auf der aufgeblasenen Badeplattform Twister, Samuel schwingt sich mit dem Gennaker-Fall von Bord und auch Maila springt eine Kerze nach der anderen in erfrischendes Nass. Im Grunde lassen wir es uns also soweit gut gehen.




Einen besonders gewagten Schritt ist La Skipper gegangen. Nach Monaten ohne Friseur zieht sie als Erste die Reißleine… bzw. zückt die Schere und gibt sie dem Skipper in die Hand. Die langen Haare zu einem Zopf gebunden, ergeht die schlichte Anweisung: Hier ab!. Nun gut, sie hat es ja nicht anders gewollt. Es wird reichlich kurz und ziemlich ungewohnt, aber gar nicht mal sooooo schlecht. Es hat ein bisschen was von 20er Jahre. Der Rest der Familie wächst dagegen weiter zu.
An dieser Stelle sei nun auch endlich mal der längst überfällige Dank an Arnaud (Sailing Ecuador!) ausgesprochen. Er war und ist uns Ansprechpartner, Dolmetscher, Tipp-Geber und eine wertvolle Hilfe hier vor Ort ¡Muchas gracias!
Kurz nachdem der letzte Eintrag abgeschickt war, haben wir übrigens noch einen kleinen Hoffnungsschimmer bekommen. Doch davon ein anderes Mal mehr.
Ich lese gerne eure Geschichten und freue mich schon immer auf den nächsten Beitrag.
Vielen Dank, das freut uns sehr! Und wenn dann noch ein professioneller Fotograf zumindest einige unsere Bilder mag, dann ist das ein tolles Kompliment! Liebe Grüße ins winterliche Europa!
Ich hoffe bei den nachgereichten Bildern ist das vorher/nachher Bild von der Friseur-Aktion dabei😉
Ja, das war geplant… aber anscheinend hatten wir es tatsächlich versäumt, so ein Bild zu machen. Aber die Bilder aus Bahía de Caraquéz geben ja einen guten Eindruck vom Ergebnis ;-)