Bonaire 6./7. Januar 2022
Sie haben uns verlassen. Unser Nachbar-Kat ist abgefahren. Leer und einsam liegt die Mooring hinter uns. Doch nicht lange. Der Platz ist zu verlockend. Eine 56’er-Bavaria Cruiser mit netter Sechsercrew macht unter gelber Quarantäneflagge fest. Willkommen in Bonaire und auf gute Nachbarschaft!
Zumindest für das Frühstücksbegleitprogramm des nächsten Morgens tragen unsere neuen Nachbarn selbstlos Sorge. Gerade haben sie ihr Dinghy an der Mooring festgebunden. Der Rudergänger gibt schon mal Fahrt voraus, während die zwei Jungs am Bug zunehmend hektisch mit den Mooringleinen kämpfen. Gerade noch rechtzeitig bekommen sie sie los. Der Rudergänger fährt unbeirrt voraus… jeder halbwegs erfahrene Segler ahnt schon, was jetzt kommen muss…
Zeitgleich mit dem absterbenden Motorgeräusch bricht eine gewisse Geschäftigkeit an Bord aus. Offensichtliche Ferndiagnose: Leine in der Schraube. Kann jedem mal passieren. Ist auch uns schon passiert, noch dazu im winterlichen Patagonien. Aber immerhin sind wir dafür nicht unbeirrbar durch ein Bündel Leinen motort.

Drei der Jungs springen ins Wasser. Ich kann mir ein Foto nicht verkneifen. Freundliches Grüßen. Einige Zeit später haben sie die Schraube wieder frei. Jetzt bei der Abfahrt nur noch rasch mit einer Leine eine der Trageschlaufen vom Dinghy abreißen und der der Tagesausflug kann endlich starten.
Offensichtlich geht es Richtung Klein Bonaire. Ob sie wissen, dass Boote über 45 Fuß an den gelben Tauchmoorings nicht festmachen dürfen? Ob sie wissen, dass diese Moorings allgemein nur für zwei Stunden belegt werden dürfen?? Ob es sie überhaupt interessiert???
Wie auch immer… Sonnenbrille auf und lächeln. Wir wünschen jedenfalls einen entspannten Tag! :-)