Curaçao bleibt an Steuerbord liegen

12./13. Dezember 2021

Wir schon das ein oder andere Mal erwähnt, kommt der (Passat-)Wind hier in schöner Regelmäßigkeit aus Osten. Und da müssen wir hin. Es wird die Zeit und der Schlag kommen, da wir tagelang dagegen kreuzen müssen. Für den kurzen Hüpfer innerhalb der ABC-Inseln warten wir jedoch lieber auf eine Atempause des Windes und werfen faul den Motor an. Trotzdem sollte man sich die Route gut überlegen.

Unsere erste Idee ist, nördlich um Aruba rum und dann nach steuerbord abzubiegen um an der Südküste von Curaçao herum Kurs Richtung Bonaire zu setzen (rot). Der Weg ist zwar etwas länger, bietet jedoch einige Vorteile. Schiebender Strom bei Aruba. Wellenabdeckung dicht an der Westküsten von Curaçao. Außerdem hätten wir einen besseren, wahrscheinlich sogar streckenweise segelbaren Wind. Doch dann habe ich mir mal die typische Strömungskarte der Region angeschaut:

Quelle: Windy

Die geplante Route hätte uns in einen kräftigen Gegenstrom von über 2kn (blau-türkis) geführt. Darauf kann wohl so ziemlich jeder Segler herzlich gerne verzichten. Daher wählen wir letztlich den so ziemlich direktesten Weg (grün). Südlich an Aruba und dann an der Nordspitze von Curaçao vorbei.

Doch warum erzähle ich hier eigentlich immer davon, an Curaçao vorbeizufahren?!? Der Grund ist schnell erzählt. Kommt man als Segler auf die Insel, gilt grundsätzlich die Fiktion der „Einreise aus einem Hochrisikoland“… mit allem drum und dran wie umständlicher Immigration in Willemstad und teuren PCR-Tests für die gesamte Crew. Lange wägen wir ab. Letztlich geben zwei Punkte den Ausschlag. Einerseits würden wir ohnehin nicht allzulange bleiben wollen. So langsam drängt die verbleibende Restzeit bis zur geplanten Rückkehr nach Deutschland. Andererseits sind sich die Berichte anderer Segler darin recht einig, dass Bonaire einfach schöner sei. So fällt der Entschluss, dass Curaçao an Steuerbord liegen bleibt.

Die etwas mehr als 100sm lange Fahrt verläuft unspektakulär. Morgens werfen wir die Leinen los. Vorbei an Wracks und Müllkippe geht es an den Immigration-Steg.

Abfahrt aus der Varadeo Marina
Opfer einer kniffligen Passage
Müllkippe aus der Nähe

Die Formalitäten sind schnell erledigt. Richtung Süden haben wir nur leichten Gegenstrom und schon gegen Mittag ziehen wir das Groß als stützende Hilfe hoch und biegen ab Richtung Curaçao.

Im Süden von Aruba
Segelmodus
Adiós Aruba

Der Wind bleibt sogar ruhiger als vorhergesagt. Am späten Nachmittag kommt die Nachbarinsel in Sicht, deren Nordpunt wir gegen halb elf passieren. Hier wird es dann auch das einzige Mal etwas unruhiger. Die schaukelnden Wellen sorgen schnell für Ruhe in der sich in die Kojen zurückziehenden Crew. Der Skipper hält Wache.

Curaçao am Horizont

Am Vormittag sind immer mehr Details von Bonaire zu erkennen. Vorbei an den großen Ölsilos im Norden steuern wir Kralendijk an. Die Silhouette eines Kreuzfahrers zeichnet sich deutlich ab. Aber da sind auch ganz viele Masten im Bojenfeld von Bonaire. Wir sind gespannt, was uns hier auf Bonaire erwartet…

Bonaire in Sicht
Die AIDAperla ist schon von weitem unübersehbar

Abschied von der klebrigen Insel

Aruba, 12. Dezember 2021

Aruba klebt. Das hören und erleben wir mehr als einmal. Auch wir sind fast zwei Monate hier. Wenigstens mit einer guten Ausrede: Impfung! Den ersten Piks bekommen wir drei Wochen nach Einreise (4.11.), den zweiten Piks drei Wochen danach (25.11.) und der Impfschutz gilt zwei Wochen später (9.12). Wie es der Zufall will, tut sich unmittelbar danach ein Wetterfenster Richtung Osten auf. Also los, bevor wir hier festkleben.

Die letzten Tage stehen im Zeichen der Vorbereitung. Einkaufen, ordentlich auf- sowie einräumen und der Skipper legt sich noch einen Barbershop-typischen Kurzhaarschnitt zu. Wir fahren Richtung Renaissance-Marine zum Tanken und natürlich nutzen wir den Wasseranschluss am Steg auch nochmal für Großwäsche.

Entspanntes Einkaufen im Super Food…
Mjam!

Aber natürlich klappern wir auch noch ein paar touristische Inselziele ab. Neben den Stränden möchte La Skipper insbesondere das erleuchtete Weihnachtshaus Cas di Luz sehen. Leider werden wir enttäuscht. Bei unserem späten Besuch ist alles dunkel. Erst ein paar Tage später erstrahlt es in voller Schönheit. Für uns ist das zu spät, doch Jörg von der Sissi hat uns ein paar schöne Fotos geschickt.

Caz di Luz…
… nach unserer Abfahrt beleuchtet!
3x (c) SY Sissi
Auch viele große Kreisverkehre sind geschmückt

Tja und dann klebt es natürlich auch mal wieder oder auch immer noch an unserem Rumpf. Erstaunlich, wie schnell das alles zuwachsen kann. Samuel und der Skipper bemühen sich mit Spachteln das Gröbste an Widerstand zu beseitigen. Sehr zum Unmut der Fischwelt, die sich zuvor gerne am Rumpf-Buffet der Samai gütlich getan hat.

Bienenkofferfisch am Buffet der Samai
Doch Samuel sucht und findet natürlich auch andere Tiere der Umgebung

Auf andere Eindrücke könnten wir gerne verzichten, kommen jedoch leider nicht drumherum. Zwar in einiger Entfernung, wohl aber gut in Sichtweite befindet sich die große Müllkippe von Aruba. Natürlich – wie eigentlich alles, was qualmen und stinken kann – auf der windabgewandten Seite der Insel. Meist döst der Berg da ruhig vor sich hin. Doch manchmal bricht ein Feuer aus. Es braucht nicht viel Fantasie sich vorzustellen, was die Flammen da so verzehren… und was für einen Qualm das geben kann. Da schätzt sich jeder Segler glücklich, wenn die Windrichtung die Schwaden nicht über den Hafen treibt.

Es brennt mal wieder auf der Müllkippe
Blick vom Cockpit der Samai :-(

Ein anderer Zeitgenosse, der irgendwie an der Varadero Marina klebt, ist ein feiger Hund. Im wahrsten Sinne des Wortes. Mit seinem (bzw. mutmaßlich ihrem) zerzaustem Fell und noch den Resten einer Leine am Halsband baumelnd streift das Tier immer wieder über den Steg. Aus einem braunen und einem weiß-blauen, wohl kaum noch gesunden Auge schaut sie die Menschen traurig an und weicht bei Annäherung von weniger als einem Meter ängstlich aus. Sie bekommt von einigen hier immer mal wieder etwas Futter, lässt aber niemanden an sich ran. Dieser arme Hund muss fürchterliche Erfahrungen gemacht haben.

Eine ganz eigene Geschichte erzählt das Boot, auf dessen Platz wir uns bei unserer Ankunft vor knapp zwei Monaten(!) eigentlichen legen sollen. Sie sind schon einige Monate in Aruba, auch um einige dringende Dinge am und im Boot zu erledigen. Nach dem Einbau neuer Lithium-Akkus (inkl. Management-System) macht eine der 24(!) Batterien Probleme. Und dann spinnt ganz unverhofft auch noch der Generator. Gerade ohne letzteren kann man natürlich nicht abfahren. Man überbrückt die Zeit mit einer Kolumbien-Rundreise, bei der man dummerweise die Impfpässe vergisst. Ein teures Vergnügen, da man für die Einreise in Aruba aus Kolumbien seinen Gelbfieberschutz nachweisen muss. Irgendwann schaffen sie es doch wieder zurück auf ihr Boot, an dem in der Zwischenzeit natürlich rein gar nichts erledigt wurde.

In der Varadero Marina liegen viele große Fischerboote…
Sonnenuntergang aus dem Cockpit

So sehen wir sie also auch und unserer Abfahrt immer noch dort liegen, wo sie schon bei unserer Ankunft waren. Ein paar Tage später erfahren wir, dass nun endlich ein neuer Generator an Bord genommen werden konnte. Ein Manöver mit Hindernissen. Erst blockiert das Ruder vor dem Hafen (im Dauerstillstand festkorrodiert?!) und lässt das Boot eine Weile zwischen Stegen und Flachstellen treiben. Dann bringt der neue 3-Takt Generator ganze 150kg auf die Waage und sorgt für ordentlich Schlagseite nach Steuerbord. Ach ja, die Batterien machen Probleme. Immer noch oder schon wieder? Und dann wird uns noch zugetragen, dass der in seinem optischen Auftreten ausgesprochen „präsente“ Skipper beim Müll wegbringen von seinem E-Roller abgeworfen wird und sich eine Rippe anknackst. Manchmal läuft es nicht rund. Wie auch immer, kurz vor Weihnachten haben sie den Absprung zur Dominikanischen Republik dann doch noch geschafft. Wir wünschen alles Gute für die weitere Reise!

Wir sind zu diesem Zeitpunkt schon längst gemütlich auf Bonaire angekommen. Doch davon ein anderes Mal mehr…

Abschied von der Varadero Marina… im Hintergrund der Hooiberg

Bonaire, 21. Dezember (Nachtrag)

Heute schreibt uns Jörg von der SY Sissi, dass er mit seinem inzwischen angekommenen Neffen noch bis Anfang Januar auf Aruba bleibt, um sich Boostern zu lassen. Aber dann geht es wirklich los. Also echt! Erwähnte ich schon, dass die Insel klebt? ;-)

Strände in Aruba

Man mag es kaum glauben, aber in Aruba ist aktuell Hochsaison. In den USA wird es kühler, da fliegen die Touristen in Massen ein. Die Hotels sind weitgehend ausgebucht. Immer Samstags ist Bettenwechsel und wir bekommen das vom Flughafen mit einer entsprechenden Frequenz von US-Touristenbombern hautnah mit.

Doch die Invasion kommt auch über das Wasser. Nach monatelanger Pause sind nun auch die Kreuzfahrer wieder zurück. Im November kommen schon 30 Schiffe, im Dezember sind es 38 und für den Januar haben sich derer sagenhafte 52 (sic!) angekündigt! Wenn wir zum Einkaufen fahren, schauen wir immer vorab in den „Cruiseship Schedule“. Einer geht gerade noch, wenn er nicht zu groß (z.B. AIDA-Klasse) ist. Doch spätestens wenn zwei oder mehr Kreuzfahrer am Pier liegen, ist der Dauerstau auf der Küstenstraße von Oranjestad vorprogrammiert und wir nehmen lieber die etwas längere Umgehungsstraße.

Zwei sind schon da… der dritte nimmt Maß!
Staugefahr!

Natürlich macht sich all das auch an vielen Stränden Arubas bemerkbar. Gerade im Bereich der nördlich gelegenen Hotelburgen sind die Strände an sich zwar sehr schön, halt aber auch alles andere als idyllisch einsam. Doch wenn wir schon einmal hier sind, können wir uns ein paar Strandbesuche natürlich nicht entgehen lassen. Von Norden nach Süden…

Arashi Beach (7. Dezember)

Der nördlichste Strand Arubas liegt in Sichtweite des California Lighthouse. Trotz Busverbindung und Strandbar ist es hier noch vergleichsweise ruhig. Kaum angekommen begrüßt uns erst einmal ein kräftiger Regenschauer. Der kann selbst in den Tropen recht kühl sein.

Samuel ist recht schnell recht weit draußen und schnorchelt. Fast direkt neben ihm stürzen sich immer wieder Pelikane in Wasser und kaum, dass sie versuchen ihren Fang zu verspeisen, hängt ihnen auch schon eine Möwe wahlweise auf Kopf oder Rücken.

Der Sand reicht weit hinein ins flache Wasser. Da trauen sich auch die Mädels weiter weg vom Ufer. Wenn da nur nicht die immer mal wieder kräftigen Wellen wären. Der Wind kann es nicht sein. Im Frage kommen eigentlich nur vorbeifahrende Schiffe. Und seien sie auch so weit weg, wie der gerade abgelegte Kreuzfahrer. Alles in allem ist dieser Strand einer unserer Favoriten.

Eagle Beach (29. November)

Am Eagle Beach findet sich eines der am meisten fotografierten Motive Arubas: der Fofoti-Baum. Direkt an der Küste, gerne am Strand, duckt er sich in Windrichtung dicht über den Boden. Nicht zu verwechseln ist der küstennahe Fofoti-Baum mit dem ganz ähnlich aussehenden Divi-Divi-Baum. Dieses Wahrzeichen Arubas wächst nur im Inselinneren.

Der Strand ist schön und hier am Rand stolpert man auch nicht ständig über andere Menschen. Es gibt nur ein gravierendes Problem. Anscheinend hat eines der im Hintergrund gelegenen (immerhin flach gebauten) Hotels ein Problem mit der Abwasserentsorgung. Es stinkt erbärmlich!

Nicht weit entfernt werden gerade zwei Reihen mit weißen Decken versehene Tische hübsch aufdekoriert. Wahrscheinlich für ein romantisches (Gruppen-)Dinner am Strand?! Wir werden nie erfahren, wie die olfaktorischen Eindrücke des Abwassers mit den dargebrachten Gaumenkitzlern harmonierten. Guten Appetit!

Surfside Beach (4. Dezember)

Direkt südlich von Oranjestad ist Surfside Beach. Die Herkunft des Namens ist weitgehend rätselhaft. Surfer gibt es keine, dafür aber viele ankernde Segelboote. Nun gut, ob der geringen Wassertiefe sind es nahezu ausschließlich Katamarane. Der Strand selbst quetscht sich schmal zwischen Straße und Wasser, doch die schönen Bäume schenken eine lauschig-grüne Kulisse. Da wundert es wenig, dass auch hier schon zwei Tische für romantische Sonneruntergangserlebnisse eingedeckt werden.

Leider reicht der sandige Teil nur ein paar Meter weit ins Wasser. Schon bald ist der Grund mit dichtem Seegras bewachsen. Samuel und ich lassen uns rübertreiben. Für Maila ist es eine unüberwindliche Grenze. Sie amüsiert sich ausschließlich in Ufernähe.

Mangel Halto (19. Oktober, 30. November)

Hier waren wir erstmals an Samuels Geburtstag. Dieser kleine Strand nur ein paar Minuten südlich vom Flughafen (und damit unserer Marina) ist ein kleiner Geheimtipp. Vor allem Arubaner kommen gerne hierher, Autos mit V-Kennzeichen sind die absolute Ausnahme. Man läuft einen von Mangroven gesäumten Weg, Krebse huschen weg und erreicht einen kleinen Strand. Es ist gut geschützt, lange flach, aber auch ein wenig steinig. Das stört uns wenig.

Alternativ führen wenigen Meter weiter Leitern oder auch eine kleine Plattform ins Wasser. Alles entspannt und ruhig ohne den weiter nördlich üblichen Trubel. Definitiv einer unserer Favoriten!

Baby Beach (13. November)

Über Baby Beach haben wir schon kurz im Rahmen unserer großen Aruba-Tour berichtet. Ganz weit weg im Süden gelegen ist er trotzdem sehr beliebt und gut besucht. Von Arubanern und Touristen gleichermaßen. Es ist auch wirklich eine schöne, große, gut geschützte flache Bucht. Einziges Problem sind (zumindest für Maila) die zwei aufdringlichen, umher streunenden Hunde. Darum haben wir diesem Strand auch keinen zweiten Besuch abgestattet.

Das ist natürlich nur eine kleine, subjektive Auswahl der vielen Strände Arubas. Im touristischen Norden gibt es noch Boca Catalina Beach, Malmok Beach, Hadicurari Beach und natürlich den langen Sandstrand-Streifen vor den Hotelburgen. Insbesondere auf letzteren haben wir leidlich dankend verzichtet. Aber letztlich ist für jeden etwas dabei. Der Full-Service-verwöhnte Tourist wird ebenso glücklich, wie der eher Ruhe suchende Individualist. Dafür ist die kleinste der drei ABC-Inseln dann doch groß genug.

Katerchen Samuel und Kätzchen Maila

November 2021

Jedes Kind sollte im Schutz seiner Familie aufwachen können, mindestens aber in den wichtigen ersten Lebensmonaten seine Mutter haben. Leider ist das nicht immer der Fall. So auch bei den vier kleinen Kätzchen, die vor dem im Aruba Animal Shelter „abgeworfen“ wurden. Viel zu klein. Es ist unverantwortlich, sie so früh von der Mama zu trennen. Trotzdem ist es hier (mal wieder!) geschehen. Die Überlebenschancen solcher Findelbabys sind nicht sehr hoch. Werden sie es schaffen?

Eigentlich sollten die vier Kätzchen noch bei der Mama sein!

Zunächst kommen sie in einen kleinen separaten Raum. Sie müssen sicher entwurmt und flohfrei sein, bevor sie zu den anderen Katzen kommen können. Das zieht sich erstaunlich lange hin.

Doch die vier Kleinen lassen keine Gelegenheit aus, im Rahmen ihrer Möglichkeiten lautstark auf sich aufmerksam zu machen. Kaum betreten wir den Katzenbereich, schallt ihr Mautzen bis in die hinterste Ecken. Eines haben sie sich bei den anderen Katzen schon abgeschaut: das Klettern. Immer mutiger und letztlich bis unter die Decke klettern sie am Gitter empor. Runterfallen? Kein Problem… auch Katzenbabies lernen früh, auf allen vier Pfoten zu landen.

Was sie nicht so schnell lernen ist, sich sauber zu halten. Woher sollen sie es auch wissen. So muss ihre gerade unter dem Schwanz immer wieder verklebtes Fell regelmäßig mit einem feuchten Tuch gereinigt werden. Und danach gibt es extra viele Schmuse-, Kuschel- und Krauleinheiten. Sie genießen es sichtlich.

26. November 2021

Heute schickt Jörg von der SY Sissi per WhatApp ein Bild mit zwei kleinen Kätzchen. Darunter steht „Samuel und Maila“. Wie jetzt? Wir können das nicht so recht einordnen. Wenig später bekommen wir Gewissheit. Die vier Kleinsten im Tierheim bekommen offiziell die Namen Maila, Nemo, Samuel und Zara . Was für eine süße Idee!

Ein paar Tage später ist die offizielle Namenszeremonie. Nun bekommen die vier ihr Namenshalsband und dürfen auch endlich in ein größeren Raum zu anderen Katzen. Entgegen aller Befürchtungen geht es allen gut. Natürlich lassen es sich unsere Kinder nicht nehmen, ihre kleinen Namensvettern noch einmal zu besuchen. Ratet mal, wer welches Kätzchen heute ganz besonders intensiv beschmust hat. Noch einmal vielen lieben Dank an die nette Leiterin des Animal Shelter, die Namens-Idee von Jörg in die Tat umgesetzt zu haben.

Nemo

Überhaupt hat die Chefin vor Ort ganz offensichtlich Freude an der Hilfe von uns und besonders unseren Kindern. Für das Boot bekommen wir eine 2022‘er-Katzenkalender geschenkt und zum Abschied dürfen sich Samuel und Maila noch jeder ein T-Shirt aussuchen. Ganz vielen lieben Dank!!!

Auf dem Rücken steht „Beeing good to animals feels good!“

16. Dezember (Nachtrag aus Bonaire)

Heute bekommen wir die traurige Nachricht, dass es Samuel und Nemo leider nicht geschafft haben.

Ruht in Frieden!

Maila und Zara entwickeln sich dagegen prächtig und haben gute Aussichten auf ein langes Katzenleben…

Donkeys reloaded…

Schon wieder Esel? Ja, das muss jetzt leider sein. Ein letztes Mal. Versprochen! Aber immerhin waren die Kinder in wechselnder Begleitung ganze elfmal im Donkey Sanctuary von Aruba. Da gibt es schon was zu erzählen. Zum Beispiel von unseren Spaziergängen.

Das ganze Gelände ist ja etwa 4ha groß. Tagsüber sammeln sich viele Esel in der Nähe des Besucherzentrums. Warum wohl? Mjam! Wir wollen uns trotzdem einen Eindruck verschaffen und begeben uns praktisch jeden Sonntag auf einen kleinen Spaziergang am Grenzzaun entlang einmal rum. Natürlich in der schönsten Mittagssonne, die die Karibik zu bieten hat. Und wenn der Skipper richtig Glück hat, tritt er spontan in eines der hartnäckigen Dornenpärchen, das sich dann auch gleich durch die Sohle bis in den Fuß bohrt. Autsch. Aber was sagt das erst über die Sohlen der getragenen Schuhe aus? Lieber nicht fragen.

Wir trauen uns weg vom Besucherzentrum

Hin und wieder erkunden wir neue Wege auf den Spuren der Esel. Durch diese große Kaktus-Hecke haben sie einen Pfad geschlagen. Da können wir auch durch. Samuel geht voran und ist schon durch, als Maila laut ruft: „Schlange!“ Wie jetzt? Wo jetzt? Zielsicher zeigt Maila auf das Unterholz, an dem Samuel gerade arglos dicht vorbeigelaufen ist. Und tatsächlich ruht da eine gar nicht mal so kleine Schlange. So sehen wir nun endlich auch mal eine Boa Constrictor in freier Wildbahn. Auf Aruba gibt es wohl ein richtiges Schlangenproblem. Einmal hier ansässig, breiten sie sich aus. Am Straßenrand findet man angeblich recht viele überfahrene Schlangen, aber wir haben dort noch keine gesehen. Unsere Schlange erfreut sich bester Gesundheit und an jedem Wochenende suchen wir natürlich den Platz erneut auf. Es bleibt bei der einen Begegnung.

Noch ahnen wir nichts!
Hier kommt man gut durch…
… aber nicht unbeobachtet!

Andere Reptilien zeigen sich dagegen in schöner Regelmäßigkeit. Immer wieder huschen graue, blaue und grüne Eidechsen durch das Unterholz, über den Sand und auf den Bäumen umher. Samuel weiß mal wieder nicht, welche er zuerst fotografieren soll…

Natürlich kreuzen auch einige (meist etwas schlankere) Esel unseren Weg. Aber da wir kein Futter dabei haben, sind wir ziemlich uninteressant. Bei den ersten Spaziergängen hält Maila sich gerne noch hinter dem Papa versteckt, wenn die doch ganz schön großen Tieren mal zum Schnuppern rankommen. Das legt sich aber mit der Zeit.

Bei unseren letzten Spaziergängen kommen wir immer wieder an Sir Lancelot vorbei. Der neueste, erwachsene Neuzugang ist ein wirklich stattlicher Esel mit wunderschönem Fell. Das sehen die hier bereits ansässigen Damen ähnlich. Gypsy und Diva werden nacheinander läufig und präsentieren sich von ihrer besten (Hinter-)Seite. Vielleicht hängt es aber damit zusammen, dass der edle Ritter noch nicht kastriert ist.

Sir Lancelot ist iin stolzer Esel…
Gypsy ist eine interessierte Dame…
Die Gegenliebe hält sich jedoch in Grenzen,,,

Kurz vor Toreschluss steht im Donkey Sanctuary dann noch das große Fressen auf dem Programm. Nur von ein paar Mohrrüben und (von Besuchern gekauften und verfütterten) Pellets bekommt man 126 Esel nicht satt. Abgesehen von den Leckereien verdrückt so ein Esel ganze 2kg Heu, ½ kg Pellets und 4 Gallonen Wasser. Täglich! Natürlich helfen wir bei der Fütterung gerne und tatkräftig mit.

Die zentrale Futterstelle liegt nahe am Eingang direkt hinter einer Scheune. Wir schnappen uns die Schubkarren und beladen sie mit jeweils zwei Heuballen. Jetzt noch kurz die Glocke läuten und schon kommen die Esel herbei und warten wenig geduldig darauf, dass endlich serviert wird. Von außen bietet sich ein herrlicher Anblick. Hintern an Hintern reihen sich die Tiere beidseitig auf.

Ja, wir wären dann bereit!
Das Buffet ist angerichtet!

Was dem „normalen“ Besucher bei diesem Blick jedoch entgeht, ist die Geräuschkulisse mitten drin. Dutzende Mäuler kauen begierig ihr Heu und sorgen so für ein schwer zu beschreibendes Hintergrundrauschen, -knirschen oder knarzen… so noch nicht gehört!

Wenn man genau hinhört… ;-)

Der letzte halbe Heuballen der Schubkarren kommt zu den separat untergebrachten Ausbruchskünstlern. Unglaublich aber wahr… ein lernfähiger Esel bekommt so manchen Riegel auf! Der fünfte Heuballen des Tages wird dann noch auf die verschiedenen Futterstellen in der Nähe des Besucherzentrums verteilt. Jeder hat bei der Tischwahl seine Vorlieben.

Kurz vor vier sind wir fertig. Und meist auch voller Heu. Es ist Zeit, nach Hause auf unsere Samai zu gehen. Doch bis auf das letzte Mal ist es ja nur ein Abschied auf Zeit. Wir kommen wieder… spätestens „Any given Sunday!“