Eclipse solar en Chile

14. Dezember 2020

Der Skipper hatte vor einer gefühlten Ewigkeit das Glück, eine Sonnenfinsternis im elterlichen Garten zu erleben. Am 11. August 1999 wurde in Berlin knapp 90% der Sonne verdeckt. Es war ein Ereignis mit bleibender Erinnerung. Und dann las ich schon vor einigen Wochen zunächst eher zufällig, dass am 14. Dezember 2020 eine Sonnenfinsternis über Südamerika zu sehen ist. Genauer gesagt ziemlich genau hier, wo wir gerade sind. Der Kernschatten soll keine 100sm nördlich von Valdivia durchgehen. Eine Totale Sonnenfinsternis von über 2min… so richtig mit Corona!

Was liegt da näher, als den kleinen Hüpfer zum Kernschatten zu machen? Mangels offizieller Einreise, sowie auch angekündigten Straßensperren zur Vermeidung von Tagesausflüglern, fällt der Landweg weg. Daher fassten wir den Plan, mit dem Boot bis vor Puerto Saavedra zu fahren (rein kommt man da wohl nicht im Guten ;-), um dort das Spektakel zu bewundern. Doch dann kam der Wetterbericht.

Schon vor einer Woche wurde für heute wolkiges Regenwetter angesagt. Je näher der Tag kam, je mehr bestätigte sich diese Vorhersage. Insbesondere für die Region, über die der Kernschatten geht. Dazu kamen dann noch eine ungünstige Windvorhersage mit 30‘er Böen auf die Nase. Die einzig vernünftige Entscheidung ist, in Valdivia zu bleiben und zu hoffen, dass die Wolken hier, etwas weiter im Süden, rechtzeitig weg sind. Immerhin soll die Sonne in Valdivia auch zu stolzen 99% vom Mond verdeckt werden.

Am Vorabend hat es geregnet. In der Nacht hat es geregnet. Am Morgen hat es geregnet. Grau in grau. Doch dann, kurz vor zwölf Uhr, kurz nachdem der Mond anfängt sich vor die Sonne zu schieben, zeigen sich erste blaue Lücken am Himmel. Schnell die vom Honorarkonsul besorgten Brillen aufgesetzt und tatsächlich… da knabbert oben links etwas an der Sonnenscheibe. Es klart sich tatsächlich weiter auf. Was für ein Glück! In Windeseile baut Samuel unsere Hängematte auf. Schließlich möchten die Kinder bequem genießen.

Langsam verändert sich das Licht. Es wird etwas dunkler und doch ist es anders, als wenn sich einfach nur Wolken davorschieben würden. Es ist eine ganz besondere Stimmung, die uns umgibt. Irgendwann beginnt sogar die Untiefentonne in Sichtweite zu blinken. Kurz nach ein Uhr ist das Maximum erreicht. Der Mond geht durch und lässt nur einen kleinen Rand frei. Merklich kühler ist es inzwischen natürlich auch geworden.

Kurz nach der maximalen Verdunklung…
Samuel hat sich auf die erste Saling zurück gezogen…

Kurz danach verabschiedet sich Maila, der es heute leider nicht so gut geht, ins Bett. Der Rest der Crew bleibt auf dem Vordeck. Die Sonne wird heller, erinnert nun wieder ein wenig an Pac-Man, es wird wärmer und kurz vor halb drei ist das Spektakel auch schon vorbei. Was für ein schönes Erlebnis.

Fast vorbei :-(

Und es war definitiv die richtige Entscheidung in Valdivia zu bleiben. Webcams zeigen, dass die vielen angereisten Touristen zumindest in der chilenischen Totalitätszone wohl kaum mehr als eine Helligkeitsschwankung hinter der Wolkendecke wahrgenommen haben. Endlich mal wieder etwas Glück gehabt.

P.S. Die Bilder sind nicht bearbeitet!

Ein Gedanke zu „Eclipse solar en Chile“

  1. Glückwunsch! Auch wenn es nicht das Ziel einer Weltreise ist – wenn man schon mal da festhängt….
    Ich wünsch euch ein baldiges Weiterkommen!
    Liebe Grüße aus dem hatten Lockdown in Sachsen
    Jens

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