Endspurt nach Valdivia

19. – 20. August 2020
(plus Ausblick)

Nun steht uns also endlich der letzte Abschnitt bevor. Noch 135sm liegen vor uns, der dritte Ausflug auf den Pazifik, die dritte Nachtfahrt. Mittags geht es los. Doch erst einmal müssen wir den aufgeholten Anker klarieren, wir haben uns ein kleines Netz eingefangen. Die Zeugen der Zivilisation finden sich – wenig überraschend – nicht nur über Wasser.

Gruß an Faro Punta Corona!

Wir melden uns also brav beim Faro Punta Corona ab und mit leichtem Rückenwind geht es auf den Ozean. Wir versuchen zu segeln, doch der etwas zu schwache Wind gepaart mit 2m seitlichem Schwell überreden uns zur widerwilligen Motorfahrt. Im Laufe des Tages nimmt beides zu. Der Wind geht sogar kurz mal auf knapp 5 Bft. hoch, kommt nun allerdings exakt von hinten. Dazu schaukeln inzwischen gut 3m Schwell von schräg links-hinten das Boot hin und her. Da steht zumindest auf unserer Samai kein Segel. Grmpf… nur auf dem Rummelplatz ist es schöner! ;-)

Im Grunde ist es aber einerlei. Der Wind macht die Nacht über ohnehin was er will, geht runter auf 2-3 Bft., dreht spontan von Süd auf Ost, später dann auf Nord, verschwindet zwischendurch mal ganz und kommt genau dann, wenn wir nach Osten Richtung Valdivia abbiegen mit 5Bft. genau auf die Nase. Wenigstens schiebt der Strom und wir kommen gut voran: Um Mitternacht waren mit 80sm schon weit mehr als die Hälfte geschafft.

Ansteuerung Bahía Corral…
… bei Sonnenaufgang.

Ursprünglich wollten wir ja noch eine letzte Nacht in der Bahía Corral an der Mündung des Río Valdivia ankern. Doch die wieder einmal jede Vorhersage verhöhnenden Bedingungen rieten zur Planänderung. Nun also auf direktem Weg Richtung Valdivia. Immer mal wieder von Delfinen und Pelikanen begleitet fahren wir flußaufwärts, vorbei an bewaldeter Küste, idyllisch gelegenen Häusern und einem Wrack.

1.2 Valdivia – Marina La Estancilla

Wir hatten vorab mit Jorge vom Club de Yates Valdivia (CYV) vereinbart, für die Formalitäten erst einmal in La Estancilla anzulegen. Dass sich das mit den Formalitäten dann doch etwas anders gestaltet hat als erwartet, ist dem treuen Leser nicht neu. Trotzdem bleiben wir hier knapp einen Monat, der Skipper nimmt seine erste Dusche seit Ushuaia, wir waschen die Wäscheberge, füllen das Gas auf, die Kinder spielen mit den Hunden und wir folgen mit dem Dinghy (illegaler Weise) einer ganz lieben Einladung für einen sehr netten Abend und lernen natürlich auch unseren unglaublichen Honorarkonsul persönlich kennen.

La Estancilla Blick flußabwärts…
… und voraus zur Isla San Francisco.
1.2 Valdivia – Marina La Estancilla

1.1 Club de Yates Valdivia (Río Valdivia)

Am 14. September verholen wir uns schließlich in den stadtnahen Haupthafen des Clubs. Hier werden wir die Samai erstmals auf unserer langen Reise aus dem Wasser holen, Supermärkte liefern Nachschub, der Außenborder wird wieder in Schuss gebracht, das Kajak ausgepackt und trotzdem bleiben wir nur geduldet und dürfen den Hafen nicht verlassen.

Flussaufwärts Richtung Valdivia
Club de Yater Valdivia

Isla Haverbeck

Anfang November passiert dann das, was sich vorher schon angedeutet hatte. Valdivia wird auf Phase 1 = Quarantäne herabgestuft. Wir nehmen das zum Anlass, einer schon vor einiger Zeit ausgesprochenen Einladung zur Isla Haverbeck zu folgen. Die Gobernación Martima schaut weg, besucht uns dann aber doch wieder an unserem neuen Liegeplatz. Auch sie bezeugen ihr Mitleid mit uns. Nicht jedoch ohne zu betonen, dass es nicht an ihnen, sondern ausschließlich dem Gesundheitsministerium liegt.

Canal Haverbeck

Wir hoffen weiter auf die Einreise, sie würde einiges erleichtern. Unlängst hatten wir ja beschlossen, die südamerikanische Küste weiter Richtung Norden bis nach Ecuador zu fahren. Da liegen aber noch über 1000sm chilenische Küste vor uns. Wäre schon schön, wenn wir da auch irgendwo mal anlanden dürften. Wie auch immer, unsere Tage hier sind gezählt. Zu sehr juckt es in den Segeln… wir müssen endlich weiter…

1.1 Club de Yates Valdivia & Isla Haverbeck

2 Kommentare zu „Endspurt nach Valdivia“

  1. Wir sind gestern abend auf der Promenade von Kübo lang gegangen und haben ein weihnachtliches Foto vom Steg D gemacht. Kann ich das Foto senden oder hochladen?
    Euch eine schöne Adventszeit
    Lothar

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s

%d Bloggern gefällt das: