Zurück im Regenwald

21.-23. März 2022

Den dritten Tag in Folge fährt uns der immer zuverlässige Sugrim zum Flughafen. Wieder checken wir in einer kreativen Abflughalle ein und wieder werden wir gewogen. Dieses Mal jedoch leider nicht inkl. Handgepäck. Das geht extra und sorgt für Übergepäck. Immerhin nicht allzu teuer, trotzdem ärgerlich. Immerhin weist man uns (augenscheinlich einzigen Ausländern) die überraschend luxuriöse Warte-Lounge zu.

Die heutige Propellermaschine ist wirklich rustikal. Vor dem Abflug klopft der mit seinem Flugzeug augenscheinlich gemeinsam in Würde gealterte Pilot gegen die wichtigsten Instrumente… und ist zufrieden. Sicher heben wir ab. Einen Autopiloten gibt es heute wohl nicht. Die Hände bleiben (fast ;-) ständig am Steuerhebel…

Alle Instrumente sind abgeklopft…
… es kann also losgehen.
Hand am Steuer, Augen auf dem Papier!
Fairview Airstrip

Nach gut einer Stunden landen wir auf dem Fairview Airstrip. Eine Sandpiste im Dschungel. Unser Fahrer wartet schon. Der Pilot reicht noch kurz unseren großen grünen Seesack durch das Fenster raus und schon kann es losgehen. Schnell sind wir auf DEM Highway Guyanas.

Auf einer Strecke von ca. 550km verbindet die Hauptverkehrsader die an der nördlichen Küste gelegene Hauptstadt Georgetown mit dem südlichen Nachbarn Brasilien, genauer gesagt der Grenzstadt Lethem. Aktuell befinden wir uns auf etwa 2/3 dieses langen Weges mitten im Iwokrama Forest Reserve. Zurück im Regenwald!

Nach etwa einer Stunde erreichen wir die Atta Rainforest Lodge. Auf einem in den Wald geschlagenen Rechteck stehen neben dem Haupthaus einige Unterkünfte für bis zu 16 Gäste. Nur knapp die Hälfte ist belegt.

Gemeinschaftshaus
Gästehäuser

Kurz nach dem ersten Mittagessen unternehmen wir einen kleinen Waldspaziergang. Neben beeindruckend lauten Vögeln, von dem Samuel noch berichten wird, erspäht unser Adlerauge Maila auch zwei rote Brüllaffen in den hohen Baumwipfeln.

Red Howler Monkey

Ansonsten lohnt sich – wie so oft im Regenwald – der Blick für das Detail. Wir entdecken kleine Spinnen, gehörnte Bullenameisen, Blüten, Früchte und Nüsse an den teils skurril wachsenden Bäumen und am Boden.

Später besuchen wir den Iwokrama Canopy Walkway. In beachtlicher Höhe hat man hier kleine, mit wackeligen Hängebrücken verbundene Plattformen an drei Baumriesen gebaut. Man steht praktisch im obersten Stockwerk. Der Ausblick über den Wald ist wirklich schön. Sowohl bei unserem ersten Sonnenuntergang, als auch unserem letzten Sonnenaufgang in der Atta Lodge, die wir beide hier oben verbringen, glänzt die Tierwelt jedoch durch weitgehende Abwesenheit. Nur Moskitos gibt es im Überfluss. Schade.

Nach einer ruhigen Nacht gehen wir pünktlich zum Sonnenaufgang auf einen Spaziergang zum Highway. Dabei sehen wir viele Vögel, über die Samuel noch berichten wird.

Wespennest

Nach dem Frühstück machen wir den nächsten Waldspaziergang. Auch hier keine großen Entdeckungen. Dafür wieder einige Vögel, viele Details und natürlich Regenwaldatmosphäre.

Am Nachmittag gehen wir nochmal zum Highway. Vielleicht finden wir ja eine Anakonda, die sich am Straßenwand sonnt. Oder ziehen wir sogar das große Los? Gerade am Vorabend hat unser Guide bei der Fahrt in sein Dorf einen Jaguar am Waldrand erspäht. Doch wir haben kein Glück. Wenigstens regnet es nicht.

Unsere Mädels verabschieden sich zur Lodge. Auf dem Weg treffen sie noch auf die anderen Gäste. Sie schauen mit ihrem Guide angestrengt in den Wald. Ein Weißkopfsaki schaut neugierig zurück.

Weißkopfsaki

Die Jungs gehen derweil weiter zu einer kleinen Brücke und schlagen sich durch das Unterholz an das Flussufer. Wir haben Angelhaken und Leine dabei und unser Guide hat aus der Küche für Hühnchenköder gesorgt. Mal sehen, ob wir ein paar Piranhas rausziehen. Immer wieder zappelt es an der Leine, aber echten Erfolg haben wir nur einmal. Ausgerechnet der Skipper zieht einen kleinen, welsartigen Catfish raus.

Da unten ist unser Angelplatz
Später gehen wir auf die Brücke
Petri Dank!

Der Koch ist so nett, ihn als kleines Extra für unser Abendessen zuzubereiten.

Catfish… frisch gefangen und sehr lecker!

4 Kommentare zu „Zurück im Regenwald“

  1. Bin immer wieder überrascht, was ihr so alles bei euren Touren sehen könnt, aber einen Jaguar? Na ja, ich weiß nicht. Da hätte ich doch ein bißchen „Schiss“ 😂
    Liebe Grüße und euch noch einen schönen Tag,
    Roland

    1. Wir sind ja nicht wirklich Hauptangriffsziel für einen tagsüber faul dösenden Jaguar. Das größte Problem mit seiner Sichtung ist daher auch nicht die Gefahr für eigenes Leib und Leben. Er bemerkt uns Menschen einfach so viel früher als wir ihn, dass er sich vorher einfach ins Unterholz schleicht. Man braucht eine ordentliche Portion Glück. Das war einer anderen Gruppe vor gar nicht langer Zeit hold. In der Lodge hängt eine Tafel, auf der die „wichtigen Sichtungen“ der letzten Tage und Wochen angeschrieben werden. Und da standen tatsächlich Anaconda und Jaguar… vor gerade mal einer Woche! Insofern waren wir schon ein ganz klein bisschen enttäuscht ;-)
      Liebe Grüße,
      Micha

      1. Auf die nächste Chance (falls es denn eine gibt) werden wir jedoch leider mindestens einige Jahre warten müssen… egal… Jammern auf höchstem Niveau. 😉

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