23.-25. März 2022
Papa hat von keinem einzigen Vogel berichtet. Das ist selbstverständlich mein Job. Also, wo fangen wir denn an … na gut. Wir beginnen bei meinem ersten Birdwatching noch vor der Camping-Tour in der Surama Lodge. Dort hat Mama nämlich einen Greifvogel bemerkt, der majestätisch auf der Spitze eines Baumes sitzt. Es handelt sich dabei um den Savannenbussard.

Ein anderer Vogel ist etwas weniger auffällig und bewegt sich sehr viel mehr als der faule Savannenbussard. Ich meine die Gelbbürzelkassike. Es ist ein komplett schwarzer Vogel mit einem, wie der Name schon verrät, gelbem Hinterteil. Diese Art bevölkert einen ganzen Baum und macht Lärm ohne Ende.

Sie fliegen immer auf einen bestimmten Baum, suchen sich Nestmaterial, und kehren dann um. Und auf diesem Baum, einem hölzernen zwei Fichten großem Ding, entdecke ich weitere Vögel. Die Riesenkuhstärlinge. Sie sind wie in ein Trauer-Gewandt gekleidet, aber trotzdem hübsch anzusehen.

Oder die Gelbscheitelamazone. Sie entdecke ich auch mehrfach in der Spitze dieses Baumes. Langsam wird das der „Langweilerpapagei“.

Auch die Bischofstangare sitzt wieder auf den Bäumen sowie der Liktormaskentyrann zwischen den Ästen von Büschen sitzt.


In einem Vogelhäuschen über dem Essensraum brütet ein Pärchen Süd-Fleckenmaskentyranne. Hier nisten halt andere Vögel in Vogelhäusern als in Deutschland.
Und drei weitere Vögel möchte ich hier noch kurz erwähnen. Die Blauringtaube (die wir das erste mal auf Katjas Farm im kolumbianischen Barichara entdeckt haben), die Purpurtangare und eine andere Tangare. Die Blauringtaube hat, wie der Name schon sagt, einen blauen Ring um die Augen, während die Purpurtangare eine wirklich hübsche rötliche Brust und einen gekreuzten Schnabel ihr eigen nennen kann. Und ganz oben auf einem Dach sitzt auch schon die andere Tangarenart, die ich erwähnt habe: die
Palmentangare.


Doch nun geht es los. Auf dem Weg zum Landing-Point hören wir einen Schreikotinga und weit über uns hören wir auch schon den nächsten Vogel… einen Marailguan. Plötzlich fliegt ein Vogel, der neben dem Weg im Gras gebrütet hat, weg. Es handelt sich um eine Pauraquenachtschwalbe. Das Ei lässt sie unbewacht zurück. Wie unfürsorglich von ihr, nicht wahr?


Wir erreichen das Bot und steigen ein. Dann beginnt die Fahrt. Im kleinen Nebenfluss entdecken wir nicht allzu viel. Doch dann, als der Fluss etwas breiter wird, sehen wir lauter niedliche Schwalben. Bei denen handelt es sich um die im Norden Südamerikas weit verbreitete Weißbandschwalbe. Sie macht ihrem Namen auch alle Ehre. Der weiße Streifen auf ihrer Brust ist schwer zu übersehen.



Auf einmal bemerke ich irgendeinen seltsamen Geruch. Es riecht als wenn Fleisch verrottet. Gerade als ich das denke, sehen wir den Kadaver eines Kaiman an Land liegen. Ich blicke in die Bäume und sehe Geier. Es handelt sich um die äußerst hässlichen, aber auch irgendwie ansehnlichen Königsgeier. Sie sind kein Augenschmaus, aber dennoch wollte ich sie schon immer sehen. Ich weiß auch nicht genau warum.



Da! Eine Bewegung im Unterholz am Rand des Flusses. Ein Eisvogel. Ein erstaunlich Großer. Es handelt sich bei diesem Exemplar um einen Rotbrustfischer. Die größte der fünf Eisvogelarten, die hier in der Gegend vorkommen.


Im weiteren Verlauf des Ruderns sehen wir oben hoch oben auf den Bäumen wieder Vögel, die ich, aufgrund ihrer Ähnlichkeit, zuerst für Gelbbürzelkassiken halte. Es handelt sich jedoch um Krähenstirnvögel.
Kurz nach den Sichtungen der Krähenstirnvögel entdecken wir auf Totholz mitten im Fluss Schwarzkehltangaren. Meiner Meinung nach hätte man sie zwar eher Wut-oder Rotkopftangare nennen sollen, doch nun gut. Ich habe den Namen nicht vergeben.

Was ist das Grüne dort? Ein Vogel! Ein Amazonasfischer um genau zu sein, der auf einem Ast sitzt und ins Wasser schaut. Er scheint irgendetwas zu suchen. Vielleicht sein Mittagessen?
Nach einer erholsamen Nacht folgt der nächste Ausflug flussaufwärts. Dort entdecken wir einen Grünfischer. Er ist von weitem kaum vom Amazonasfischer zu unterscheiden, hat aber eher ein dunkleres Gefieder und ist weniger grün.

Immer wieder sehen wir auch Rotbrustfischer, die vor uns wegfliegen. Ich bin jedes mal aufs Neue von ihrer Größe beeindruckt.
Doch nun zur Rückfahrt. Direkt bevor wir los wollten, entdecken wir einen Weißbrusttukan gemütlich auf einem hölzernen Baum sitzen.


Wir fahren zurück. Dieses mal treiben wir fast die ganze Strecke und sehen so wieder einige Vögel. Unter anderem die einzige hier vorkommende Motmot-Art: den Amazonasmotmot.
Wir sehen auch noch einen faulen Vogel, der einfach nur im Geäst rumsitzt. Er ist langweilig schwarz mit einem verräterisch roten Schnabel. Es handelt sich um den Schwarzstirnfaulvogel.

Doch die Eisvögel wollen sich, wie es aussieht noch einmal bei uns bedanken, denn ein Zweifarbenfischer, die vierte von fünf Eisvogelarten beglückt uns mit seiner Anwesenheit. Er hat einen knallroten Bauch, einen langen dicken Schnabel und ein grünes Rücken sowie Kopfgefieder. seinen Nacken und Hals ziert ein weißer Streifen. Der Zweifarbenfischer ist aber nicht viel größer als eine Hand.
Wir kommen wieder zur Stelle, wo vor zwei Tagen der Kaiman gelegen hat. Nun sind nur noch Knochen zu sehen. Alles weggeputzt. Da Geier nie weit weg von Aas, sind sehen wir wieder mehrere von ihnen. Dieses mal einen jungen Königsgeier sowie einen ausgewachsenen Wald-Gelbkopfgeier. Bei dem Wald-Gelbkopfgeier verhält es sich ähnlich wie bei den Königsgeiern. Eigentlich hässlich, aber doch irgendwie interessant und sehenswert.


Vogeltechnisch waren dass die meisten unserer Sichtungen. Nicht alle. Für die Cocoireiher, die Amerika-Schlangenhalsvögel und… und… und… füge ich aber nur noch ein paar Bilder an.







Samuel