21.-23. März 2022
Die erste richtige Regenwald-Lodge. Da ist man schon ein wenig aufgeregt, wenn man weiß, das das hier der Anfang von der vermutlich für lange Zeit letzten Regenwald-Tour ist. Doch wollen wir die dunklen Gedanken beiseite lassen und diesen Trip einfach genießen!

Schon bei unserer Ankunft hörten wir einige Vögel. Viele haben wir aber nicht gesehen, weil die Bäume, die um unsere Lodge herum wachsen, viel zu hoch sind. Überraschend hoch. Doch laufen auch auf dem Boden ansehnliche Vögel herum. Die Rabengeier sind eine der beiden Arten, die man dort entdecken kann. Man sieht sie eigentlich eher in der Luft, doch diese sitzen hier gerne auch einfach auf dem Boden herum. Vor allem in der Nähe der Küche.



Die andere Art ist der Glattschnabelhokko. Er hat ein wunderschön schwarzes Gefieder mit einem knallgelben Schnabel.




Sogar ein Glattschnabelhokko-Baby sehen wir. Es ist vor einiger Zeit aus dem Nest gefallen und wurde von der Lodge aufgenommen. Es lässt sich auch hochnehmen und auf die Schulter setzen.




Ebenfalls in der Lodge sehen wir auch oft einen wirklich süßen Kolibri mit dem Namen Schwalbennymphe.

Einige Zeit nach dem Mittagessen geht es dann los zu der ersten Tour. Das Fernrohr lassen wir dabei erst mal zurück, weil wir nicht mit vielen Vögel rechnen. Doch schon nach wenigen Metern hören wir einen lauten Ruf. Kurz darauf entdecke ich den (im wahrsten Sinne des Wortes) Schreikünstler. Da unser Guide sein Fernrohr nicht sonderlich gut bedienen kann, wechselt er es. Genug Zeit für mich noch mal zum Haus zurück zu rennen und unser Fernrohr zu holen.
Als ich zurückkehre hat unser Guide den Vogel verloren. Wen wunderts?! Doch ich habe Glück und sehe eine Bewegung. Ich erfasse in Windeseile die Lage des Vogels und bekomme ihn mit dem Fernrohr super eingestellt. Es handelt sich um einen kleinen Vogel, in dessen Gefieder man zwei Grautöne erkennen kann. Einen Schreikotinga! Der Name passt super, wenn man sich das Geräusch/ Geschrei dazu anhört.


Auf der Tour entdecken wir außerdem einen Grünmanteltrogon. Er sitzt eine ganze Baumlänge über uns und ist mit bloßen Auge fast nicht zu erkennen. Und ja, der Baum war durchaus groß. Nicht wie eine Fichte in den heimischen Nadelwäldern sondern eher wie zwei Fichten übereinander. Und da so ziemlich an der Spitze.

Der Rest der Tour verläuft ohne weitere interessante Vögel, doch der darauffolgende Morgen ist vielversprechend! Es geht früh raus. Um zum „Highway“ (Sandpiste) zwischen Guyana und Brasilien zu gelangen, müssen wir eine kurze Strecke durch den Wald zurücklegen. Doch dann sind wir da. Man hört überall von den umstehenden Bäumen Vögel zwitschern und Papageien kreischen. Toll. Die Sonne, die sonst den ganzen Tag brennt, ist morgens noch sehr viel angenehmer. Ja, es ist regelrecht kühl.

Während wir die Straße entlanglaufen, schauen wir uns nach Vögeln um. An einer Stelle ist es besonders effektiv. Es handelt sich dabei um eine Einbuchtung in den Regenwald, die irgendwie abgeholzt aussieht, aber trotzdem gut genug, um Vögel zu bewundern. Besonders größere. Grünflügelaras beispielsweise. Sie sehen ähnlich aus wie der Scharlachara. Wenn man an Papageien denkt, denkt man meist an den großen roten mit den bunten Flügeln, das ist ein Scharlachara. Der Grünflügelara hat anstelle des gelben einen breiteren grünen Streifen. Außerdem sehen wir kleinere Papageien wie die Gelbscheitelamazone.






In einer Baumhöhle entdecken wir Linienspechte und am Boden sitzt ein Trauerkönigstyrann.


Beim Weitergehen entdeckt unser Guide noch einen wundervollen Vogel mit dem schönen Namen Cayenneblaurabe.

Doch nicht nur Vögel, die hübsch anzusehen sind, beglücken uns, sondern auch gefürchtete Räuber wie der Schwalbenweih, den ich kurz nach dem Cayenneblauraben entdecke. Der Schwalbenweih sitzt auf einem Ast und blickt wie ein König auf sein Reich hinab.


Es gibt im Regenwald aber nicht nur große Tiere, wie unsere nächste Entdeckung belegt. Auch die überall beliebten Kolibris sind oft zu sehen.


Wir befinden uns bereits auf dem Rückweg, da sehen wir in weiter Ferne einen Zweibinden-Waldfalken auf einem hölzernen Baum sitzen.

Und kurz bevor wir wieder von dem „Highway“ runter gehen, entdecken wir noch drei Vögel. Einmal wieder einen Specht. Den so genannten Schwarzkehlspecht und zwei Weißbrusttukane, die sich laut Papa gepaart haben. Ich habe jedoch nichts dergleichen bemerkt. Sie waren die ganze Zeit schön brav nebeneinander. Denkt nun was ihr wollt, doch hübsch anzusehen waren sie alle mal. Egal was die da oben getrieben haben.



Wir haben auch noch weitere Vögel gesehen, die ich bisher nicht genannt habe. Hier nun die Vögel, die wir außerhalb der beiden Spaziergänge gesehen haben.






Diese Entdeckungen sollten aber nicht die letzten in diesem Regenwald bleiben. Es kommen noch Dutzende weitere!
Samuel

Vielen Dank für den tollen Beitrag Samuel 😊
Liebe Grüße,
Roland