Washington Slagbaai National Park – Long Route

Bonaire, 8. Januar 2022

Der 1969 eingerichtete Washington Slagbaai National Park umfasst mit 5.643 Hektar den gesamten Norden von Bonaire. Namensgebend sind die ehemalige Plantage „Washington“ und der natürliche Hafen „Slagbaai“ (Schlachtbucht). Ein geschütztes Habitat für viele Tier- und Pflanzenarten, beliebt bei den Einheimischen und für uns einer der Gründe für den gemieteten Pickup.

Natürlich darf man in dem Schutzgebiet nicht einfach wild umherfahren. Die Parkverwaltung hat zwei Routen eingerichtet. Die lange Route (gelb) führt in insgesamt 34km zunächst an der Nordküste Bonaires entlang, während die kurze 24km-Route (grün) einmal quer durch abkürzt. Sie treffen sich im Westen rechtzeitig vor gut besuchten Bade- und Schnorchelstränden, bevor sie dann die Piste wieder quer über die Insel zurück zum Eingangsbereich am Südostende des Parks schlängeln. Heute steht die lange Route auf dem Programm. Und natürlich erkunden wir da auch jeden kleinen Abzweig.

Heute fahren wir die lange = gelbe Route

Schon auf den ersten Metern bekommen wir einen guten Eindruck von dem, was uns heute erwartet: viele Kakteen, Eidechsen, eine teils abenteuerliche Piste und viel raue Natur mit ihrem besonderen Charme.

Willkommen im National Park
Erste Pistenmeter
Salina Matijs

Playa Chikitu

Der erste Abzweig führt zur Boca Chikitu. Wir haben die Küste noch nicht ganz erreicht, da kommt von Samuel auf der Ladefläche des Pickup die Aufforderung zum Zwischenstopp. Einige schöne Nordkarakaras wollen ausgiebig beobachtet werden.

Samuel auf Vogelpirsch

Der feine Sandstrand des Playa Chikitu ist ein beliebter Nistplatz für Meeresschildkröten und lädt eigentlich zu einem erfrischenden Bad ein. Doch davon sollte man hier absehen. Wir sind an der rauen, dem Wind zugewandten Ostseite der Insel. Das Meer zeigt seine Kraft und die Unterströmungen dürfen nicht unterschätzt werden.

Die benachbarte Bucht

Seru Grandi

Die bis zu 58m hohe Terrassen aus Kalkstein und fossilen Korallen bei Seru Grandi geben einen Eindruck der geologischen Geschichte Bonaires. Die obere Terrasse ist über eine Million, die untere immerhin noch ca. 210 Tausend Jahre alt. Rund herum liegen große, von Tsunamis über die Landschaft verteilte Steinbrocken.

Ein selbst bei den heute eigentlich moderaten Bedingungen Fontänen spritzendes Blasloch sowie ein gut versteckter Brunnen bieten sich für kurze Zwischenstopps an.

Boka Kokolishi

Als wir bei der idyllischen Boka Kokolishi ankommen, sind wir die einzigen Besucher. Schön! Umgeben von aufragenden Fossilien lang vergangener Korallenriffe und Muscheln liegt ein kleiner Strand. Er ist mit unzähligen, dunklen Fragmenten der Schale von Meeresschnecken übersät, den sogenannten „kokolishi shells“. Leise plätschert das Wasser ans Ufer. Ein vorgelagerter Absatz bricht die großen Wellen und bringt Ruhe in die raue See.

Wir genießen diese Ruhe solange es geht. Der Park ist groß und die Besucher verteilen sich. Letztlich fahren dann aber doch alle auf einer der zwei vorgegebenen Routen. Als der fünfte Pickup auf den Parkplatz fährt, ergreifen wir die Flucht. Vorbei am schicken Beru Bentana Leuchtturm fahren wir weiter.

Pos Mangel

Natürliches Süßwasser ist rar auf Bonaire. Heute erfolgt die Versorgung über Entsalzungsanlagen, doch über Jahrhunderte mussten Regenwasser sowie kleine Brunnen genügen. Auf der ganzen Insel finden sich nur zwei ganzjährig nutzbare Quellen. Eine davon ist Pos Mangel. Ein natürlicher Anziehungspunkt für Reptilien, Vögel… und Mücken.

Versteckte Quelle

Auf unserem kleinen Spaziergang müssen wir immer in Bewegung bleiben. Über das Repellent lachen die kleinen Plagegeister nur. Da hat es der Yuana (grüner Leguan) mit seinem langen, prachtvollen Schwanz aber vor allem der dicken Haut wegen deutlich besser.

Malmok

Den nächsten Halt machen wir an der Nordspitze von Bonaire. Hier liegt mit Malmok eine wichtige historische und geologische Stätte der Insel. Zunächst fallen die Ruinen aus dem 19. Jahrhundert ins Auge. Der hier erbaute Leuchtturm samt Wärterhaus wurde jedoch in Betrieb genommen.

Samuel ist wieder auf der Pirsch :-)

Auch hier liegen wieder von Tsunamis angeschwemmte Steine. Weniger offensichtlich sind die bis zu 1.200 Jahre alten Überreste prähistorischer Behausungen. Gänzlich dem Auge verborgen bleiben die nach Schätzungen über 150 Schiffswracks, die hier vor der Küste liegen.

Wayaka 3

Die meisten Tauchmoorings und praktisch alle Bade- und Schnorchelstellen liegen an der windabgewandten Westküste von Bonarie. So auch im Nationalpark. Playa Benge scheint für ein entspanntes Bad allerdings etwas zu aufgewühlt.

Am Eingang wurde uns Wayaka 2 empfohlen. Nicht nur uns. Der Parkplatz ist voll. Wir fahren etwas weiter nach Wayaka 3. Kein Sandstrand, dafür Ruhe. Und im Wasser sind es letztlich die gleichen Korallen und Fische, die sich mal wieder in schönster Pracht präsentieren.

Wayaka 3
Salina Wayaka

Samuel geht natürlich auch hier auf Vogelpirsch…

Vorbei an der namensgebenden und ausgesprochen gut besuchten Slagbaai machen wir uns auf den Rückweg. Das sind immerhin noch einige Kilometer Piste, die sich durchaus in die Länge ziehen. Wieder fahren wir durch die zugleich karge wie auch grüne Landschaft. So viele Kakteen wie heute haben wir wirklich noch nie auf einem Flecken gesehen. Immer wieder huschen Eidechsen über die Straße, ein paar Ziegen durch die Büsche oder Vögel auf die Kakteen, während wir über die Piste rumpeln.

Salina Slagbaai
Die lange Piste…
… zurück zum Parkausgang.

Ein schöner Ausflug geht zu Ende…

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