4. Februar 2022, Bordzeit 11:45 Uhr
Position: 15 Grad 58 Minuten Nord / 064 Grad 20 Minuten West
Frischer Fisch aus dem Ofen: Das hatten wir wirklich schon viel zu lange nicht mehr auf dem Tisch. Fangfrischer Fisch satt. Sooo lecker! Dieses Comeback darf sich gerne zeitnah wiederholen!

Winnie: Viele Langfahrtsegler haben eine Windsteueranlage an Bord und sind davon begeistert. Auch auf der Samai haben wir einen Windpilot. Nur die Begeisterung hält sich bisher in Grenzen. Zumindest bei uns hat „Winnie“ so ihre Probleme bei böigem Wind. Das macht sich am Ruder der Samai sofort mit sog. Druck bemerkbar und da schafft es Winnie leider selten, das Boot wirklich gut auf Kurs zu halten.
Doch nun sind wir ja im Bereich der mutmaßlich stetigen Passatwinde und Winnie bekommt eine weitere Chance. Wenn wir jetzt auch noch nicht in Begeisterungsstürme ausbrechen, so macht sie ihre Sache doch wirklich gut. Solange es halbwegs gleichmäßig weht, schlingern wir uns eng um den vorgegebenen Am-Wind-Kurs. Dabei hat Winnie den unbestreitbaren Vorteil, keinen Strom zu verbrauchen.

Allerdings ist ihr Comeback erst einmal von vergleichsweise kurzer Dauer. Nach zwei guten Tagen müssen wir in der letzten, sehr unruhigen Nacht auf den elektronischen Autopiloten ausweichen. Dabei bricht bei Winnie ein Sicherungsbolzen, der bei Berührung mit Treibgut Beschädigungen vermeiden soll. Keine Ahnung, was oder ob wir überhaupt etwas getroffen haben, aber die kleine Plastikschraube ist durch. Immerhin müssten wir Ersatz an Bord haben… irgendwo… das steht ein Comeback der ewigen Suche an Bord an. ;-)
Kurs Barbados: Ja ok, so richtig lange waren wir bisher nicht auf direktem Zielkurs. Vom zweiten Tag abgesehen, sind wir eigentlich recht konsequent in nördlicher Richtung quer (statt in östlicher Richtung längs) durch die Karibik gefahren. Damit ist es nun endlich mal vorbei. Pünktlich mit dem angesagten Winddreher um 16 Uhr feiert der (halbwegs) richtige Zielkurs sein Comeback. Hoffentlich bleibt er uns noch eine Weile erhalten.

Unruhige Nacht: Bisher freuen wir uns über eine weitgehend ruhige Fahrt. Lediglich in der zweiten Nacht sind wir etwas Slalom zwischen dunklen Zellen gefahren. In der fünften Nacht feiert das Konzept einer „unruhigen Nacht“ ein grandioses Comeback. So um 3 Uhr geht es los. Eine dunkle, ok SEHR dunkle Zelle voraus. Wir weichen nach Norden aus. Direkt auf Kurs der nächsten dunklen Wolkenzelle. Mit etwas Glück schlüpfen wir durch eine recht ruhige Lücke. Nur um danach gleich wieder die nächste dunkle, ok SEHR dunkle Zelle voraus zu haben. Wir reffen das Großsegel.
Hin und wieder weht es mit 5-6 Windstärken. Natürlich gegenan. Wir schummeln uns immer wieder recht gut um die dunkelsten Ecken herum. Doch irgendwann gibt es keine Lücken mehr. Rundherum ist es schwarz. Wir gehen zur Sicherheit von der großen Fock auf die kleinere Kutterfock, machen uns damit aber letztlich nur unnötige Arbeit. Gegen halb sieben wird es langsam heller. Und ruhiger. Klar. Wenn schon unruhig, dann natürlich in der Nacht. Wir freuen uns auf das Comeback der Ruhe.

Blitze: Ok, so richtig echte Blitze, die sich kraftvoll im Wasser entladen, sehen wir in der Nacht nicht. Doch zum ersten Mal seit unserem Abschied aus Kolumbien leuchtet es mal wieder in den Wolken. Auch so ein Comeback, auf das wir gerne verzichten können.
Motorfahrt: Ausgerechnet nach dieser Nacht erwarten wir nun tatsächlich einen SEHR ruhigen Tag. So feiert also auch die Fahrt unter Motor ihr Comeback. Nun ja, es gibt Schlimmeres. Diesel ist ausreichend an Bord und wir können direkten Kurs auf Barbados nehmen. Das tut auch unserer Bilanz ganz gut…

Zwischenbericht „Luftlinie Samai-Barbados“ nach gesegelten Meilen:
- in Bonaire ca. 520sm (auf 84 Grad)
- nach 100sm ca. 485sm (auf 94 Grad)
- nach 200sm ca. 425sm (auf 95 Grad)
- nach 300sm ca. 405sm (auf 108 Grad)
- nach 400sm ca. 400sm (auf 121 Grad)
- aktuell ca. 325sm (auf 122 Grad)
Hey, es geht voran! :-)