Nach dem geruchsintensiven Besuch bei der chilenischen Gonzales Videla Base ließen wir uns wieder Luft in die Lungen wehen und fuhren wir bei strahlendem Sonnenschein weiter Richtung Süden.

Immer wieder sahen wir Weddell- und Krabbenfresserrobben auf Eisschollen liegen, …


… Pinguine sprangen nicht so anmutig aber um einiges niedlicher als Delfine aus dem Wasser und auch zwei Minkwale (mutmaßlich Mutter und Kind) ließen sich von Johann Sebastian Bach dazu bewegen, eine Zeitlang bei der Samai zu schwimmen.



Antarktis, wie sie schöner kaum sein kann.

Nach einem kleinen Umweg zum Entleeren des Schwarzwassertanks (das ist der für das Klo ;-), wofür wir mindestens 3sm von Land entfernt sein müssen, ging es am Nachmittag endlich direkten Kurs zum Lemaire-Kanal. Zwischendurch durfte der Skipper sich noch die Zeit damit vertreiben, die Druckwasserpumpe zu tauschen. Diese machte schon zwei Tage immer mal wieder Probleme in der Art, dass sie einfach nicht druckwassern wollte. Mit anderen Worten, man öffnete den Wasserhahn, aber nichts passierte. Und sich das Wasser mit Schöpfkelle aus dem Tank zu holen, war auch keine echte Option. Im Gegensatz zum Autopiloten hatten wir hier ja einen Ersatz an Bord.


Vor dem Kanal kam dann plötzlich raumer Wind auf (also von hinten ;-). Fock raus und motorsegelnd zwischen den vom benachbarten Gletscher gespendeten Eisbröckchen hindurch. Man nennt es wahrscheinlich Kap-Effekt, der Wind nach immer mehr zu, gerne wehte es mit über 30kn (also gut und gerne 60 km/h) und die stärksten Böen gingen über 40kn (Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Berliner Stadtautobahn). Ein Blick durch das Fernglas auf das enge Ende des Kanals zeigte Eis. Sollten wir es wagen?

Ja, wir wollten es versuchen. Die wenige Erfahrung lehrte uns ja, dass sich massiv wirkendes Eis aus der Ferne gerne in gut durchfahrende Growlers aus der Nähe präsentiert. Der Lemaire-Kanal selbst, unverzichtbares Pflichtprogramm nicht nur aller Kreuzfahrer, beeindruckte auch bei inzwischen zugezogenem Himmel.




Kurz vor der Ausfahrt erreichte uns ein Funkspruch der Sarah W. Vorwerk. Sie lag nicht weit weg an der Nordseite von Pléneau Island und lud uns herzlich zum Abendessen ein. Das ließen wir uns natürlich nicht zweimal sagen, motorten so schnell es das Eis zuließ in die Bucht und wurden schon erwartet. Wir sollten einfach längsseits an die ankernde Sarah gehen… der Skipper kennt den für hiesige Verhältnisse guten Grund und hat 120m Kette gesteckt. Das sollte reichen und versprach einen verheißungsvollen Abend.
Doch es kam anders…

Was für Bilder!! Das muss ja so beeindruckend gewesen sein, die Eisberge und die Tiere live zu sehen!! Ihr seid echt die Helden! Danke, dass Ihr mich digital teilnehmen lasst. Ganz liebe Grüße! Julia von der Röde Orm
Vielen Dank. Es war wirklich unglaublich beeindruckend. Allerdings hatte wenigstens ein kleiner Teil der Besatzung (also ich) schon etwas Schiss, da sich Eis und Eisberge unkontrolliert bewegen. Und natürlich musste der Skipper auch immer sehr dicht an die engsten Stellen heranfahren 😲. Wenn da was kaputt geht, muss man selbst klar kommen und die nächste Marina ist weit weg. Aber dafür hatten wir unser bisher schönsten und beeindruckendsten Erlebnisse. Ganz liebe Grüsse aus dem herbstlichen Ushuaia von Sandra nach Deutschland.
Ein Vorschlag. Wie wäre es, wenn Sie einige Ihrer Fotos und Kommentare hier auf diesem Link veröffentlichen? https://www.google.com/maps/place/Lemaire+Channel/@-65.1112795,-64.0014981,423m/data=!3m1!1e3!4m15!1m7!3m6!1s0xbc7f5a9f95d99a93!xa3e498e0b1e! 8m2! 3d-64.833333! 4d-63.383333! 3m6! 1s0xbc7f7d6ecd404b3b: 0x9fee3d4e6a7b5454! 8m2! 3d-65.1112795! 4d-63.9993095! 9m1! 1b1
Was für ein wunderbarer Ort dieser Lemaire-Kanal!
Vielen Dank für die Anregung. Aktuell habe ich aber zu viel andere Dinge zu erledigen. Wir haben die Hoffnung, demnächst weiter fahren zu können und müssen vorher noch viele Sachen erledigen. Liebe Grüße!