Samuels Tierwelt-Spezial: Lou

Ushuaia, Mai 2020

Als Erstes sahen wir eine schwarze Katze in der Bibliothek im Gemeindehaus. Sie sah so süß aus. Und sie ließ sich streicheln. Das war auch einer der Hauptgründe, warum wir der Katze den Namen Lou gegeben haben. Eine andere Katze, die sehr wuschelig war, war leider zu schüchtern. Aber es geht hier um die schwarze Katze nicht um die wuschelige.

Erster Kontakt vor der Werkstatt

Lou war fast immer in der Bibliothek. Aber eines morgens, als wir gerade mit dem Frühstück fertig waren, hörten wir ein Geräusch. Es war das Miauen einer Katze. Ich dachte, das es sich um Mousse (eine 2 Jahre alte Katze, die auf einem französischem Boot aufgewachsen und sehr schüchtern ist) handelt, aber als wir rausschauten, sahen wir nichts. Plötzlich hörten wir ein Plumpsen. Wir blickten zur Treppe und sahen eine schwarze Katze. Die sich gerade daran machte, die Treppe runter zu laufen. Sie inspizierte das ganze Boot genau, außer die Schlafräume. Das liegt daran, dass sie nicht auf die Betten darf. Aber seitdem kommt sie regelmäßig. Mit der Zeit, erobert sie sogar den Skippersitz in der Navi-Ecke. Sie legt sich einfach drauf und schläft eine Runde. Wir sind eine Katzenfamilie, darum lassen wir sie jedes Mal rein.

Als ich bemerkt habe, dass es in der Werkstatt, wo die Katze ursprünglich gewohnt hat, kein Futter mehr für sie gab, ist Papa zum La Anonima gelaufen und hat Katzenfutter und sogar einen Katzennapf gekauft. Der steht ab da an unter der Sprayhood. Wenn das Essen drüben alle ist, kommt sie einfach zu uns und frisst sich satt. Der Napf wird ja auch immer aufgefüllt.

Kleines Hüngerchen!

Wenn die Sonne scheint, sitzt sie auch sehr gerne auf der ruhigen Kuchenbude.

Aber ganz früh morgens und ganz spät abends wird sie zu einer Aktiv-Mieze. Das erkennen wir daran, dass der Schwanz hin und her wackelt.

Noch keine Aktiv-Mieze

Aber noch etwas ist erstaunlich. Immer wenn sie unter Deck ist, fängt sie an zu schnurren. Sie schnurrt eigentlich fast immer, wenn wir da sind. Deshalb bekam sie auch den Namen Schnurrmaschine. Sie liegt auch gerne auf mir drauf. Da schnurrt sie dann auch immer. Sie findet es anscheinend bequem, wenn sie wie ein Waschlappen da liegt. Ein Pfötchen links, ein Pfötchen rechts und den Kopf auf meinem Knie oder Bauch liegend.

Lou liebt es, unterm Kinn gekrault zu werden. Und dabei hat sie häufig auch die Augen zu. Es sieht sehr danach aus, dass sie uns vertraut. Einmal hat Lou auf mir gesessen, aber ich musste Schule machen. Dabei musste sie aber von mir runter. Also schubste ich sie ein wenig weg, aber sie will nicht. Dann hat sie ein bisschen gekratzt. Es tat überhaupt nicht weh. Aber dann war Lou wenigstens von mir runter.

Aber manchmal kommt Lou auch nur für einen Zweck: schlafen. Ja, richtig gelesen! Sie kommt um zu schlafen. Sie kommt dann unter Deck, geht einfach so auf die Couch, kuschelt sich zusammen und schläft. Schon zweimal hat Lou neben Maila oder mir gelegen, als wir gerade beim Frühstücken waren. Das war echt süß. Einmal saß sie sogar hinter mir beim Abendbrot.

Müde…

Habe ich das putzen schon erwähnt? Immer, wenn „de Miez“ (so nennen wir die Katze auch) aus ihrer Kuschelei oder ihrem Schlaf erwacht, putzt sie sich. Das kann von ganz kurz bis sehr, sehr lange dauern. Besonders süß ist es, wenn sie sich das Gesicht putzt. Dann leckt sie ihr Pfötchen an und wischt sich damit über das Gesicht.

Wenn Lou gerade aus einem langen Schlaf aufwacht, streckt sie sich und macht einen Buckel. Aber nur um sich zu strecken. Und dann muss sie Gähnen. Maul ganz weit auf und dann, dann wieder ganz schnell zu. Dann legt sie sich entweder um oder sie will raus und hat ein kleines Hüngerchen. Inzwischen kommt sie eigentlich jeden Morgen um 7-8 Uhr, aber sie wird erst rein gelassen, wenn die Familie aufsteht. Das geschieht ungefähr um 9 Uhr.

Sonnenaufgang auf dem Dinghy

Ich finde es wirklich toll, dass Lou uns so oft besucht und bin schon ein wenig traurig, dass wir sie nicht mitnehmen können.

Samuel