Pinguine auf Couverville Island

Schon um 6 Uhr hieß es Leinen los und (gemeinsam mit einem russischen Segler) weiter Richtung Süden. Sehr weit kamen wir nicht bis zu unserem ersten kleinen Stopp. Nur gut eine Stunde später hatten wir 2 Wale am Boot. Das sollte an diesem Tag auch nicht das einzige Mal bleiben. Einzeln oder auch in kleinen Gruppen tauchten sie immer wieder mehr oder weniger nahe bei uns auf. Wirklich schön, faszinierend, ja fast schon majestätisch, das so hautnah miterleben zu dürfen.

Einen nächsten kurzen Abstecher legten wir in Orne Harbour ein. Hier lebt eine kleine Kolonie der von den Kindern geliebten Zügelpinguine, die grandiose Landschaft gibt es gratis dazu.

Orne Harbour

Allerdings mussten wir dann auch sehr schnell lernen, dass ein „Harbour“ (Hafen) in der Antarktis normalerweise so rein gar nichts mit dem erlernten Wortsinn zu tun hat. Im Grunde bezeichnet es nur einen mehr oder weniger geschützten Bereich. Nicht mehr und nicht weniger. Wir hofften eigentlich auf einen kurzen Ankerstopp in Orne Harbour, allerdings hätte das Grundeisen bei der vorherrschenden Wassertiefe von über 100 m Probleme gehabt, den Grund überhaupt zu berühren.

Zügelpinguine bei Orne Harbour

So blieb es also bei einer Vorbeifahrt an den Zügelpinguinen und ging danach gleich weiter um die Ecke nach Cuverville Island. Hier ist die größte Kolonie Eselspinguine der Antarktischen Halbinsel beheimatet.

Ein kleiner Ausschnitt der Eselspinguinkolonie auf Cuverville Island

Und das riecht man schon von weitem. Man erinnere sich an die leichten Duftaromen in der Nähe der Pinguinbereiche im heimischen Zoo und multipliziere dieses mit einer beliebigen Zahl größer 100… dann bekommt man so eine erste Ahnung davon, wie sehr solche Kolonien zum Himmel und über das Wasser stinken können.

Kinderstube be den Eselspinguinen
Ohne Worte…

Nicht ganz unschuldig sind natürlich die Jungtiere, die mit ihren Flauschefedern noch nicht ins Wasser können. Nicht zuletzt (aber auch nicht ausschließlich) Ihre Überbleibsel bilden die Grundlage des in weiten Teile rötlich-schlammigen, von weißlichen Bahnen durchzogenen Bodens.

Der Anker fiel in der Südbucht auf entspannte knapp 10m Wassertiefe und wir erkundeten die Kolonie in einem ausgedehnten Landgang. Endlich „Pinguine „satt“… ja, wir waren offensichtlich in der Antarktis!

Vor Anker bei Cuverville Island
Das Dinghy wird bewacht!
Erste Anlandung in der Südbucht
Pinguine sind erstaunlich gute und passionierte Kletterer!
Nistplatz mit Ausblick.
Gäste liegen immer mal wieder herum…
Zweite Anlandung am Touristen-Strand
Hier liegen auch ein paar dekorative Walknochen.

Heute hatten wir ein richtiges „Kreuzfahrerprogramm“. Am Nachmittag ging es weiter, vorbei am touristenüberschwemmten Danco Island in den Errera Kanal. Und hier bekamen wir es dann auch das erste Mal so richtig mit Eis zu tun. Schon von weitem präsentierte sich die relativ enge Durchfahrt weiß und mit Eisbergen gefüllt.

Doch heute lernten wir eine weitere Lektion. Mag das das Wasser aus der Entfernung auch weiß sein, so ist da doch ganz oft noch ausreichend Platz zum Bootfahren… also zumindest für so einen kleinen Segler wie uns. Trotzdem lassen sich Eisberührungen des Schiffes natürlich nicht ganz vermeiden. Erstmals hören wir dieses markante Geräusch von schabendem Eis an Aluminium.

Irgendwo da vorne geht es schon durch!

Auf dieser Fahrt sahen wir dann auch unsere ersten auf Eisschollen vor sich hin dösende Robben. An Bord herrschte volles Verständnis für die Notwendigkeit, sich vom anstrengenden Dasein in dieser unwirtlichen Gegend ausgiebig erholen zu müssen (bei uns heißt das auch „Segelmodus“ ;-).

Unsere erste „Robbe on the rocks“

Nach einem weiteren kurzen Zwischenstopp zum Auffüllen unseren Vorrats an „Knistereis“ fuhren wir in Paradise Harbour ein. Wiederum kein Hafen, sondern eine ca. 6sm x 3sm große Bucht. Umgeben von über 1000m hohen Bergen und mächtigen Gletschern hervorragend vor Wind und Welle geschützt, ist auch diese malerische Ecke der Antarktis ein Pflichtbesuch für Kreuzfahrer und Segler gleichermaßen. Für eine ruhige Nacht vor Anker wurde uns von der Sarah eine Bucht ganz im Süden empfohlen… doch warum war das Wasser voraus schon wieder so weiß?

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