Nach überstandener Nacht beschlossen wir, einen Ruhetag einzulegen. Tagsüber wehten immer mal wieder Böen mit 30kn durch die Bucht, aber im Laufe des Tages sollte der Wind ja abnehmen. Perfektes Timing für etwas Bordschule. Alles in allem ein entspannter Tag, auch wenn immer mal wieder etwas Eis durch die Bucht kam. Da gingen die Männer dann mit Bootshaken bewaffnet nach draußen, um den Growlern ihren Weg zu weisen.


Nur bei einem größeren Brocken sind wir dann noch mit dem Motor ausgewichen. Bei 100m Ankerkette hat man ja durchaus einigen Manöverspielraum.


Des Weiteren wurde Familienrat über die weitere Zeit in der Antarktis gehalten. Hauptthema: Detaille Island südlich des Polarkreises.
Pro:
- zurückgelassene Forschungshütte aus den 60’er Jahren im Originalzustand
- Adelie-Pinguine und Weddellrobben
- Querung des südlichen Polarkreises
- mutmaßlich wenige bis keine Kreuzfahrer
- laut Aussage von Henk ein „gutes Eisjahr“
- zumindest auf dem Hinweg ordentlicher Segelwind (6-7 Bft. von hinten) und für den Rückweg zumindest kein starker Gegenwind angesagt
Contra:
- die Insel liegt Luftlinie etwas über 100sm weiter südlich… das muss man auch erst einmal hin und natürlich auch wieder zurück kommen… mit allen Risiken und Unwägbarkeiten.
Der gemeinsame Entschluss fiel positiv für den Weg nach Süden aus.

Am nächsten Morgen ging es dann noch mit dem Dinghy zur Kolonie Eselspinguine auf der Insel. Endlich mal keine Matschorgie, sondern ein entspannter Kletterspaziergang über die Felsen, auf denen verteilt immer mal wieder eine kleine Ansammlung Eselspinguine weilte.



Auch hier gab es natürlich viel Nachwuchs zu sehen.




Und als sich dann vier Skuas erdreistet haben, zu nahe zukommen, sind die Kinder schnell zusammengerutscht und ein Erwachsener hat die unbeliebten Gäste verscheucht.




Nach einer Weile versuchten die Raubmöwen es dann halt woanders. Die immer mal wieder herumliegenden Pinguinskelette zeugen jedoch davon, dass ihnen hin und wieder wohl durchaus Erfolg beschieden ist.


Tja und dann ging es weiter zum Johannessen Harbour nördlich von Renaud Island. Dort wollten wir auf Wind und erstes Tageslicht für den langen Schlag nach Süden warten.

So viele Pinguine, da haben sich die Kinder sicherlich gefreut 😊
Ja, das war echt super… sowohl hier als auch bei den anderen besuchten Kolonien. Am liebsten hatte Maila einen „Dreckspatz-Pinguin-Baby“, das ganz vernarrt in ihre Gummistiefel war! ;-)
Ich hatte ein ähnliches Erlebnis auf Port Lockroy. Ich hatte zwar keine rosa Gummistiefel, aber das Pinguin-Baby lief mir ständig hinterher, bzw. vor die Füße 😀
Ja, die sind echt süß… und noch so unbedarft neugierig. Gerade Maila konnte überhaupt nicht genug davon bekommen!
Liebe Grüße,
Micha