Unser kurz vor Abfahrt angebrachtes Gewürzregal hat sich ja als rundum gelungene Investition erwiesen. Die wichtigsten Dinge sind beim Kochen immer griffbereit und auch bei starkem Seegang fliegt nichts umher. So griff der Skipper also an jenem Abend, als er sich leckere, scharfe Nudeln in der Pfanne brutzelte zum Chili um das Gericht in die Kategorie „das kannst Du zweimal Genießen“ empor zu heben. Doch was war das? Ja, da war Chili-Pulver auf den Nudeln. Dann aber auch noch so kleine schwarze Krümel. Moment, hatte sich da nicht was bewegt? Ein ungläubiger Blick in den aufgeschraubten Gewürzstreuer brachte Gewissheit: darin lebte es! Und dabei war das Chili noch gar nicht so alt… wenn ich mich recht erinnere vor wenigen Monaten in Spanien eingekauft.
Immer noch etwas ungläubig wanderte der Blick zum noch aus Berlin mitgebrachten Currypulver. Was ist das? Sind das da kleine Gänge im Gewürzstreuer? Tatsächlich zeigten sich auch hier die kleinen schwarzen Krabbler. Ok, man hat immer wieder davon gelesen, dass man bei Mehl besonders auf diese Proteinbeilagen achten müsse. Und in der Tat hatten wir entsprechende Funde schon in Paniermehl und Polenta. Aber dass sie es auch würzig mögen, war uns neu.
Selbstredend schloss sich eine umfassende Inspektion der übrigen Vorräte an und brachte tatsächlich in zwei noch aus Berlin mitgebrachten Gewürzen die nun schon bekannten Ergebnisse. Neben dem Curry-Gewürzstreuer war zunächst auch das „Hot Madras“ Currypulver betroffen…

So richtig unappetitlich wurde es dann aber im hemischen Lidl-Deluxe-Fischgewürz…
Und die Moral der Geschichte? Würze nicht unbedacht, denn gerade in wärmeren Gegenden kann dabei mehr Geschmack als gewünscht ins Essen gelangen.