Bahía Golondrina – Mangroven-Idylle

19. – 21. Juli 2021

Wir machen weiter Strecke. Wieder stehen 20sm auf dem Tagesplan. Wieder müssen wir Wasser auffüllen. Dieses Mal den inzwischen leeren Tank. Ist aber nicht weiter schlimm. Denn auch der Wind weht tagestypisch eher verhalten. Nach einer kurzen Schaukelpassage im offenen Schwell biegen wir auf die Scenic-Route hinter eine langgezogene Kette von Korallenriffen und Inselchen ab. Mit einem Mal ist das Wasser ruhig. Kuna Kanus wuseln umher. Fischer bei der Arbeit oder auch einer entspannten Pause zwischendurch.

Die Passage vorbei an der Siedlung Ignacio de Tupile ist nicht ganz einfach. Der ganze Bereich ist voller steiler Riffe. Da geht die Wassertiefe auch gerne mal unvermittelt von 12m auf „ups… wir sitzen auf“. Da hilft dann auch kein Tiefenmesser. Natürlich halten wir uns penibel an die vorgegebenen Wegpunkte. Gewissenhafter Ausguck (sogenannte „eyeball navigation“) ist aber unverzichtbar.

Schließlich erreichen wir die Einfahrt zu unserem Tagesziel. Eine vom Autor des Revierführers erst aus der Luft entdeckte Bucht. Von den hier oft zu beobachtenden Vögeln bekam sie ihren Namen Bahía Golondrina. Es sei der wohl am besten geschützte Ankerplatz in ganz Guna Yala: „a hurricane hole in a land without hurricanes“. Wir erspähen die schmale Einfahrt. Samuel klettert wieder einmal auf die ersten Saling und leitet uns sicher um die Untiefen, insbesondere das kleine Riff direkt hinter der Durchfahrt. Vor uns öffnet sich eine kleine, rundum von Mangroven bewachsene Bucht. Sehr idyllisch!

Ja, da will der Skipper rein!

Zum Glück haben wir wenigstens ein bisschen Wind. Ansonsten würde es hier in den Mangroven wohl nur so wimmeln von den schon einmal unangenehm erlebten „no-see-ums“… winzige, im Flug weder sicht- noch hörbare Moskitos mit dem unerbittlichen Hang zu beißen! So haben wir des Nachts nur ein paar wenige (dennoch lästige ;-) Mücken unter Deck.

Golondrinas
Die Wellen brechen am Außenriff

Doch dann kommt noch ein ganz anderer, so noch nicht willkommen geheißener Besuch… unvermittelt flattert eine Fledermaus im Salon! Die Kinder ohnehin schon im Bett wissend, verzieht sich La Skipper dezent kreischend in die Vorschiffskabine. Ich beobachte in der Pantry, wie unser Besucher vorsichtig seine Kreise dreht. Offensichtlich auf der Suche nach einem Weg nach draußen. Gar nicht so leicht unter Deck eines kleinen Segelbootes. Schließlich findet sie den offenen Niedergang, kreist noch ein paarmal im Cockpit unter dem Bimini und verschwindet in die Nacht. Alles Gute!

Wir genießen unerwartet sonnige, damit aber auch schwül-heiße Tage über 30°C. Jeder Luftzug ist willkommen. Trotzdem fließt der Schweiß in Strömen. Aber das ist ja im Grunde schon seit Wochen der Fall. Keine Ahnung, welche Waschmaschine unsere Sachen jemals wieder halbwegs sauber bekommen soll. Das ist aber auch nichts, worüber wir uns hier und jetzt Gedanken machen müssen. Alles zu seiner Zeit. Und jetzt gerade ist es die Zeit, das wunderschöne Guna Yala zu genießen. Sei es schnorchelnd am Riff, am Strand unter Palmen oder eben hier, in einer Mangoven-Idylle.

Anker auf…
Ausfahrt voraus…
Gut zielen…
Riffe gibt es auch hier…
Adiós!!!

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