Im Grunde kennt man das irgendwie in dieser Art auch aus Deutschland. Es gibt bessere Wohngegenden und Ecken, in denen die Miete nicht ganz so hoch ist. Aber irgendwie läuft das alles mehr oder weniger inoffiziell. Echte Anhaltspunkte gibt es (abgesehen von der Vergleichsmiete) nicht immer, man muss sich schon selbst schlau machen. In Kolumbien ist das etwas anders geregelt.
Schon bei unserer Fahrradtour in Bogotá erzählt uns Lina, was in Medellin von unserem Guide Andres bestätigt wird… hier in Kolumbien wohnt man automatisch in einer bestimmten Estrato! Häuser und Grundstücke werden seit nunmehr über drei Jahrzehnten ganz offiziell in sogenannte Schichten eingeordnet:
Bajo-bajo
Bajo
Medio-bajo
Medio
Medio-Alto
Alto
Zur Erinnerung: bajo = niedrig / medio = halb / alto = hoch
Diese weltweit einmalige Einteilung hat Konsequenzen. Es ist festgelegt, dass Menschen, die in Kategorie 1-3 wohnen, als untere Schicht eingestuft werden und somit die größten Leistungen und Hilfen erhalten. Hier zahlt man weniger für Strom, Wasser, Gas und sonstige haushaltsbezogene Dienstleistungen. Selbst einige Steuern sind niedriger. Das betrifft immerhin ca. 80% der Bevölkerung! In Schicht 4 (ca. 10%) gibt es weder Beihilfen noch Aufschläge. In den oberen Schichten 5 und 6 (ca. 10%) zahlt man dafür mehr. Wobei die prozentuale Verteilung dieser Schichten natürlich je nach Stadt und Gebiet schwankt (z.B. in Bogotá 86% – 9% – 5%).
Estrato 1-2 in Medellín
Es gibt aber natürlich auch andere Aspekte. Wann immer eine Adresse anzugeben ist, offenbart man damit auch seine Schicht… sei es bei der Arbeitssuche, Universitätsbewerbung oder auch einfach nur einem Kaufvertrag. Man muss nicht viel weiter denken, um den in diesem Konzept enthaltenen „Diskussionsbedarf“ zu erkennen.
Estrato 3-4 in Bogotá
Und in welcher Schicht wohne ich nun? Auch das ist leicht herauszufinden. In Bogota muss man dafür nur auf der offiziellen Webseite der „Distriktplanung“ die Adresse eingeben und erhält umgehend ein „Certificato de Estrato“. Ganz offiziell. Doch zumindest eine grobe Abschätzung gelingt nach kurzer Eingewöhnung auch per Augenschein. Insofern sind die Unterschiede zu Deutschland dann doch wieder nicht ganz so groß…
Das 1600 gegründete (spanische) Zipaquirá liegt auf ca. 2.600m Höhe keine 50km nördlich von Bogotá, war lange Zeit ein Zentrum für den Salzabbau und ist heute ein beliebtes Ausflugsziel. Ein Grund dafür ist sicher El Parque de la Sal, eine Art salziger Landschaftsthemenfreizeitpark mit der Salzkathedrale als Hauptattraktion.
Blick auf ZipaquiráZiemlich leer ist es heute! :-)Minenerbe
Dabei ist der Name Catedral de Sal im Grund etwas hochtrabend, da es sich nicht um eine offizielle, einem Bischof unterstehende Kathedrale handelt. Wohl aber ist es ein richtige katholische Kirche. Genau genommen sogar schon die zweite ihrer Art. Erste Ideen gibt es 1932. Die alte „Kathedrale“ wird 1954 eingeweiht, jedoch 1990 aus Sicherheitsgründen für die Öffentlichkeit geschlossen. Direkt im Anschluss beginnen 60m tiefer die Arbeiten an einer neuen Kathedrale, die im Dezember 1995 eingeweiht wird.
Die Besonderheit der Salzkathedrale schwingt am Rande schon mit. Sie befindet sich in einem ehemaligen Salzbergwerk bis zu 180m tief unter der Erde. In Kolumbien ist sie ein Monument ersten Ranges. 2007 wird sie „La Primera Maravilla de Colombia“, das erste Wunder Kolumbiens. Nicht ganz unverdient, wie wir finden.
Oben rechts der Eingang, dann durch den Kreuzweg nach unten links in die eigentliche Kirche…
Ein langer, gerader Gang führt unter die Erde in die Minenstollen und zum Beginn des Kreuzwegs. Die vierzehn Stationen sind auf den ersten Blick immer gleich, auf den zweiten Blick aber dann doch sehr individuell und passend umgesetzt. Im Hintergrund ertönt kirchliche Musik. Eine schöne Stimmung.
Im Kreuzweg…
Leider kann La Skipper den Besuch nicht uneingeschränkt genießen. Sie wird von Bauchkrämpfen geplagt. Trotzdem verwirft sie zum Glück schnell den Gedanken im Auto zu warten, schlägt sich tapfer, erlebt unter der Erde aber trotzdem ihren eigenen kleinen Kreuzweg. Wenigstens gibt es viele Möglichkeiten zur Rast und wir machen ganz langsam…
Oh weh!!!
Nach dem Kreuzweg durchschreiten wir die (symbolische?!) Kuppel der Kathedrale und erreichen den Balkon des Chores. Ein erster Blick hinunter ins Hauptschiff verschlägt uns fast den Atem. So etwas haben wir wahrlich nicht erwarten.
Unter der Kuppel
Büßertreppe
Blick vom Balkon…… in das Hauptschiff.
Durch den Narthex gehen wir die Treppenstufen hinab in das eigentliche Gotteshaus. Einige Arbeiter sind noch mit dem weiteren Bau beschäftigt, direkt daneben rasten wir in der Capilla Virgen de Guasá, einer Kapelle für die Schutzpatronin der Minenarbeiter.
Capilla Virgen de Guasá
Die Kirche selbst ist dreigliedrig. Im Seitenschiff der Geburt (Nave del Nacimiento) finden wir die Krippe und das Taufbecken, hinter dem ein erstarrter „Salzfall“ die Illusion fließenden Wassers erzeugt.
KrippeTaufbecken
Im Hauptschiff des Lebens (Nave de la Vida) findet sich der Hauptaltar vor einem 16m hohen Kreuz. Im Boden ist die Marmorplastik der Erschaffung des Menschen (La Creación del Hombre) eine überdeutliche Hommage an Michelangelo.
Hauptaltar und Kreuz
Die Säulen wachsen aus dem Stein
Blick vom Kreuz in das Hauptschiff
Schließlich gehen wir in das Seitenschiff der Auferstehung (Nave de la Resurrección).
Wie es sich für eine Touristenattraktion gehört, schließt sich auch hier unten noch ein kommerzieller Bereich an. Einzig interessant ist für uns ein flacher See, der still daliegend und die Umgebung reflektierend Erinnerungen an Lanzarote wachruft…
Ohne Zweifel wird uns auch dieser Besuch noch lange in Erinnerung bleiben. Tief unter der Erde liegt ein weltweit wohl einzigartiges Gotteshaus, das unabhängig vom persönlichen Glauben des Besuchers eine besondere Faszination ausübt. Schön, dass wir das erleben durften.
Es ist Samstag, die Ausflugsboote sorgen für unruhiges Wasser, unter Deck haben wir wie immer stabil über 30 Grad, dazu die Luftfeuchtigkeit, der Schweiß strömt, es ist anstrengend, aber es ist ein guter Tag.
Zunächst einmal kommt mit der Funkantenne unser (vorerst) letztes Paket an. Da kümmere ich mich auch gleich mal um den UKW-Funk. Das Loch in der Naviecke wird vergrößert, so dass das neue Gerät reinpasst. Dabei ziehe ich auch ein nicht mehr notwendiges Gerät (AT-10) vom NMEA-Bus und siehe da… er funktioniert plötzlich. Alle Geräte erkennen sich und tauschen Daten. Super.
Wenn ich schon dabei bin, bekommt auch die Halterung des neuen Funk-Handbedienteils seinen Platz im Cockpit. Das alte war in der Nachschau nicht ganz so glücklich positioniert. Nur noch kurz ins Heck kriechen und anschließen. Warum muss es hier nur so eng sein?
Wenn ich mich schon da hinten verrenke, kann ich mich auch gleich um den neuen Präzisionskompass für den Autopiloten kümmern. Der alte Kreiselkompass fliegt raus. Der letzte Punkt für heute gehört auch zum Autopiloten. Auf der damals in Argentinien schon mal ausgebauten, schwarzen „Antriebsbox“ sitzt der Rückmelder für das Ruder. Aufgrund des anderen Anschlusses muss auch dieser getauscht werden. Erwähnte ich schon, dass es hier hinten ausgesprochen eng ist?
4. Akt
Ein guter Tag. Ich zwänge mich wieder in die Ecken und sorge mit Kabelbindern dafür, dass alles sicher aus dem Weg und an seinem Platz hängt. Gleiches mache ich mit dem neuen Kabel für den zweiten Triton. Nun noch kurz den Rückmelder vom Ruder an den NMEA-Bus anschließen und – natürlich – das Kabel ordentlich sichern. Alles wird erkannt, alles ist gut… zumindest für heute.
5. Akt
Hierbei handelt es sich streng genommen um einen Mehrteiler. Hauptdarsteller ist das neue Kabel für den Windmesser in der Mastspitze. Der erste Versuch, es von unten durch den Mast zu ziehen scheitert kläglich. Da unten ist so ein schmales Plastikrohr drin. Da soll der Stecker durchpassen? Expertenrat aus der Heimat bestätigt, dass das schon passe. Der nächste Versuch erfolgt dann anders herum. Der Skipper klettert in die Mastspitze und der brave Sohn zieht das Kabel von unten durch. Wir schaffen nicht einmal die Hälfte. Nochmal raus, neu festgebunden und ordentlich mit Vaseline (aka Flutschi-A…) eingeschmiert. Trotzdem hakt es immer wieder. Doch mit Geduld und im Grunde einem Übermaß jugendlichen Elans schaffen wir es fast durch. Das alte Kabel ist weg, doch der neue Stecker hängt in der Sorgeleine maximal 5-10cm hoch im Mastfuß. Unerreichbar.
Am nächsten Tag der nächste Versuch. Kabel wieder raus und nun nur an einer neuen Sorgeleine so verbunden, dass der Zug immer an der Steckerspitze ansetzt. Nützt nur nichts. Etwa 2m vor dem Ziel geht es nicht weiter. Jetzt habe ich endlich genug. Inzwischen hänge ich für diese Aktion insgesamt schon über zwei Stunden in der unruhigen Mastspitze. Auch Samuel und La Skipper am Mastfuß haben – vorsichtig ausgedrückt – genug. Kurzerhand schneide ich den Stecker ab und verbinde das blanke Kabel mit der Sorgeleine. Wieder gibt es ordentlich Vaseline und es dauert keine 5 Minuten, bis das Kabel unten rauskommt. Endlich. Nun muss ich nur noch die fünf dünnen Adern wieder so verbinden, dass die Windinformationen aus der Mastspitze auch störungsfrei im NMEA-Bus ankommen…
6. Akt
Heute will ich endlich alles soweit fertig machen. Dafür muss ich zunächst wieder einmal in die Mastspitze. Neue Funkantenne anschrauben und anschließen. Für den Windmesser die Halterung anschrauben (natürlich fällt eine der Schrauben runter, bleibt aber wider Erwarten an Bord!), Gerät einklicken und anschließen. Dann noch alles sauber „tapen“. Beim letzten Weg nach unten lege ich dem Tipp des Experten folgend dann noch das Kabel vom Radar so, dass es nicht mehr scheuert. Das sollte es jetzt aber auch erst einmal da oben gewesen sein.
Jetzt steht noch der Cockpit-Plotter an Steuerbord auf der Liste. Ich hatte überlegt, die Stromanschlüsse in der Plotterbox draußen unter Deck zu verlegen. Ein Grund ist, dass bei meinen letzten Arbeiten sich die Kabelenden teilweise in wenig ansehnlichem und der Stromführung wohl wenig dienlichem matt-schwarz präsentierten. Doch die Kabel sind mit Sikaflex bombenfest gesichert. Nun gut, ich schneide ein ordentliches Stück von dem Stromkabel ab und schaue mal nach, ob die Drähte dort noch kupfern schimmern. Ja, das sollte passen. Neue Befestigungslöcher sind schnell gebohrt und der Plotter fast noch schneller angeschlossen. Verbindungen abdichten… fertig!
Zu guter Letzt kümmere ich mich um den Triducer (also den Messer von Tiefe, Geschwindigkeit durchs Wasser und Wassertemperatur) an. Kabel rein, Daten kommen an. Passt.
Der Rest ist Aufräumen und „letzte Schönheit“, beispielsweise die Kabel aus dem Decksdurchlass UV-schonend und sicher verpacken. Das war es dann aber auch „schon“… zumindest für diese Lieferung
Immer wieder im Mast…… und in den Ecken unter Deck.
Einen Großteil der Blitzschäden haben wir damit tatsächlich behoben. Und inzwischen ist auch das Gutachten fertig und die Versicherung hat vorsichtiges Wohlwollen signalisiert. Offen sind nun eigentlich nur noch die Kurzwelle (Testergebniss steht aus), Radarsteuerung und Radio (die hatten sie gerade nicht vorrätig) sowie die blaue Victron-Box für Landstrom und Inverter. Aber diese Punkte werden wir nicht mehr in Kolumbien erledigen… so langsam müssen wir mal weiter… und dafür sind wir nun gerüstet!
Na toll… was sollen wir dazu denn nur nehmen? Wir sind inzwischen von der Rundreise zurück und haben damit noch mehr die Qual der Wahl. Die Familie diskutiert. Die Gedanken gehen zurück in besonders gute Zeiten. Irgendwann fällt das Wort „Eis“… dann „guter Whisky“… und schon steht das Motiv fest.
Wir gehen heute wieder einmal zurück in den Februar 2020. Unser Segelausflug in die Antarktis läuft wirklich gut. Auch mit dem vergleichsweise guten Wetter haben wir Glück. Wir liegen an einem guten Ankerplatz vor Port Lockroy. Die Aussicht ist schon mehr als gut. Da holen wir schließlich einen guten Tropfen Whisky raus und genießen ihn mit gutem, ehrlich gesagt perfektem, frisch aus dem Wasser geholten Gletschereis. Alles gut!
Wenn Europäer an fahrradfreundliche Städte denken, liegt wahrscheinlich Kopenhagen auf einem vorderen Platz. Ebenso kommt einem manch andere, meist kleinere (Universitäts-)Stadt in den Sinn. Aber an Bogotá denkt wohl niemandem. Falsch gedacht. Einerseits hat die kolumbianische Hauptstadt das umfangreichste und umfassendste Radwegenetz ganz Lateinamerikas… gut 300km! Und dann ist da noch der Sonntag. Schon seit den 70‘er Jahren findet in Bogotá wirklich JEDEN Sonn- und Feiertag die Ciclovía statt. Von 7 bis 14 Uhr werden ausgewählte Hauptstraßen in einer Länge von immerhin gut 120km für den Autoverkehr gesperrt. Zweiräder beherrschen das Stadtbild. Und das Angebot kommt an. Bis zu 2 Mio. Menschen, mithin ca. 30% der Bevölkerung von Bogotá, sind unterwegs. Jeden Sonntag! Inzwischen gibt es viele nationale Nachahmer, beispielsweise Medellín und Cali. Auch international werden immer öfter Ciclovía abgehalten, die es in Regelmäßigkeit und Umfang aber nicht mit dem Original aufnehmen können.
Heute ist Ciclovía
Nicht ganz zufällig ist der Beginn unserer kleinen Rundreise so geplant, dass wir gleich am ersten Sonntag das vor dem Hintergrund der Ciclovía absolut Naheliegende unternehmen können: eine geführte Radtour in Bogotá! Pünktlich holt unser deutschsprachiger Guide Lina uns am Hotel ab. Wir laufen ein paar Schritte zu Bogotá Bike Tours, bekommen unsere Räder uns los geht es.
Der erste Stopp ist am zentralen Plaza de Bolívar. Um die unvermeidliche Statue des Namensgebers versammeln sich historische Gebäude wie die Catedral Primada de Colombia (Ost), das Nationalkapitol (Süd), das Rathaus (West) und der Palacio de Justicia de Colombia (Nord). Der auf die präkolumbianische Zeit zurückgehende Platz, wurde schon ab 1539 bebaut und war stets ein öffentliches Zentrum, sei es für Märkte, Zirkus oder auch Stierkämpfe. Uns fällt sofort ins Auge, dass viele Fassaden schwarz abgehängt sind… und darunter schimmert der ein oder andere Farbklecks hervor. Tatsächlich wurden im Zuge der auch in Europa nachrichtlich thematisierten Ausschreitungen der letzten Monate immer wieder Farbbeutel geworfen. Die Netze sollen diesen Vandalismus zumindest eindämmen.
Nationalkapitol komplett verhülltJustizpalast mit Farbklecksen
Kathedrale
Lina erzählt…
Weiter geht es über die schon bekannte Carrera 7 zur Iglesia San Francisco. Was ist hier eigentlich los? Mindestens die halbe Stadt scheint auf den Beinen und Fahrradsatteln zu sein. Menschenmassen drängen sich gefühlt überall, wir kommen nur in Schlangenlinien voran. Aber das ist noch gar nichts im Vergleich zu dem, was uns später noch erwartet…
Neben dem Planetarium der Stadt ragt ein rotes Gebäude empor. Lina fragt, ob wir dazu eine Idee haben. Unser Verdacht bestätigt sich… es ist der Plaza de Toros de Santamaria, mithin eine Stierkampfarena. An den Februarwochenenden findet das hier noch legale Tötungsspektakel statt. Insbesondere die aus den Hoden der toten Stiere gemachte Suppe gilt als Delikatesse. Obwohl gar nicht mal so teuer, tummeln sich dabei bevorzugt reiche, ausgesprochen konservative Gäste auf den Rängen. Die Umgebung ist vor allem wegen der Proteste meist junger Menschen gesperrt… gleich um die Ecke liegt die Universidad de los Andes.
Weiter geht es über für Autos gesperrte Hauptstraßen vorbei am Nationalmuseum in die ehemals sehr reiche, heute praktisch menschenleere Nachbarschaft La Merced. Als eines der ältesten Viertel der Stadt und kulturelles Erbe, beherbergt es in seinen pittoresken Häusern heute hauptsächlich Bildungseinrichtungen, Restaurants und ähnliches. Am Wochenende sind die Straßen ausgestorben.
Im benachbarten Parque Nacional Enrique Olaya Herrera tobt dagegen insbesondere sonntags das Leben. Die Ciclovía lockt die Einwohner von Bogotá nicht nur auf die Fahrräder, sondern wird allgemein für Sport genutzt. Stolz erzählt uns Lina, dass das neben natürlichem Essen ein Grund für vergleichsweise wenige fette Menschen auf der Straße sei. Zumindest für die Stadt hat sie tendenziell damit Recht.
Randnotiz: Mitten im Parkt präsentiert sich eine große, weiße Uhr. Ein Geschenk der Schweiz. Einziges Problem ist, dass sie noch nie richtig funktioniert hat…
Ein original Schweizer Uhrwerk…;-)
Nach einer informativen und entspannten Fahrt durch ruhige Straßen erreichen wir den Plaza de Paloquemao, einen der großen Märkte von Bogotá. Nicht nur Autos und Motorräder müssen durch die bewachten Tore, auch unsere Fahrräder werden mit Passnummern registriert und sicher verwahrt.
Autofreie MagistraleZu Ehren des 1999 ermordeten Aktivisten Jaime Garzón
Der Markt selbst ist ein Erlebnis. Die engen Gänge sind brechend voll. Natürlich gibt es die obligatorischen Abteilungen. Beim Obst und Gemüse sucht Lina uns einen Stand, der sich zu einer kleinen Obstverköstigung zur Verfügung stellt. Viele Früchte kennen wir zwar schon aus zuvor besuchten Ländern, doch es gibt auch geschmackliche Neuentdeckungen. Angeblich kennen wir Lulo (Quitorange) ja schon als Naranjilla aus Ecuador. Trotzdem genießen wir die frische Mischung aus süßer Orange und Kiwi wie zum ersten Mal gekostet. Dazu Ciruela (Pflaume), Mangostane, Feijoa (Brasilianische Guave), Zapote und manches mehr… von wahrlich interessant bis unglaublich lecker ist alles dabei.
Zurück zu den sicher verwahrten Fahrrädern…
Danach haben wir uns eine kleine Pause mit Kaffee und Kuchen verdient.
Hier wird selbst gemahlen und geröstet!
Schließlich fahren wir zurück Richtung Altstadt. Die Carrera 7 ist nun (wie versprochen) völlig überfüllt. Die parallele Carrera 8 lässt uns etwas schneller durchkommen. Das Abschiedsfoto machen wir am Parque de los Priodistas vor einem Standbild von… na wem wohl?! ;-)
Nach gut fünf Stunden verabschieden wir uns von Lina. Auch an dieser Stelle noch einmal ganz vielen lieben Dank für eine tolle Tour!!! Den Abend verbringen wir konsequenter Weise in ihrer Empfehlung, dem sehr stimmungsvollen „The Corner 12“. Bei leckeren (und günstigen) hamburguesas lassen wir eine Tour Revue passieren, die uns nochmal eine ganz andere Seite der Stadt gezeigt hat.
Morgen heißt es Abschied nehmen von Bogotá… es geht weiter mit dem Mietwagen durch Kolumbien!