Atlantiküberquerung (3): Petri Dank

Das Angelglück war uns in den zwei Wochen der Überfahrt nur so leidlich hold. Zugegebenermaßen hatten wir aber einen wirklich guten Start. Gleich am ersten Tag holte Samuel einen kleinen Thunfisch (45cm, 2kg) raus, der ausreichend Steaks für die ganze Familie lieferte.

Unser Fischexperte unterzog die Innereien natürlich einer besonders intensiven Inspektion. Dabei stellte sich dann unwillkürlich die Frage, wie dieser Fisch eigentlich noch Appetit auf unseren großen Tintenfisch-ähnlichen Köder haben konnte. Sein Magen war eigentlich schon gut gefüllt.

Auch kurz vor dem ersten Wochenende brachten drei an Bord geholte Goldmakrelen (bis zu 70cm, über 2kg) Fisch satt auf die Teller der von der Frische verwöhnten Crew. Doch danach verließ uns das Glück.

Ungefähr zur Halbzeit hatten wir einen mutmaßlich kapitalen Fisch an der Angel. Problemlos zog er trotz Bremse die 100m Leine von der Rolle. Über eine Stunde brauchten wir, um wenigstens knapp die Hälfte wieder reinzuholen. Von unserem Gegner bis dahin noch keine Flossenspitze zu sehen. Im Gegensatz zu sonst ging die Leine zeitweise fast senkrecht nach unten. Trotzdem wähnten wir uns glücklich, denn die Ausdauer des Wasserbewohners schien zunehmend nachzulassen. Aber dann, wie aus dem Nichts wieder unbändige Kraft. In Minutenschnelle war die gesamte Leine wieder rausgezogen und es ließ nicht nach. Die Angel bog sich durch, an mehr als bloßes Festhalten war nicht zu denken. Aber der Köder hing offensichtlich sehr fest. Doch dann die Ernüchterung. Nach über 1½ Stunden hartem Kampf war der Zug plötzlich weg. Wir holten die Leine rein und mussten leider feststellen, dass der Haken vom Köder gerissen war. Eine durchaus stabile Verbindung hatte schlicht versagt. Insbesondere die Jungs an Bord wechselten traurige Blicke.

Leider ging es in der zweiten Woche auch nicht sehr erfolgreich weiter. Wir hatten zwar immer wieder mal einen Biss, aber dieser hatte sich dann schon mit ein paar heftigen Zügen wieder losgerissen. An einem Tag verloren wir dann gleich zwei Köder. Nicht nach hartem Kampf, sondern blitzschnell. Die Angelschnur surrte, die Rute zuckte ein paarmal und der Köder war weg! Insgesamt hatten wir von den in Las Palmas gekauften Ködern für Goldmakrele und Thunfisch ganze ¾ Verlust zu vermelden. Irgendwann warfen wir die Angel zugegebener Maßen gar nicht mehr raus.

Eines ist klar: wir müssen nachrüsten.

  • Einerseits kommen natürlich neue Köder an Bord.
  • Auch denken wir über eine stärkere Rolle nach. Zwar ist unsere dankenswerter Weise vom Küsten-Opa gesponserte Angel auf 25lbs ausgelegt, aber die Rolle kann da offensichtlich nicht ganz mithalten.
  • Und dann haben wir da auf ein paar anderen Booten noch eine andere, ganz simple Konstruktion am Heck gesehen: Eine große, mit einfacher Kurbel versehene Rolle mit dicker Angelschnur und großem Köder drauf.

Wir werden spätestens in Buenos Aires intensiv nach diesen Dingen Ausschau halten. Denn eines ist klar: auf frischen Fisch wollen wir die nächsten Jahre nicht verzichten!

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s

%d Bloggern gefällt das: