6. September 2021
Wir sind im Rio Cláro Naturreservat. Dort kann man noch mehr machen außer einer Höhlentour, zum Beispiel Rafting. Ja, ich muss wohl zugeben, keiner von uns hat auch nur ein einziges mal Rafting gemacht. Doch an der Tafel stand etwas von „mittel“ (natürlich alles auf Spanisch) und auf den Bildern sieht es ruhig aus. Samuel und Papa haben einfach die Sachen von der Höhlentour angelassen, die sowie noch nass sind. Das Rafting startet kurz nach Ende der Höhlentour. Für mich und Mama steht allerdings die Frage offen, was wir denn anziehen. Wir vermuten, dass es nass wird. Sollen wir deswegen einfach nur die Badesachen anziehen? Oder sollten wir die normalen Klamotten anziehen? Schließlich haben wir uns für einen Kompromiss entschieden. Vom Führer der mit uns Rafting macht, bekommen wir noch Helme und Rettungswesten. Dann geht es los.

Wir fahren mit einem Gummiboot, deswegen hat Mama es überhaupt erlaubt. Es geht los. Vorne im Gummiboot sitzen Papa und ein anderer Mann, der auch mitkommt. Die Jungs kennen ihn aus der Höhle. Dahinter Samuel und eine Frau. Fast ganz hinten sitzen ich und Mama. Unten im Gummiboot gibt es Löcher damit sich das Wasser ausgleicht. Als alle drin sitzen geht es los. Adelanteheißt nach vorne paddeln, denn jeder von uns hat ein Paddle. Als erstes müssen wir komischerweise gegen die Strömung und zwar seitlich. Das wundert mich schon. Dann trifft uns eine Welle und zack neigt sich das Boot gefährlich zur Seite und wir alle sind nass, aber plötzlich sitzt der Mann neben Papa nicht mehr neben ihm sondern ist im Wasser. Die vorne sitzenden hieven ihn wieder ins Boot. Oh nein, wenn das so weiter geht wird das Rafting nicht sehr schön.
Zum Glück ist es erst mal ruhig und wir treiben so dahin. Doch natürlich gibt es auch Stromschnellen und gerade fahren wir genau auf eine zu. Es ist ziemlich wellig und es schaukelt, sonst ist zum Glück nichts passiert. Doch schon kommt die nächste Stromschnelle in Sicht und die ist schon wilder, am Rand ist es besonders wild doch der Führer hält uns gerade so von der welligen Seite ab und dann ist auch diese Stromschnelle überwunden. Danach treiben wir noch eine Weile bis er uns vorschlägt auch mal ins Wasser zu gehen. Das Wasser ist wegen dem starken Regen immer noch ganz braun und man sieht gar nichts. Todesmutig trauen sich Samuel und die Frau ins Wasser und dann noch Mama. Wenn fast alle drin sind, muss ich wohl auch. Es ist ehrlich gesagt wirklich erfrischend.




Unter Wasser sehe ich meine Hand kaum, die kurz unter der Wasser Oberfläche ist. Wir müssen nicht schwimmen, denn die Strömung treibt uns weiter. Als ich ins Boot zurück will ist das schwieriger als gedacht. Mit vereinten Kräften schaffe ich es mit Papas Hilfe wieder ins Boot. Ich hatte nicht erwartet, dass man bei Rafting auch ins Wasser geht. Als alle auf ihrer Position sind, kommt schon die nächste Stromschnelle, wie ich einschätzten kann, die nicht sehr schlimm ist. Am Ende der Stromschnelle ragt in der Mitte des Flusses ein Felsen aus dem Wasser. Da kann man einfach dran vorbei fahren. Mitten in der Stromschnelle sagt der Führer plötzlich: Adelante! Adelante! Das heißt schneller geradeaus. Ich paddle doch, warum sollten wir noch mehr paddeln? Einen Moment später erfahre ich es, denn kurz nach dem Felsen macht er eine scharfe Wendung und alle kippen. Fast wäre ich herausgefallen, doch zum Glück nicht. Das hat der doch mit Absicht gemacht!



Ein weiteres tolles Erlebnis ist, als wir plötzlich bei einem hohen Felsen gestoppt haben und die andere Frau dort plötzlich hinaufklettert. Samuel hinterher. Kurz danach traut sich Samuel, dort herunterzuspringen. Er muss sich auch überwinden und meint hinterher, dass es von oben höher aussieht, als es wirklich ist. Und will gleich noch einmal. Mittlerweile ist die andere Frau mit viel Überwindung auch gesprungen.
Weiter geht es. Komischerweise hat unser Guide uns ein Kommando erklärt, bei dem wir alle in die Mitte des Bootes müssen. Da habe ich schon eine böse Vorahnung gehabt. Bei der nächsten Stromschnelle ist es besonders wild. Und da weiß ich, dass wir da wahrscheinlich in die Mitte sollen. Schon bevor er es sagt, habe ich mich in die Mitte gebeugt. Als er es dann in echt sagt, sind auch alle anderen hinterher. Es ist ein wilder Ritt gewesen und ich bin sehr froh darüber, im Zentrum zu sein.
Schließlich sind wir an einen wunderschönen Felsüberhang gekommen, wo es viele schöne Tropfsteine gibt. Dort sind wir kurz angelandet und haben ein paar Fotos gemacht. Man konnte auch etwas in dem Fluss waten und sich dann auf einen Felsen stellen.



Nach diesem Highlight dürfen wir noch einmal ins Wasser. Diesmal ist auch Papa mit reingekommen. Wir haben uns mit dem Fluss treiben lassen und es ist sehr entspannend. Ich konnte zwischenzeitlich stehen, aber die Strömung hat mich gleich wieder mitgerissen. Dann ist eine kleine Stromschnelle in Sicht gekommen und ich will wieder ins Boot, aber der Führer meint, wir können dort einfach durchtreiben. Ich bin sehr erstaunt und bleibe im Wasser. Trotzdem suche ich vorsichtshalber Papas Nähe. Alle haben sich in die richtige Position gebracht, so dass die Beine nach vorne zeigen und der Kopf nicht gegen die Steine prallt. Dann geht es also durch. Ich war sehr aufgeregt und zum Glück ist es keine schlimme Stromschnelle gewesen und deswegen haben wir es alle unbeschadet überstanden. Dann aber wieder ab ins Boot. Die letzten Stromschnellen haben mir sogar Spaß gemacht. Es war eine gute Idee Rafting zu machen. Es ist ein aufregendes und sehr lustiges Erlebnis gewesen.
Maila


Schön, das euch das Rating so viel Spaß gemacht hat und Danke fürs Zeigen der tollen Bilder 😊
Liebe Grüße
Roland
Es war wirklich sehr schön aber auch sehr nass. Es freut mich, dass de Beitrag so gut ankommt.
Liebe Grüße,
Maila