Skipper: Also, wie war das nochmal in der Sunny Cove? Wir lagen in dieser offensichtlich sehr beliebten Badebucht vor Anker und die Kinder wollten wie von der liebenden Mutter versprochen an den Strand. Genau diese Mutter hatte dann allerdings keine Motivation das Dinghy durch die Wellen zu steuern und dann womöglich wegen der Gezeiten auch noch an Land ziehen zu müssen. Folgerichtig beschloss Sie, dass der Skipper seiner Familie einen Dinghy-Taxi-Service angedeihen lassen würde. Und was passierte dann?
Maila: Dann hat uns eine Welle an den Strand gespült und dann sind wir ausgestiegen und waren bereits nass. Und dann hat Papa versucht wieder von dem Strand wegzukommen. Und dann hat ihn eine Welle wieder rangespült. Und da hatte er die Paddel noch draußen. Und dann ist ein Paddel gebrochen, weil das Dinghy auf das Paddel gegangen ist. Dann hat er die nächste Pause abgewartet und ist wieder mit einem gebrochen Paddel zum Boot gepaddelt.
La Skipper: Ich versuchte anfangs einfach nur fluchtartig das von Wellen überflutete Dinghy zu verlassen und die Sachen, die natürlich nicht in einer wasserdichten Tasche verpackt waren (Lernkurve) an Land zu bringen und auf einem trockenen Stein auszubreiten. Natürlich war das Handy dabei und natürlich war auch dieses nicht wasserdicht verpackt. Dabei hatte ich das mit dem gebrochenen Paddel überhaupt nicht mitbekommen. Erst von dem lauten Tumult meiner Kinder hinter mir alarmiert nahm ich das Handy und drehte ich mich um… breit für ein tolles Foto. Zu diesem Zeitpunkt lachten noch alle. Dann erst realisierte ich, dass das Paddel abgebrochen war. Da zückten auch schon die anderen Strandgäste bereitwillig ihre Kameras.

Samuel: Damit ist ja eigentlich schon alles gesagt. Sowas Lustiges habe ich noch nicht gesehen und alle haben gelacht. Außer Mama, die hat geschrien. Davon, dass alle Ihre Kameras gezückt haben, hatte ich aber nichts mitbekommen. Ich hatte nur gesehen, dass Papa bei der Rückfahrt plötzlich im Dinghy auf den Boden gerutscht war.
Skipper: Ganz so einfach war das mit dem zurückpaddeln ja nun wieder nicht. Links war zwar noch alles in Ordnung, doch in der rechten Hand hielt ich nur den Stumpf des abgebrochenen Paddels und versuchte damit halbwegs geradeaus Richtung Boot zu kommen. Natürlich paddelt man bevorzugt im Sitzen. Dafür gibt es schließlich auch ein Sitzbrett im Dinghy (nach einem Verlust in Schweden ist es sogar schon das zweite). Ich ließ mich also im schaukelnden Dinghy nieder und saß… ganz tief auf dem Boden. Im Wasser, das bei der Anlandung von den Wellen reingespült war. Das Brett war aus der linken Halterung gesprungen und hing nun quer runter. Aber darauf konnte ich keine Rücksicht nehmen, zu nahe war die Brandung noch und ich musste erstmal in ruhigere Gewässer und dann schließlich auch wohlbehalten zur Samai zurück.
Maila: Dann sind wir ins Wasser gegangen, aber es war ganz schön kalt. Aber wir sind trotzdem reingegangen und haben da gespielt. Aber da waren ganz schön hohe Wellen und als ich sehr tief drin war, war da eine ganz große Welle. Samuel ist in die Welle reingesprungen aber ich nicht, ich wurde von der Welle untergetaucht und zum Glück kam nicht gleich die nächste Welle und ich bin wieder hochgekommen und auf den Strand gelaufen. Danach in ein paar Minuten später bin ich wieder nur bis zu den Knien oder den Po reingegangen und wir sind immer vor den großen Wellen weggelaufen und in die Wellen reingesprungen.
Samuel: Ich bin in die großen Wellen reingesprungen und habe gar nicht mitbekommen, dass Maila von denselben Wellen runtergedrückt wurde. Als ich wieder aus dem Wasser gekommen bin und mich umgedreht habe, war Maila in Mamas Armen und hat vor Schreck geweint. Danach sind wir vor den großen Wellen weggerannt, in die kleinen sind wir reingerannt und bei den mittleren sind wir stehen geblieben. Nach einer gewissen Zeit wurde Maila kalt und sie ist aus dem Wasser gegangen. Ich bin noch drin geblieben und habe gespielt. Ich wurde dabei von einigen Wellen wie in einer Waschmaschine rumgeschleudert. Das war sehr lustig. Als Mama dann gerufen hat, dass ich rauskommen soll, war ich traurig, weil ich gerne noch weiter gespielt hätte.
Skipper: Da hatte ich mich auch etwas gewundert, wie lange Samuel bei den nicht gerade hochsommerlichen (Wasser-)Temperaturen den Badespaß genossen hat. Aber bei sowas war er schon immer ziemlich schmerzlos.

La Skipper: Während ich so einsam auf meinem Handtuch am Strand saß, wurde ich von den Englischen Strandgästen mehrmals angesprochen, wie wir denn nun zurückkommen würden. Gute Frage. Als Trost erhielt ich freundlicherweise ein Glas Wein, welches ich auch sehr gerne dankend angenommen hatte. Ich war nicht baden. Das war mir zu kalt.
Maila: Und dann, als wir wieder draußen und auf dem Rückweg waren, da war mir ganz kalt. Deswegen habe ich gezittert. Und dann wurde Papa wieder rangespült und hat aufgepasst, dass kein Paddel draußen war. Und dann bin ich immer noch zitternd in das Dinghy und habe eine Tasche gehalten wo Mamas Handy drin war und ich war auch pitschenass. Und dann haben wir erstmal zwei große Wellen abgewartet und eine ging leider ins Dinghy und dann wurde ich noch nasser. Und dann sind wir reingegangen. Mama kam nicht so gut hoch. Dann sind wir wieder in das flacherer gegangen und dann ist Papa eingestiegen und wir sind losgepaddelt. Aber Papa hatte zwei Ersatzpaddel für Mama und Samuel mit.
Skipper: Ich hatte an Bord versucht, die Paddel von unserem aufblasbaren Kajak zu verwenden. Allerdings passten die Löcher nicht, so dass sie nur als Handpaddel für die Rückfahrt dienen konnten.
Samuel: Ich saß auf der rechten Seite und Mama auf der linken. Mama hat die ganze Zeit gesagt: „Samuel… stärker Rudern!“. Dann habe ich meine Ruderstärke beibehalten. Als Papa dann mal kurz komplett aufgehört hatte zu paddeln, sind wir ziemlich doll auf die linke Seite gedriftet. So fiel auf dass Mama wenig gerudert hatte. Aber nach einer gefühlten halben Stunde hatten wir es dann doch bis zur Samai geschafft.
Maila: Und dann sind wir angekommen. Und dann haben wir erstmal alle eine warme Dusche gekriegt, außer Papa. Und ich durfte als erstes in die warme Dusche.
Samuel: Danach habe auch ich mich kurz abgeduscht. Ich mag duschen nicht so sehr, aber diese Dusche hat gut getan. Im Anschluss an diesen Badespaß gab es dann auch noch leckere Hamburger.
Ein Gedanke zu „Sunny Cove“