26. Februar 2022, Bordzeit: 13:30 Uhr
Position: 07° 00,2‘ N / 055° 56,5‘ W
Der Wind hat im Laufe des Tages wie angesagt zugenommen und bläst beständig mit 5-6 Bft. Unsere Samai läuft gut. So richtig nervig ist allerdings der Weststrom. Von vorne rechts kommt uns das Wasser mit konstant über 2kn entgegen. Hört das denn niemals auf? Wenigstens macht sich jetzt das Vorhalten der letzten Tage bezahlt. Wir laufen nicht Gefahr, zu sehr nach West und damit in den Bereich noch stärkerer Strömung und potenziell schlechterer Winde abzudriften.

Nach 22 Uhr wird es unruhig. Die erste dunkle Wolke geht mit über 30kn Wind durch. Trotz gerefftem Großsegel mache ich die Schot auf und falle ab, um Druck rauszunehmen. Danach pendelt es sich bei 6-7 Bft. ein. Wir rauschen durch die Dunkelheit.

Kurz nach Mitternacht nutze ich eine kleine „Verschnaufpause“ bei 5-6 Bft. um die große Fock ein- und die kleinere Kutterfock auszurollen. Auch das Großsegel geht nun ins dritte Reff. Auch wenn es direkt danach sogar mal auf 4 Bft. runtergeht, bleibe ich dabei. Es ist einfach zu unbeständig. Und mit dieser Besegelung sind wir auch in der Drake-Passage schon gut durch die Nacht gekommen… wobei es da dann aber doch noch etwas mehr geblasen hatte. Das Boot liegt nun auch unter dunklen Wolken deutlich ruhiger. Da nehme ich den kleinen Geschwindigkeitsabfall gerne in Kauf.

Im Laufe des endlich mal wieder sonnigeren Vormittags beruhigt es sich. Gerade konnten wir wieder komplett ausreffen und haben sogar das Bimini aufgeklappt. Nun sind es keine 100sm mehr bis nach Suriname. Morgen kommen wir an… zurück in Südamerika!