Es gibt in Rio de Janeiro ja mehrere Möglichkeiten, mit seinem Boot zu liegen. Halbwegs zentral ist die Marina da Glória, allerdings wohl auch recht teuer, in der näheren Umgebung nicht sicher und dazu direkt neben dem zwar kleinen aber doch frequentierten innerstädtischen Inlandsflughafen von Rio de Janeiro gelegen. Weiter südlich gleich neben dem Zuckerhut liegt geräumige Enseada de Botafogo. Doch auch hier steht es um die Sicherheit gerade alleine vor Anker liegender (ausländischer Fahrten-) Boote nicht zum Besten. Für uns war die Entscheidung schnell gefasst, die östlich gegenüber liegenden Enseada de Jurujuba anzusteuern.

Nachts eingelaufen warfen wir erst einmal Anker vor dem Clube Naval Charitas (CNC), von dem wir am Tage dann auch tatkräftige Hilfe beim Anlegen erhielten. Die war auch nötig, da der Befestigungspunkt der Boje sich irgendwo am Kettenende unter Wasser befand.

Der CNC selbst ist nur zu empfehlen. Alleine der Außenbereich bietet ein großes Schwimmbecken mit Wasserrutsche (letztere nur für Kinder), Bistro mit Snacks, Getränken und Eis sowie auch Grillplätze, Kinderspielplatz, Beachvolleyball und mehr. Am Wochenende ist es entsprechend voll und die Exoten aus Deutschland hatten immer mal wieder netten Besuch am Steg. Unter der Woche war es dafür ruhiger und man hatte die Sauna fast für sich alleine.

Charitas ist ein Vorort von Niteroí, auch wenn man ihr das wahrlich nicht an jeder Ecke ansieht eine der wohlhabenderen Städte Brasiliens. Mit einer entspannten Busfahrt ist man recht im Zemntrum und taucht direkt in geschäftigen Trubel ein. Sehenswert ist der Fischmarkt. Unten gibt es die große Auswahl, die man sich auf Wunsch eine Etage darüber direkt zubereiten lassen kann.
Bei diesem Ausflug nach Niteroí wurde dann auch erstmals so richtig klar, dass Weihnachten immer näher kommt. Die Weihnachtsdekoration in Einkaufshallen und -zentren ist für Deutsche Gewohnheiten ja noch recht klassisch.

Doch in den Geschäften zeigt die „Saisonware“ dann ganz klar die Vorliebe für bunte Weihnachtsbäume. Dasselbe gilt übrigens auch für die Kirchenkrippen, die in Brasilien weniger besinnlich als bei uns lieber bunt geschmückt blinken.

Ein anderer wesentlicher Unterschied ist in den Supermärkten zu sehen. Die heimischen, in der Regeln kurz nach Erntedank die Sonderflächen beherrschenden Weihnachtsnaschereien sucht man hier vergeblich. Keine Schokoladenhohlkörperfigur weit und breit. Ohnehin findet sich Schokolade in wärmeren Ländern aus naheliegenden Gründen recht selten. Dafür gibt es leckere Panettone in großer Auswahl.
So ist es halt überall etwas anders und doch wiederum ähnlich. Der größte Unterschied für uns ist, neben dem für Jahresende doch ungewohnten Wetter hier, der uns überhaupt nicht fehlende Stress. Zumindest die Älteren an Bord können sich nicht daran erinnern, eine so entspannte Vorweihnachtszeit verlebt zu haben. Ok, der Bummel über einen Weihnachtsmarkt fehlt schon irgendwie ein bisschen. Wenigsten haben wir noch Glühwein an Bord, doch den heben wir uns für die kälteren Regionen auf…