Drei
Am dritten Tag hatten wir bei ruhigerem Wind mal wieder den Parasailor rausgeholt. Wegen des auf dem Vordeck liegenden Dinghys ging das jedoch nicht wie gewohnt durch die Luke, sondern das handliche Paket musste einmal durch das Schiff nach hinten und oben dann wieder nach vorne geschleppt werden. Da besteht noch Optimierungspotenzial.
Natürlich probierten wir auch die Windsteueranlage in Kombination mit dem Parasailor… laut Werbung ein Traumteam. Das können wir aber leider nicht so ganz bestätigen. Vielleicht war der Windpilot ja auch nur nicht richtig eingestellt, schließlich üben wir ja noch, aber der Kurs wurde wahrlich nicht gehalten. Vermutlich war es dann in den wenn auch nicht starken, so doch vorhandenen Böen doch zu viel Druck auf dem Ruder. Nach dem zweiten Umschlagen des großen Vorsegels auf die falsche Seite übernahm der Skipper das Steuer lieber selbst. Nach nur drei Stunden kam das bunte Segel dann auch schon wieder runter, gerade rechtzeitig vor dem zunehmenden Wind. Weiter ging es mit dem Groß.
Abends hatte sich der Skipper dann mal wieder am Email-Verkehr mit der Kurzwelle versucht. Bisher funktionierte das nur leidlich, da die Verbindung zur Sailmail-Station in Belgien nicht so gut war. Diesen Abend hatte ich Trinidad entdeckt. Diese Verbindung quer über den Atlantik funktionierte sehr gut und neben einer aktuellen Positionsangabe auf Spotwalla (s. Reiseinformationen -> Position) haben auch die lieben daheim ein paar aktuelle Informationen bekommen. Einziger Nachteil von Trinidad war, dass hier anscheinend nur der Pactor3-Modus unterstützt wird und somit alle Dateianhänge über 30kb (Sic!) gelöscht werden. Damit bekam ich die ersten zwei Emails von Wetterwelt dann also ohne Grib-File… Optimierungspotenzial auch hier.
Die Nacht verlief ruhig. Mit zunehmendem Wind segelten wir gar nicht mal so weit entfernt von der direkten Kurslinie weiter Richtung Sal.
Vier
Bei der dieses Mal ausgesprochen früh-morgendlichen Wachablösung schrieb der Skipper gerade ins Logbuch, als von oben ein „Boing“ zu hören war. Es folgte ein Aufschrei von La Skipper aus der Pflicht. Was war da bloß los? Adrenalin schoss ins Blut, in kürzester Zeit war die gesamte Crew an Deck. Ja, auch die eigentlich noch schlafenden Kinder! Und da war er nun endlich. Schon oft gehört und nun silbern zappelnd selbst an Bord gehabt: ein fliegender Fisch. Der erste an Bord der Samai. Nur knapp hatte er La Skipper verfehlt und zappelte nun unter dem Cockpittisch umher. Schnell etwas nachgeholfen und schon war er wieder über das Heck ins Meer entlassen. Zu diesem Zeitpunkt wussten wir ja noch nicht, was da noch auf uns zukommen bzw. -fliegen würde.
Inzwischen hatte der Wind soweit zugenommen (Böen bis 7Bft), dass wir das Großsegel lieber ins zweite Reff nahmen. Mit dieser kleinen Beseglung ging es durch den Tag und auch noch die nächste Nacht. Dabei hatte die Windsteueranlage in Kombination mit dem offenen Groß (weniger Druck) nun wieder sehr gute Dienste geleistet. Sicher hielt sie uns auf sehr raumen Kurs (also Wind von fast genau hinten) und hat die Rempler der sich aufbauenden Wellen mit stoischer Ruhe ausgeglichen. Natürlich brauchten die Korrekturen immer ihre Zeit, schließlich sind Ihre Ruderausschläge nicht sehr groß, aber im Endeffekt hat sie uns sind wir immer wieder ganz entspannt Richtung SSW gebracht, ohne in die Patenhalse zu übersteuern.

Der Höhepunkt des vierten Tages lässt sich in zwei Worte zusammenfassen: Petri Dank! Details bleiben dem Exklusivbericht unseres Fischexperten vorbehalten. An dieser Stelle nur so viel, dass wir ein sehr leckeres Abendessen hatten!
Die Nacht verlief wieder einmal reichlich ereignislos. Die Windsteueranlage verrichtete zuverlässig ihren Dienst auf windbedingt nicht optimalen aber leidlich akzeptablen Kurs und abgesehen von einem Frachter in 4sm Entfernung war hier draußen nichts los. Daher verbrachte der Skipper auch einen guten Teil der Nachtwache in der Navi-Ecke damit, den Rückstand im Blog aufzholen (… und wie man lesen kann, hatte er dafür viel Zeit ;-)