Auf dem Schlag zu den Kap Verden hatte wir ja nicht wirklich viel an den Segeln zu tun. Doch eines Tages stand wirklich mal ein „Chicken Turn“ auf dem Programm. Ich habe keine Ahnung, ob die Q-Wende auf englisch wirklich so heisst. Aber auf einem Männer-Mittelmeerturn von Mallorca nach Pisa mit Westküsten-US-Amerikaner an Bord hatte wir uns vor einigen Jahren auf diesen Begriff geeinigt… und dieser hat auch auf der Samai Eingang gehalten.
Auch wenn La Skpper die Bedingungen sicher ganz anders schildern würde… wir fuhren nur mit Groß im zweiten Reff bei einer achterlichen Welle/Dünung von 2-3 Metern. Auf eine Halse hatten wir keine Lust, also musste der Bug einmal rum durch den Wind. Der Skipper stand an der Großschot bereit zum Dichtholen sowie anschließenden Auffieren und schaut erwartungsvoll zu La Skipper am Steuer. Und warten. La Skipper schaut über ihre Schulter nach hinten. „Moment, da kommt eine Welle!“ Ach was. Sowas passiert auf dem Atlantik schon mal. „Da kommt noch eine… gleich geht es los!“. Wirklich? Der Skipper spielt mit dem Gedanken eines Nickerchens während La Skipper mit ungewohnter Ruhe Welle um Welle abwartet. Sicherheit geht vor. „Achtung! Welle!!!“ Dieser Ausruf kam zugegebener Maßen vom Skipper höchstselbst. La Skipper lächelt nur müde und wartet geduldig. Doch irgendwann war es soweit. Das Ruder wird gelegt, wir luven an, gehen tatsächlich durch den Wind, fallen ab, der Skipper baut den Bullenstander um und letztlich sind wir auf Kurs.
Vielleicht ist es ja gar nicht so schlecht, dass auf den langen Schlägen nicht so viele Segelmanöver anstehen… das könnte sich sonst etwas ziehen!