Die Fahrt nach Leixões genossen wir mal wieder unter Motor. Offensichtlich hatten sich die angesagte nördlichen Winde etwas verspätet… vielleicht wäre es ihnen ja am Folgetag genehm zu wehen!? Der gleich nördlich des völlig überteuerten Porto gelegene Hafen ist TO-Stützpunkt und sollte nach der guten Erfahrung in Penzance ein Päckchen für uns bereithalten. Über das ganze Drama wird noch zu berichten sein, vorweg nur so viel, dass dieses Päckchen nie bei uns ankam und auch nicht zum Absender zurückging. Der Yachthafen ist Teil einer größeren Hafenanlage und kein Schmuckstück, eher klein und voll und gleich nebenan liegen Frachter. Dafür sind die Menschen deutlich entspannter als anderswo wenn es darum geht, das Dinghy festzumachen. Alternativ kann man nämlich auch gleich den der Marina aber doch gut geschützt von den großen Wellenbrechern ankern. Der Ort selbst ist mit breitem Strand und dahinter gelegener Raffinerie touristisch-nett aber sicherlich kein Pflichtbesuch.

Weiter nach Figueira da Foz konnten wir dann endlich mal wieder so richtig schön segeln, sogar mit Delfinen. Die Einfahrt zum Hafen ist ja durchaus bekannt. Bei starkem Westwind ist sie schwierig bis unmöglich, da wird der Hafen auch schon mal gesperrt. Wenn man sich aus welchen Gründen auch immer nicht daran hält, kann das natürlich gut gehen. Es muss aber auch nicht gut gehen und kann durchaus zu Todesfällen führen. So geschehen am 10. April 2013, als die Deutsche Yacht Meri Tuuli vor der Einfahrt havarierte und einer der zwei Toten tragischer Weise ein Wasserschutzpolizist im Rettungseinsatz war. Details finden sich im Untersuchungsbericht der Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung.

Bei unserer Ankunft bestand die größte Gefahr allerdings wieder einmal aus weit hineinreichenden Angelschnüren. Die Ankunft war im Dunkeln, die Familie müde, viel vom Ort gesehen haben wir nicht… eigentlich fast nur den Blick vom Boot an Land. Warum wir dann überhaupt hier festmachen? Nun ja, eigentlich war ja auch ein längerer Schlag direkt bis Lissabon geplant. Doch dann ist da unser Respekt vor der unglaublichen, fast schon berüchtigten Zahl an Fischerfähnchen vor Portugals Küste. Im Dunkeln hat man absolut keine Chance sie zu sehen. Und so gering auch die Wahrscheinlichkeit eines „direkten Treffers“ sein mag. Wir können sehr gut darauf verzichten uns etwas in Schraube oder Ruder einzufangen. Da halten wir zwischendurch lieber irgendwo, bevorzugt natürlich unter Anken an, essen gemütlich und schlafen etwas.

Auf dem nächsten Schlag nach Peniche haben wir dann endlich mal wieder unseren Parasailor rausgeholt (s. Beitragsbild). Unglaubliche zwei Jahren lang ruhte er still und friedlich unter dem Kinderbett im Vorschiff und wurde so aktiv für unsere Weltumseglung geschont. Zumindest reden wir uns das ein. Aber dafür, dass wir offiziell aus der Übung waren, ging das setzen und auch spätere Bergen doch recht flüssig von der Hand. Wie wird das erst, wenn wir das regelmäßig mal machen? Von Peniche selbst haben wir dann allerdings auch mal wieder nichts weiter gehen. Ankunft war kurz vor 23 Uhr, vor der Hafenmauer wurde unter den Augen der auch zu dieser Zeit erstaunlich zahlreichen Angler der Anker geworfen um am nächsten Morgen dann gleich weiter nach Lissabon zu segeln. Doch davon beim nächsten Mal mehr…
