Spanien, Urlaubsland, Sonnenscheingarantie am Strand… so sagen es die Prospekte. Und tatsächlich war der Anker noch nicht richtig eingegraben, da waren wir im richtigen Sommer angekommen… nicht der englischen Variante der letzten Wochen, nein, das war spanischer Sommer. Da konnte der Hafen gerne noch etwas warten, wenn uns direkt gegenüber vor Mera eine herrliche Ankerbucht mit Strand anlächelte. Am Tag zeigte sich dann auch eindrücklich, dass es sich hier nicht gerade um einen Geheimtipp handelt. Viele Tagesbesucher, sei es mit Boot oder nur mit Badetuch, sehr gerne auch mit SUP-Board bevölkerten Ufer und Wasser. Auch die Samai, genauer gesagt der Skipper, hat das bordeigene iSUP klar gemacht. Kaum ins Wasser gelassen kam dann sogleich die freudige Nachricht, dass es da an der Naht blubbert. Einmal hatte ich es schon flicken müssen, nun also die Verklebung 20cm daneben. Zur Sicherheit habe ich mir gleich mal die ganze Sollbruchnaht rund um das Board genauer angeschaut und tatsächlich noch eine kleine Stelle gefunden, die sicher schon bald für die nächsten Blubberbläschen gesorgt hätte. Schade, denn während der Kleber trocknete konnten die armen, gebeutelten Kinder nur mit Luftmatratze ins Wasser. Obwohl nach letzterer eigentlich La Skipper immer am lautesten ruft. Und ja, tatsächlich ist am Abend dann auch der Skipper höchstpersönlich ins kühle Nass gesprungen. Richtig gelesen, es war nicht kalt, sondern nur kühl. Aber natürlich kein Vergleich zum Mittelmeer… der Atlantik ist dann wohl doch was anderes.

Nach zwei Nächten ging es dann doch mal in die Marina Coruña. Über Funk wurde uns ein Steg genannt, an dem dann auch ausreichend Platz war. Überhaupt was es – im Gegensatz zur Innenstadt-Marina Real – nicht sehr voll. Hier begab es sich dann auch erstmals, dass wir mehrfach von anderen Crews mit Kindern angesprochen wurden. Doch leider war deren Nachwuchs in der Regel deutlich jünger als bei uns, so dass sich dann doch keine näheren Berührungspunkte ergaben.

Pflichtprogramm in A Coruña ist natürlich der Besuch des Weltkulturerbes „Herkules-Turm“. Dieser wurde schon im 1. Jahrhundert von den Römern errichtet und ist der älteste noch aktive Leuchtturm der Welt. Und man kann ihn besteigen. Nur 234 Stufen. Ein bisschen Eile allerdings ist geboten, da man ein lediglich halbstündiges Zeitfenster für die Besichtigung zugeteilt bekommt. Doch wir wären keine Deutschen, wenn wir nicht nach exakt 29min wieder unten gewesen wären. Also daran müssen wir wohl noch etwas arbeiten.

Anschließend dann noch ein Rundgang rund um und durch die Stadt, der für unsere Jüngste allerdings ein paar Schritte zu lang war. Die letzten Meter im Hafen ließ sie sich dann doch lieber tragen. Ist aber auch kein Wunder, schließlich muss sie mit ihren noch kurzen Beinen nahezu doppelt so viele Schritte machen wie die Alten. Den zweiten Tag blieb der Nachwuchs dann auch konsequent an Bord, half aber immerhin bei der Wäsche mit. Nur die Eltern zogen mit dem großen, grell-orangen Bollerwagen zum Supermarkt und waren damit Objekt vieler neugieriger Blicke. Schließlich war die Stadt allgemein und der große „Praza de Maria Pita“ im Besonderen gut gefüllt. Auf letzterem war für ein im August stattfindendes Festival eine Bühne aufgebaut und offensichtlich kamen wir kurz vor Beginn eines sehnsüchtig erwarteten Kinderprogramms hier durch. Und natürlich war dieses bei unserem Rückweg gerade beendet, so dass wir mit unserem voll beladenem Wagen irgendwie durch die vom Platz strömenden Menschenmassen kommen mussten. Aber hier ist man ja doch eher entspannt, so dass die Passage zwar nicht rasend schnell, aber doch recht problemlos klappte.

Sonntagfrüh dann noch eine Dusche, volltanken und es hieß wieder „Leinen los“. Mangels Wind war zwar eine gut 100sm lange Motorfahrt zu erwarten. Allerdings wollten wir die darauffolgenden Tage mit starkem Südwind nicht auch noch in A Coruña, sondern lieber bei Baiona verbringen. Also los…