Der erste Schlag ging von Kühlungsborn nach Hiddensee. Nach einem wechselhaften – kommt das bekannt vor?!? ;-) – Segeltag haben wir uns dann hinter der nördlichen Spitze von Hiddensee vor Anker vor den westlichen Winden und vor allem dem dazu gehörigen Seegang versteckt.
Am Freitag dann Anker auf und wieder einmal Lernkurve: vergiss niemals die Ankerkralle! Nachdem Winsch und Kette also klariert waren, konnten wir gegen 9:30 Uhr endlich los Richtung Schweden.
Herrliches Segeln und unsere ja wahrlich nicht zierliche Samai hat uns in einen wahren Geschwindigkeitsrausch versetzt. Die Spitze lag bei 11,3kn SOG unter Groß im 2. Reff von einem Brecher angeschoben. Und auch sonst haben wir öfters die 10 vor dem Komma gesehen. Das mag den Besitzern eines „Performance Cruiser“ (ganz oft sehr schöne Schiffe!) nur ein müdes Lächeln entlocken, aber wir fanden es super!!!
Der Wind war natürlich mal wieder etwas mehr als angesagt (längere Böen locker über 30kn), dafür aber konstant raumschots, so dass wir mit Bullenstander über die sich auf ca. 3m aufbauende, kurze Ostseewelle unserem Ziel nur unter Groß – im wahrsten Sinne des Wortes – entgegen gesurft sind. Bornholm blieb kurzerhand rechts liegen, und auch die „großen Klopper“ sind dem – nicht vorsätzlich kreuzenden – Segelboot vorbildlich ausgewichen. Aber mal ganz ehrlich: damit hatten wir in der Ostsee eigentlich noch nie Probleme!
Plan A war Utklippan, aber als wir dort gegen fünf Uhr früh ankamen, war an ein Anlegen nicht zu denken. Bei WSW-Wind von 6Bft. hat die Insel einfach keine argumentierbare Zufahrt in Lee… also weiter in den Kalmarsund.
Plan B Kristianopel war schließlich auch das Ende des langen Schlages. Knapp 150sm in 23 Stunden ist für eine – sagen wir mal „kräftige“ – Fahrtenyacht wie die Samai wahrlich nicht schlecht.
In Schweden angekommen dann erst einmal ein kleiner Rundweg über die Festungsmauern von Kristianopel (ein zu Recht beliebter Hafen) und dann doch noch eine Mütze Schlaf… denn schon am nächsten Tag heißt es ja wieder „Leinen los“!
P.S. Ja, Kristianopel ist schwedisch, aber hat auch eine dänische Verganhenheit… so ist der Danebrog stets präsent.