Terceira ist (wie jede der Azoreninseln) vulkanischen Ursprungs und dementsprechend hügelig. Dazu kommt eine schöne Küste. Das macht die Insel (wie jede der Azoreninseln) zu einem nahezu perfekten Ort für Aussichtspunkte. Ganz viele Aussichtspunkte, auf portugiesisch Miradouro genannt, von denen man bei entsprechendem Wetter einen schönen Blick von oben hat.
19. Juni 2022
Mit dem Monte Brasil haben wir heute schon den ersten Miradouro abgehakt. Doch wir wollen mehr. Auf dem Rückweg von Angra do Heroísmo nutzen wir die vergleichsweise hohe Wolkendecke für einen Abstecher zum Miraduro da Serra do Cume. Von dem 542m hohen Bergrücken bietet sich ein toller Blick in alle Himmelsrichtungen.

Im Westen erahnt man den kollabierten Vulcão dos Cinco Picos. Mit durchschnittlich 7km Durchmesser ist es der größte Krater der Azoren.

Nach Osten schweift der Blick über Praia. Unsere Samai können wir allerdings beim besten Willen nicht ausmachen.


20. Juni 2022
Heute erkunden wir vor allem das Inselinnere von Terceira. Lohnenswert ist ein Stopp am Logoa das Patas bzw. Ententeich. Die Enten sind ganz offensichtlich an Menschen gewöhnt. Viele strömen jedem Neuankömmling aus allen Ecken des kleinen Sees entgegen. Andere dagegen genießen unerschütterlich ihre Ruhe.



Von der etwas höher gelegenen, kleinen Kapelle bietet sich ein schöner Blick über den im dichten Zedernwald gelegenen See.



Samuel bleibt jedoch lieber unten und füllt die Speicherkarte der Kamera mit Bildern der Moschus- und Stockenten…











Der Serra de Santa Bárbara ist mit 1021m die höchste Erhebung der Insel. Natürlich findet sich dort oben auch der höchste Aussichtspunkt der Insel. Wir sind skeptisch. Werden wir etwas zu sehen bekommen oder hängen die Wolken zu tief. Zumindest Richtung Küste haben wir jedoch Glück. Immer wieder reißen die dicht über uns ziehenden Schwaden auf und bieten einen tollen Ausblick auf die Südküste von Terceira.



Am Fuß des Berges liegt ein kleines, aus EU-Mitteln finanziertes Informationszentrum. Die zwei freundlichen Mitarbeiter genießen die Abwechslung ihrer Einsamkeit und geben Auskunft über Flora, Fauna und Wanderwege.

Ein Abstecher bringt uns noch bis an die Ostküste. Hier lockt der idyllisch gelegene Grillplatz Mata da Serreta. Solche Grillplätze finden sich oft (nicht nur) auf dieser Insel. Sei es auf dem Monte Brasil, am Ententeich oder halt auch hier. Zwischen den Bäumen stehen ausreichend Grillstationen mit Tischen und Bänken zur Verfügung. Keiner muss sich um die Plätze prügeln, wie es in anderen Ländern ja wohl zur Gewohnheit wird. Ein kleiner Kinderspielplatz ist auch immer dabei, ebenso wie sanitäre Anlagen und ausreichend Mülleimer. Vorbildlich und ein schöner Platz zum Verweilen, sei es nur für ein paar Kekse.



25. Juni 2022
Neuer Tag, neue Fahrt. Unter anderem schauen wir uns heute an der Südküste um. Auf dem Weg dorthin stolpern wir zufällig über ein kleines Fest. Die Straßenränder sind zugeparkt, die Polizei schaut zu, auf einer kleinen Bühne wird gesungen und die kleine Stierkampfarena vorbereitet. Später wird hier wohl auch ein Tourada à Corda veranstaltet. Doch von dieser Inseltradition berichten wir an anderer Stelle. Heute ziehen wir weiter.

Erwähnte ich schon, dass es ziemlich viele Aussichtspunkte auf Terceira gibt? Immer wieder unterbrechen wir unsere Fahrt für einen Blick in die Ferne und für das Detail.

In Cinco Ribeiras liegt die Vorzeigekäserei der Insel. Laut Reiseführer lädt die Queijaria Vaquinha zur Besichtigung mit Käseprobe ein. Besichtigen lässt sich jedoch nur das kleine Restaurant, in dem man sich natürlich auch eine Käseprobe bestellen kann. Eine kleine Enttäuschung.

Gleich neben Angra do Heroísmo liegt São Mateus da Calheta am dicht bebauten Küstenabschnitt. Über dem Ort thront die Pfarrkirche aus dem 16. Jahrhundert. Nach dem großen Erdbeben von 1980 wurde beschlossen, einen ihrer vom Einsturz bedrohten Türme wegzusprengen. Eine grandiose Idee. Der Turm begrub dabei zwei vom Erdbeben verschonte Häuser unter sich. Das nennt man wohl Kollateralschaden?!


Schließlich besuchen wir den kleinen, ebenfalls mit EU-Mitteln ausgebauten Hafen. Für die Fischer ist er ein Segen. Für die Touristen liegt hier eines der besten (und trotzdem bezahlbaren!) Fischrestaurants der Insel. Auch jetzt, kurz vor der Nachmittagspause, ist es voll und laut. Wir reservieren einen Tisch für morgen Abend. Eine gute Idee


26. Juni 2022
Fast überall stehen Reservado-Schilder. Für uns ist ein Tisch am Fenster vorgesehen, doch auf Bitte können wir auf die Terrasse wechseln. Auch das eine gute Idee. Der Laden füllt sich schnell und bei unserem Besuch der Fischtheke klingeln schon im noch nicht ganz voll besetzten Innenraum die Ohren.

Der Andrang erklärt sich mit der gebotenen Qualität. Samuel möchte Oktopus essen. Der Kellner antwortet jedoch, dass dieser heute etwas trocken sei und er ihn daher nicht anbieten könne. Das wäre in vielen Restaurants sicher anders verlaufen. So genießen wir bei unserem ersten Restaurantbesuch seit Monaten ein tolles (nachträgliches Maila-Geburtstags-)Essen mit frischem Fisch. Fast so frisch und mindestens so lecker, wie selbst gefangen… ;-)





