19. Juni 2022
Einer unserer ersten Ausflüge führt uns zurück in den Ort, wo es mit dem Liegeplatz nicht geklappt hat… Angra do Heroísmo. Im reichhaltigen Programm der Sanjoaninas steht eine Sonnenwendregatta. Die wollen wir uns anschauen. Und wir haben auch schnell eine Idee, von wo wir einen schönen Blick haben könnten. Die Bucht wird vom 205m hohen Hausberg Monte Brasil überragt. Da müsste sich doch ein Logenplatz finden lassen.
Doch erst einmal müssen wir da rauf. Natürlich könnten wir den offiziellen Wanderweg PCR 4 TER nehmen. Doch dafür sind wir heute zu faul. Wir haben einen Wagen und die Straße führt bis zum Gipfel. Inklusive zwei netter Aussichtspunkte zur Küste und in den Krater. Letzterer wird im Sommer gelegentlich als Stierkampfarena verwendet.



Auf dem weiteren Weg halten wir für eine kleine Gruppe süßer Rehe. Nicht nur die Kinder sind begeistert.




Dann beginnt die Suche nach einem Plätzchen mit Blick auf die Regatta. Das gestaltete sich schwieriger als gedacht, da alle offiziellen Aussichtspunkte keine freie Sicht auf die Bucht vor Angra bieten. Letztlich halten wir einfach am Rand der engen Piste und setzten uns auf die Leitplanke. Perfekt!

Neun Boote gehen auf die Regattabahn. Eines prescht gleich voran. Es sieht nach einem langweiligen Rennen aus. Doch dann macht „der Racer“ nach dem ersten Wendepunkt kehrt und segelt zurück zur Startlinie. Das nenne ich mal ein Handicap. Letztlich rollt er jedoch das Feld von hinten auf und wird noch guter Vierter.


Überhaupt geht es vorne erstaunlich eng zu. Obwohl der lange Kurs zweimal abgesegelt wird, ist es ein spannendes Finale. Zumindest auf den vorderen Plätzen. Am Ende kämpfen zwei Pärchen mit weitem Abstand jeweils tapfer um den 8. bzw. 6. Platz. Doch natürlich warten alle Teilnehmer bei der Ziellinie, bis das Rennen von allen beendet wurde.


Auf der Spitze des Monte Brasil erinnert ein Säulenmonument an die Entdeckung Terceiras und bietet einen tollen Blick auf Angra do Heroísmo.



Etwas tiefer duftet es lecker von den in Beschlag genommenen Grillplätzen. Um uns herum watscheln Hühner, Graugänse und Moschusenten.

Samuel geht natürlich auf Vogelpirsch…





Wieder unten angekommen lassen wir den Wagen an unserem designierten Lieblingsparkplatz am Fuß des Monte Brasil (kostenlos, immer was frei, in Gehweite zur Altstadt) und spazieren ins Zentrum. Die Straßen sind für das Fest geschmückt.





Für heute stehen noch zwei Kirchen auf unserem Besuchsprogramm. Die Igreja da Misericórdia aus dem 18. Jahrhundert steht direkt am Hafen und schaut mit ihrer schönen blau-weißen Fassade über die Boote hinweg auf das Meer. Auch der Innenraum lohnt den Besuch.




Die Igreja de Santíssimo Salvador da Sé aus dem 16. Jhdt. wird meist nur Sé Catedral genannt. Auch sie ist mit ihrer rosa-weißen Fassade nicht nur von außen schön anzusehen. Innen bietet sie eine nicht ganz so prunkvolle, aber trotzdem beeindruckende Atmosphäre. Der ungewöhnliche Holzaltar sticht ebenso hervor wie die bunten Fahnen und der moderne Kreuzweg.




Zum Abschluss stärken sich die Kinder auf dem zentralen Praça Velha im Angesicht des schmucken Rathauses noch mit einer Leckerei, die sie nun schon seit Jahren nicht mehr bekommen haben: Zuckerwatte! So können auch kleine Dinge für große Freude und selbst nach einem so anstrengenden Rundgang für ein Lächeln auf den verklebten Lippen sorgen…

