Bahía Carreto – Trüber Zwischenstopp

1. – 3. August 2021

Unser letzter Zwischenstopp in Guna Yala führt in die große Bahía Carreto. Hier liegt eine gleichnamige, laut Revierführer sehr konservative Kuna-Siedlung. Vielleicht klappt ja ein Besuch? Wir gehen in der Abdeckung des Korallenriffs vor Anker und warten erst einmal ab, ob jemand bei uns vorbei schaut. Fehlanzeige. Allgemein sind hier sehr wenige Kanus unterwegs. Nur vereinzelt ein Gruß aus weiterer Entfernung. Da werden wir uns wohl mal auf gut Glück auf den Weg machen müssen.

Zufahrt in die große Bahía Carreto

Nach einer wieder mal leuchtenden, dabei erstaunlich trockenen Nacht empfängt uns ein sonniger Morgen. Wir beginnen den Tag mit einer Runde „Zug um Zug“, Frühstück und Schule. Am Nachmittag wollen wir einen Besuchsversuch im Ort starten, doch dann ziehen dunkel-grollende Wolken über die Berge. Außerdem sind vorhin verdächtig bekannte Boote an uns vorbei zum Strand gefahren. Es geht geschäftig zu. Da würden wir wohl eher stören. Später bestätigt sich unser Verdacht. Heute Abend gibt es wieder leckeres Grill-Hühnchen kolumbianischer Provenienz.

Am heutigen 2. August um 18:43 Uhr Ortszeit ist ein tieftrauriges Ereignis zu verzeichnen. Der letzte Tropfen Bier rinnt unaufhaltsam die Kehle des Skippers hinunter. Dann ist der Dampfer trocken. Wahrscheinlich zum ersten Mal seit seiner Erstwasserung im Frühjahr 2015. Dass ich das noch erleben muss. Hat uns das Schicksal denn nicht schon genug gebeutelt? Was noch? Wie wäre es mit einem Blitzschlag?! Obwohl…

Nach einer wieder mal leuchtenden, dabei ausgesprochen nassen Nacht empfängt uns ein regnerischer Morgen. Unser großer Wassersammeleimer ist randvoll. Das Wasser der großen Bucht schimmert beige von eingeschwemmten Sedimenten. Nur gut, dass der (mit Salzwasser getätigte) Abwasch schon erledigt ist.

Carreto
Auch die Flussmündung bringt braue Sedimente

Was für ein trüber Vormittag. Da jagt man doch keine Kinder von Bord. Irgendwie hat wirklich keiner von uns so rechte Lust auf einen Landgang. Kurzentschlossen holen wir den Anker ein und fahren die (mutmaßlich) letzte panamaische Etappe nach Obaldia.

Der Regen lässt grüßen…
Ausguck!!!