Auf dem Monserrate

Bogotá, 27. August 2021

Bogotá liegt auf gut 2.600 Höhe in der von Andenkordilleren gerahmten, fruchtbaren Hochebene Cundiboyacense. Einer der Gipfel, der 3.152m hohe Cerro de Monserrate, liegt gleich um die Ecke der Altstadt und verspricht einen schönen Ausblick über die Stadt mit ihren 7,4 Mio. bzw. in der Agglomeration gut 10 Mio. Einwohnern. Ein Markenzeichen von Bogotá und somit ein Pflichtbesuch nicht nur für ausländische Touristen.

Monserrate

Natürlich muss man die letzten Meter auf den Monserrate nicht zwingend zu Fuß hochlaufen. Es gibt gleich zwei Alternativen. Am heutigen Vormittag fährt uns die Funicular (Standseilbahn) hinauf. Maila hat anfangs noch etwas „Respekt“ ob der Steigung, aber in Erinnerung an den Zuckerhut in Rio de Janeiro schlägt sie sich sehr tapfer.

Ich bin ganz tapfer!!!

Auf dem Gipfel thront die Basílica del Señor de Monserrate. Von der Bahn führt der Kreuzweg hinauf. Aus Lautsprechern klingt es nach Gottesdienst. Alles sehr stimmungsvoll. Die Menschenmassen vor der eigentlichen Kirche holen uns in den Alltag zurück. Es ist echt voll hier. Wir schleichen uns zum Rand, suchen eine freie Stelle und genießen erst einmal die grandiose Aussicht.

Auf dem Kreuzweg
Wo ist unser Hotel?

Nach einem kleinen Rundgang durch die Kirche finden wir direkt daneben den Beginn der Touri-Meile. Souvenirstände und kleine Fressbuden reihen sich dicht aneinander und sind gut besucht.

Wochenendtrubel…
Auch hier wacht die Polizei!
Der Skipper im leckeren Selbstversuch :-)

Lange halten wir es nicht aus. Rechtzeitig zum Schichtwechsel der zwei Bahnen wollen wir langsam wieder zurück. Hinunter geht es nun mit der Teleférico (Pendelseilbahn)… und ich bin ehrlich gesagt selten eine derart steile Seilbahn gefahren.

Eigentlich solle man zum Hotel aufgrund der Sicherheitslage ein Taxi nehmen, doch in Anbetracht der vielen anderen Menschen laufen wir zu Fuß. Was soll uns da schon passieren. Ja, so langsam werden wir mutiger. Die ersten Eindrücke sind verarbeitet, wir fühlen uns sicherer und fangen an, die Atmosphäre und weiteren Eindrücke immer mehr genussvoll in uns aufzusaugen. So richtig können wir aber immer noch nicht glauben, wo wir gerade sind… ;-)

Nachmittagsspaziergang

Am späten Nachmittag macht nun die ganze Familie noch einen Spaziergang. Wieder geht es in Richtung Carreta 7 und Parque Santander und was soll ich sagen… heute sieht alles irgendwie viel freundlicher aus. Die Straße ist geschäftig voller Händler. Es herrscht ein Trubel, wie man ihn in den heutigen Zeiten fast schon vergessen hat. Doch da wissen wir noch nicht, wie das hier am Sonntag aussieht…

Parque Santander
Carrera 7
Seite an Seite: Iglesia de San Francisco (links) und Iglesia de la Veracruz (recht)

Dann schauen wir uns noch die Iglesia de San Francisco an. Eigentlich wollten die Eltern da ja schon gestern rein, haben den Eingang aber wohl nicht gefunden… oder auch nicht richtig gesucht?! Die älteste erhaltene Kirche von Bogotá wurde Ende des 16. Jahrhunderts erbaut. Im Jahre 1785 wurde sie jedoch durch Erdbeben stark in Mitleidenschaft gezogen und benötigte daraufhin einen neuen Turm. Der Unterschied ist auch heute noch augenscheinlich.

Ein Altar als Gesamtkunstwerk

Entspannt schlendern wir durch die Straßen. Was für eine Unterschied zu gestern. Ein erster Eindruck kann täuschen. Trotzdem halten wir die Augen offen. Und natürlich bleiben wir von den „No-go-areas“ fern. Doch das ist keine kolumbianische Besonderheit, sondern im Grunde selbstverständlich… und so steht spannenden Tagen nichts im Wege!

Bogotá… zumindest ein Teil davon!