Erste Eindrücke in Bogotá

Bogotá, 27. August 2021

Schon wieder eine Rundreise. Aber ganz ehrlich, wenn man schon mal in Kolumbien ist, wäre alles andere unverständlich. Auf Empfehlung wenden wir uns an KonTour-Travel, deren Kolleginnen uns kurzfristig eine gut zweiwöchige Mietwagentour zusammenstellen. Doch zunächst einmal nehmen wir das Flugzeug von Cartagena nach Bogotá. Dabei werden die Dimensionen des Landes deutlich. Die Hauptstadt liegt ziemlich zentral, trotzdem dauert der Flug von der Küste über eine Stunde. Mit dem Auto müsste man über 1.000km fahren. Kolumbien ist schließlich gut dreimal so groß wie Deutschland.

Ich bin bereit!
Wir reisen wie immer mit kleinem Gepäck?!
Flughafen Cartagena
Blick über Cartagena… wo ist die Samai?

Ankunft in Bogotá

Schon auf der Fahrt vom Flughafen ins alte Zentrum fallen uns immer wieder große Graffiti ins Auge. Da ahnen wir noch nicht, wie viele dieser teils beeindruckenden Werke wir noch zu sehen bekommen.

Hotel Casa Deco

Von der Dachterrasse unseres kleinen Hotels schauen wir uns erstmals um. Na das wird sicher interessant hier. Im Grunde müssen wir für bezeichnende Aussichten nicht einmal das Hotel verlassen. Einmal beobachten wir von hier oben eine anscheinend spontane Leibesvisitation. Vier junge Männer stehen brav mit den Händen an der Wand, während sie von zwei Polizisten gefilzt werden. Im Grunde ist das jedoch beruhigend. Das alte Stadtzentrum war nicht immer so sicher für Touristen, wie es heute ist. Die Ordnungskräfte greifen offensichtlich hart durch.

Erste Eindrücke von der Dachterrasse
Auf den Monserrate fahren wir morgen…
Spontane Durchsuchung

Das zeigt sich auch am nächsten Morgen. Ungläubig und durchaus etwas erschrocken, entdecken wir, wie zwei Polizisten (oder sind es doch private Sicherheitskräfte?!) sich um einen ungebetenen Besucher im Viertel kümmern. Mit ihrem Hund sowie bedenkenlos eingesetzten Schlagstöcken wird der augenscheinlich etwas verwahrloste Mann der Straße zurück in „sein“ Viertel getrieben. An der Rezeption wurden wir schon darauf hingewiesen, besser nicht viel näher an die östliche Carrera 1 zu kommen. Auch auf der anderen Seite sei es westlich der Carrera 7 nicht wirklich sicher für touristische Spaziergänge. Aber sonst… nun gut, wir sind in der Hauptstadt Kolumbiens… was haben wir erwartet?

Abendspaziergang

Die Kinder nutzen lieber das Hotel-Internet, also machen sich die Eltern ausnahmsweise mal alleine auf einen Abendspaziergang. Einfach mal ein bisschen umschauen. Es geht vorbei an Graffitis, diversen Backpacker-Hostels und erstaunlich vielen Wäschereien. Trotzdem irgendwie ein komisches Gefühl, hier in der Hauptstadt Kolumbiens umherzulaufen. Die Atmosphäre ist speziell. Immer wieder werden wir neugierig gemustert, die anscheinend einzigen nicht-Kolumbianer weit und breit?!

Wir kommen zum kleinen Parque Santander vor dem Goldmuseum. Weniger ein Park als baumgesäumter Platz. Westliche Begrenzung ist die oben schon erwähnte Carrera 7. Jugendliche Skater beherrschen die Szene. Immer wieder weht uns dieser ganz spezielle, süßliche Geruch in die Nase. So richtig wohl fühlen wir uns zugegebener Maßen nicht. Doch wir sehen oft auch Polizei. Das beruhigt ein wenig.

Nirgendwo sonst in der Welt steht Berlin finanziell besser da als Zürich! ;-)
Parque Santander am Abend

Zum Abschluss statten wir noch der Iglesia de la Veracruz einen Besuch ab. Auch hier steht Polizei davor und hat einen Blick auf die von Straßenhändlern bevölkerte Carrera 7. Im Inneren herrscht andächtige Ruhe. Ein netter junger Mann fragt nach dem Woher und Wohin und bietet Informationen. Was für ein Kontrast zu draußen.

Carrera 7

Letztlich passiert natürlich gar nichts. Wir müssen uns wohl nur noch etwas akklimatisieren?! Mit einem kleinen Abstecher zum Supermarkt gehen wir zurück zum Hotel. Das dabei ausgeguckte „Origen Bistro“ bietet der Familie dann noch ein leckeres Abendessen zu erstaunlich günstigem Preis. So langsam fühlen wir uns wohler!

Mjam… so kann der Tag gerne enden!