Museen in Bogotá

Bogotá, 28./29. August 2021

Eine große Stadt hat meist eine große Auswahl an Museen zu bieten. So auch Bogotá. Doch unsere Zeit ist begrenzt, so dass wir uns auf die in unseren Augen zwei Höhepunkte beschränken. Da man sich in der aktuellen „Situation“ zudem für ein bestimmtes Zeitfenster anmelden muss, bleibt auch wenig Spielraum für Flexibilität. Nun gut, wir wollen den Kindern ja auch nicht zuuuu viel zumuten. Immerhin sind sie mit der elterlichen Auswahl einverstanden.

Museo del Oro

Goldmuseen gibt es anscheinend in fast jeder größeren Stadt im nördlichen Süd- sowie Mittelamerika. In San José (Costa Rica) wurde wir in dieser Hinsicht schon sehr beeindruckt. Doch Bogotá steht dem nicht nach. Im direkten Vergleich fehlen vielleicht einige besonders exquisite Stücke, doch alleine in der Masse kaum weniger beeindruckender Exponate ist es fast schon erschlagend.

Damit es den Kindern nicht zu langweilig wird, bekommen wir alle jeweils einen großen Zettel mit neun ausgewählten Ausstellungsstücken. Ok, jeder hat eines doppelt, aber offensichtlich ist es auch so gedacht, dass jeder Besucher (einer Gruppe) nur einen kleinen Fitzel erhält. Uns bleibt nichts erspart. Wer findet seine (nicht nur) Goldstücke als erstes? Das Rennen ist eröffnet.

Eine kleines Pause muss auch mal sein ;-)

Wir bestaunen Vitrinen voller Artefakte, Keramik und vor allem Gold. Oft unglaublich filigran gearbeitet, präsentiert sich die hochentwickelte Handwerkskunst der indigenen Völker.

Natürlich gibt es auch hier eine Art „Schatzkammer“. Hinter demonstrativ dicken Tresortüren öffnet sich ein Raum, in dem man den Mund vor Stauen kaum wieder zu bekommt.

Ein sehr beeindruckender Museumsbesuch neigt sich dem Ende. Man ahnt, warum Abenteurer in dieser Gegend das sagenhafte Goldland „El Dorado“ gesucht und doch nie gefunden haben. Zumindest nicht so, wie sie es sich vorstellten. Heute können wir uns glücklicherweise weitaus friedlicher von einem Erbe faszinieren lassen, bei dem es einen ob der dahinter stehenden Geschichte dann doch die Tränen in die Augen treibt.

Museo Botero

Als wir zur reservierten Zeit am Botero-Museum ankommen, staunen wir erst einmal nicht schlecht. Eine lange Schlange steht geduldig davor und wartet. Haben die wirklich alle für die gleiche Zeit reserviert? Nein, haben sie nicht. Sie warten auf „gut Glück“, ob sie auch so noch reinkommen. Wir dagegen zeigen schlicht unsere Bestätigungen und werden gleich durchgewunken. Alles entspannt.

Fernando Botero wurde 1932 in Medellín geboren. Der kolumbianische Maler und Bildhauer mag nicht jedem ein Begriff sein, doch wenn man einmal bewusst eines seiner Werke auf sich hat wirken lassen, so wird man ihn nicht wieder vergessen. Er hat schon einen sehr speziellen Stil, geprägt von einer sehr speziellen Wahrnehmung und Interpretation von Körperproportionen. Seien es nun Menschen oder Tiere, bei ihm sind alle irgendwie pummelig.

Auch die Gesichtsausdrucke ähneln sich ein wenig. Irgendwie wirkt es oft grimmig, vielleicht erkenne ich aber auch nur das verschmitzte Grinsen nicht. Der Wiedererkennungswert ist in jedem Fall gegeben.

Neben Bildern zeigt das Museum auch eine Auswahl an Skulpturen. Sozusagen „Pummelchen in 3D“. Doch bitte nicht falsch verstehen. Ich möchte hier keinesfalls despektierlich wirken. Zweifelsfrei hat sein Werk etwas, das einen berühren kann. Und er scheut sich auch nicht vor Darstellungen und Interpretationen, die ich so zuvor auch nicht gesehen oder auch nur erdacht habe.

Leda mit dem Schwan

Abgesehen von den 123 versammelten Werken von Botero, findet sich auch eine kleine aber feine Auswahl anderer, dem Europäer bekannterer Künstler. Hier hängt Toulouse-Lautrec neben Renoir, Monet und Chagall. Einige Bilder von Picasso harmonieren mit Miró und einer Büste von Dalí. Ganz offensichtlich ein Museum mit großem Anspruch.

Miró – Picasso
Renoir – Monet – Bonnard

Ebenfalls in diesem Museumskomplex findet sich die Colección de Arte del Banco de la República, eine umfassende Sammlung mit über 5.000 vorwiegend kolumbianischen Kunstwerken von der Kolonialzeit bis in die Gegenwart. Ein Höhepunkt sind drei hinter schweren Panzertüren ausgestellte Monstranzen fast schon monströser Dimension. Zumindest was die jeweils in vierstellige gehende Anzahl an Edelsteinen jeder Art angeht. Fotografieren streng verboten, so bleibt die Fantasie… aber diese in diesem Fall wirklich mit der Realität mithalten kann?

Auch dieser Museumsbesuch hat uns beeindruckt, ja im Grunde fast schon erschlagen. Und in einer Hinsicht sind wir uns alle einige… Fernando Botero wird in Erinnerung bleiben!

Auf dem Monserrate

Bogotá, 27. August 2021

Bogotá liegt auf gut 2.600 Höhe in der von Andenkordilleren gerahmten, fruchtbaren Hochebene Cundiboyacense. Einer der Gipfel, der 3.152m hohe Cerro de Monserrate, liegt gleich um die Ecke der Altstadt und verspricht einen schönen Ausblick über die Stadt mit ihren 7,4 Mio. bzw. in der Agglomeration gut 10 Mio. Einwohnern. Ein Markenzeichen von Bogotá und somit ein Pflichtbesuch nicht nur für ausländische Touristen.

Monserrate

Natürlich muss man die letzten Meter auf den Monserrate nicht zwingend zu Fuß hochlaufen. Es gibt gleich zwei Alternativen. Am heutigen Vormittag fährt uns die Funicular (Standseilbahn) hinauf. Maila hat anfangs noch etwas „Respekt“ ob der Steigung, aber in Erinnerung an den Zuckerhut in Rio de Janeiro schlägt sie sich sehr tapfer.

Ich bin ganz tapfer!!!

Auf dem Gipfel thront die Basílica del Señor de Monserrate. Von der Bahn führt der Kreuzweg hinauf. Aus Lautsprechern klingt es nach Gottesdienst. Alles sehr stimmungsvoll. Die Menschenmassen vor der eigentlichen Kirche holen uns in den Alltag zurück. Es ist echt voll hier. Wir schleichen uns zum Rand, suchen eine freie Stelle und genießen erst einmal die grandiose Aussicht.

Auf dem Kreuzweg
Wo ist unser Hotel?

Nach einem kleinen Rundgang durch die Kirche finden wir direkt daneben den Beginn der Touri-Meile. Souvenirstände und kleine Fressbuden reihen sich dicht aneinander und sind gut besucht.

Wochenendtrubel…
Auch hier wacht die Polizei!
Der Skipper im leckeren Selbstversuch :-)

Lange halten wir es nicht aus. Rechtzeitig zum Schichtwechsel der zwei Bahnen wollen wir langsam wieder zurück. Hinunter geht es nun mit der Teleférico (Pendelseilbahn)… und ich bin ehrlich gesagt selten eine derart steile Seilbahn gefahren.

Eigentlich solle man zum Hotel aufgrund der Sicherheitslage ein Taxi nehmen, doch in Anbetracht der vielen anderen Menschen laufen wir zu Fuß. Was soll uns da schon passieren. Ja, so langsam werden wir mutiger. Die ersten Eindrücke sind verarbeitet, wir fühlen uns sicherer und fangen an, die Atmosphäre und weiteren Eindrücke immer mehr genussvoll in uns aufzusaugen. So richtig können wir aber immer noch nicht glauben, wo wir gerade sind… ;-)

Nachmittagsspaziergang

Am späten Nachmittag macht nun die ganze Familie noch einen Spaziergang. Wieder geht es in Richtung Carreta 7 und Parque Santander und was soll ich sagen… heute sieht alles irgendwie viel freundlicher aus. Die Straße ist geschäftig voller Händler. Es herrscht ein Trubel, wie man ihn in den heutigen Zeiten fast schon vergessen hat. Doch da wissen wir noch nicht, wie das hier am Sonntag aussieht…

Parque Santander
Carrera 7
Seite an Seite: Iglesia de San Francisco (links) und Iglesia de la Veracruz (recht)

Dann schauen wir uns noch die Iglesia de San Francisco an. Eigentlich wollten die Eltern da ja schon gestern rein, haben den Eingang aber wohl nicht gefunden… oder auch nicht richtig gesucht?! Die älteste erhaltene Kirche von Bogotá wurde Ende des 16. Jahrhunderts erbaut. Im Jahre 1785 wurde sie jedoch durch Erdbeben stark in Mitleidenschaft gezogen und benötigte daraufhin einen neuen Turm. Der Unterschied ist auch heute noch augenscheinlich.

Ein Altar als Gesamtkunstwerk

Entspannt schlendern wir durch die Straßen. Was für eine Unterschied zu gestern. Ein erster Eindruck kann täuschen. Trotzdem halten wir die Augen offen. Und natürlich bleiben wir von den „No-go-areas“ fern. Doch das ist keine kolumbianische Besonderheit, sondern im Grunde selbstverständlich… und so steht spannenden Tagen nichts im Wege!

Bogotá… zumindest ein Teil davon!

Erste Eindrücke in Bogotá

Bogotá, 27. August 2021

Schon wieder eine Rundreise. Aber ganz ehrlich, wenn man schon mal in Kolumbien ist, wäre alles andere unverständlich. Auf Empfehlung wenden wir uns an KonTour-Travel, deren Kolleginnen uns kurzfristig eine gut zweiwöchige Mietwagentour zusammenstellen. Doch zunächst einmal nehmen wir das Flugzeug von Cartagena nach Bogotá. Dabei werden die Dimensionen des Landes deutlich. Die Hauptstadt liegt ziemlich zentral, trotzdem dauert der Flug von der Küste über eine Stunde. Mit dem Auto müsste man über 1.000km fahren. Kolumbien ist schließlich gut dreimal so groß wie Deutschland.

Ich bin bereit!
Wir reisen wie immer mit kleinem Gepäck?!
Flughafen Cartagena
Blick über Cartagena… wo ist die Samai?

Ankunft in Bogotá

Schon auf der Fahrt vom Flughafen ins alte Zentrum fallen uns immer wieder große Graffiti ins Auge. Da ahnen wir noch nicht, wie viele dieser teils beeindruckenden Werke wir noch zu sehen bekommen.

Hotel Casa Deco

Von der Dachterrasse unseres kleinen Hotels schauen wir uns erstmals um. Na das wird sicher interessant hier. Im Grunde müssen wir für bezeichnende Aussichten nicht einmal das Hotel verlassen. Einmal beobachten wir von hier oben eine anscheinend spontane Leibesvisitation. Vier junge Männer stehen brav mit den Händen an der Wand, während sie von zwei Polizisten gefilzt werden. Im Grunde ist das jedoch beruhigend. Das alte Stadtzentrum war nicht immer so sicher für Touristen, wie es heute ist. Die Ordnungskräfte greifen offensichtlich hart durch.

Erste Eindrücke von der Dachterrasse
Auf den Monserrate fahren wir morgen…
Spontane Durchsuchung

Das zeigt sich auch am nächsten Morgen. Ungläubig und durchaus etwas erschrocken, entdecken wir, wie zwei Polizisten (oder sind es doch private Sicherheitskräfte?!) sich um einen ungebetenen Besucher im Viertel kümmern. Mit ihrem Hund sowie bedenkenlos eingesetzten Schlagstöcken wird der augenscheinlich etwas verwahrloste Mann der Straße zurück in „sein“ Viertel getrieben. An der Rezeption wurden wir schon darauf hingewiesen, besser nicht viel näher an die östliche Carrera 1 zu kommen. Auch auf der anderen Seite sei es westlich der Carrera 7 nicht wirklich sicher für touristische Spaziergänge. Aber sonst… nun gut, wir sind in der Hauptstadt Kolumbiens… was haben wir erwartet?

Abendspaziergang

Die Kinder nutzen lieber das Hotel-Internet, also machen sich die Eltern ausnahmsweise mal alleine auf einen Abendspaziergang. Einfach mal ein bisschen umschauen. Es geht vorbei an Graffitis, diversen Backpacker-Hostels und erstaunlich vielen Wäschereien. Trotzdem irgendwie ein komisches Gefühl, hier in der Hauptstadt Kolumbiens umherzulaufen. Die Atmosphäre ist speziell. Immer wieder werden wir neugierig gemustert, die anscheinend einzigen nicht-Kolumbianer weit und breit?!

Wir kommen zum kleinen Parque Santander vor dem Goldmuseum. Weniger ein Park als baumgesäumter Platz. Westliche Begrenzung ist die oben schon erwähnte Carrera 7. Jugendliche Skater beherrschen die Szene. Immer wieder weht uns dieser ganz spezielle, süßliche Geruch in die Nase. So richtig wohl fühlen wir uns zugegebener Maßen nicht. Doch wir sehen oft auch Polizei. Das beruhigt ein wenig.

Nirgendwo sonst in der Welt steht Berlin finanziell besser da als Zürich! ;-)
Parque Santander am Abend

Zum Abschluss statten wir noch der Iglesia de la Veracruz einen Besuch ab. Auch hier steht Polizei davor und hat einen Blick auf die von Straßenhändlern bevölkerte Carrera 7. Im Inneren herrscht andächtige Ruhe. Ein netter junger Mann fragt nach dem Woher und Wohin und bietet Informationen. Was für ein Kontrast zu draußen.

Carrera 7

Letztlich passiert natürlich gar nichts. Wir müssen uns wohl nur noch etwas akklimatisieren?! Mit einem kleinen Abstecher zum Supermarkt gehen wir zurück zum Hotel. Das dabei ausgeguckte „Origen Bistro“ bietet der Familie dann noch ein leckeres Abendessen zu erstaunlich günstigem Preis. So langsam fühlen wir uns wohler!

Mjam… so kann der Tag gerne enden!

Blitzschlag – Erster Einbau mit Hindernissen

<<< zurück zum Besuch aus Deutschland

Cartagena, 16./17. September 2021

Schon vor unserer Rundreise haben wir die gem. sachverständiger Meinung vom Blitz in Mitleidenschaft gezogene Elektronik neu bestellt. Lediglich für die Kurzwelle steht noch eine Info aus Deutschland aus. Der uns empfohlene US-Anbieter Defender Marine hat abgesehen von der blauen Victron-Box alles vorrätig. Bei den gegebenenfalls anfallenden Einfuhrformalitäten hat uns John vom Club Nautico seine Hilfe zugesagt. So gehen wir beruhigt auf Rundreise. Uns was soll ich sagen, nur zwei Tage nach unserer Rückkehr ist fast die komplette Bestellung an Bord. Lediglich die unhandliche UKW-Antenne hängt noch irgendwo fest.

Nun geht es also an den Einbau. Da bleiben mit nicht allzu viele Optionen, denn mal ehrlich… wo sollte ich hier in Kolumbien einen einschlägigen Experten finden? Doch selbst wenn, mache ich das lieber selbst. Ist wohl so ein Skipper-Ding. Inzwischen bin ich so weit, die Kabel und Stecker an Bord gerne persönlich zu kennen. Auch die Dokumentation ist dann sauber aktualisiert. Also an die Arbeit. Dabei werkel ich natürlich nicht von früh bis spät. Vormittags stehen meist andere Punkte auf der Liste (schlafen, Kaffee, Schule mit den Kindern, Blog, Einkaufen, Arztbesuch etc.)

Das sieht nach Arbeit aus!

1. Akt

Zunächst schaue ich mir mal genauer an, was sich so in den Paketen findet. Tatsächlich ist alles dabei. Tatsächlich sogar einige mutmaßlich nicht benötigte Sachen, aber oft ist es günstiger, ein Komplettset zu bestellen als nur einzelne Geräte. Falls also jemand eine externe AIS-Antenne für Selbstabholer braucht…

Am ersten Nachmittag fange ich mal entspannt an. Der neue 12‘‘-Plotter in der Naviecke passt und ist schnell angeschraubt. Erstes Einrichten, kurzer Test, die Diagnose zeigt NEMA Bus „on“. Fängt gut an. Es folgen Antennensplitter (teilt eine UKW-Antenne auf die zwei Nutzer Funkgerät und AIS) und AIS (dieses Automatische IdentifikationsSystem…). Ein Stecker hakt etwas, lässt sich aber doch noch überreden. Die Lämpchen leuchten und zeigen Empfang von Daten an. Auf dem Plotter sehe ich davon jedoch nichts. Hmmm… in Panamá City sahen wir auch ohne UKW-Antenne einige Signale. Deutet sich da ein Problem an?

Kein echtes Problem aber doch ungeplanter Mehraufwand zeigt sich bei näherer Begutachtung weiterer Geräte. Diverse Einbaumaße haben sich verändert, so dass sie alten Aussparungen nicht mehr passen. Betroffen sind das Funkgerät, die kleinen Triton-Anzeigen und die kleine Autopilotsteuerung. Wenigstens handelt es sich „nur“ um Vergrößerungen… im Holz der Naviecke sowie dem GFK im Cockpit. Aber nicht mehr heute.

2. Akt

Am Mittag ist es ruhig, so dass ich mich mit dem neuen Windmesser auf den Weg in die Mastspitze mache. Eigentlich sollte ich den einfach auf die alte Halterung klicken können. Zur Sicherheit nehme ich trotzdem die neue Halterung und einen Kreuzschlitzschraubenzieher mit. Oben angekommen folgt Ernüchterung. Ja, die alte Halterung scheint zu passen. Aber das Kabel?!? Aktuell geht ein Kabel aus dem Mast in die alte Halterung, aus der wiederum ein generischer Stecker kommt. Das neue Gerät hat einen Standard-NMEA-Stecker. Das passt nicht. Ich sehe zwei Optionen. Entweder habe ich Glück und da ist ein NMEA-Stecker oben in der Mastspitze versteckt. Dann muss ich das Kabel nur etwas rausziehen. Alternativ muss ich ein neues Kabel durch den Mast ziehen. Zum Glück findet sich so eines in der Lieferung! Egal, in jedem Fall muss ich am Mastfuß erst für gängige Kabel sorgen. Dann tausche ich wenigstens schon mal die Halterung. Ach nee, die alte hat Inbusschrauben…

Ok, machen wir heute also den großen „Löcher-in-GFK-Tag“. Die alten Geräte sind von hinten befestigt. Dabei ist die von innen eigentlich schlecht erreichbare Autopilotsteuerung neben dem Steuerrad an Steuerbord noch das kleinere Problem. Für die zwei Triton-Plotter muss ich zum gefühlt zehnten Mal die Decke im Bad runter nehmen. Irgendwann sind die neuen Einbaumaße aufgezeichnet. Ausgerüstet mit Atemschutz, Staubsauger, kleiner Flex, Stichsäge und gehörigem Herzklopfen geht es ans Werk. Dabei bin ich jedoch zu vorsichtig. Die neuen Löcher sind immer noch zu klein. Sachte taste ich mich voran. Irgendwann passen die Geräte hinein. Jetzt nur noch schnell anschließen.

Die alten Triton-Anzeigen haben jeweils zwei Anschlüsse, so dass man das Kabel „durchschleifen“ kann. Damit braucht man für beide Geräte nur eine lange Verbindung zum etwas weiter entfernten NMEA-Bus. Die neuen Triton-Anzeigen haben jeweils einen Anschluss. Muss ich weiter schreiben? Na wenigstens finden sich in der Lieferung reichlich NMEA-Zeug. Damit kann ich faktisch einen zweiten Bus aufbauen.

Muss ich das vielleicht auch? Nach dem Anschluss zeigen zwar immer mehr Geräte in der Diagnose „Bus on“. Andere Geräte werden dagegen nicht gefunden. Gewonnen ist also im Grunde noch nicht viel. Alles ist weiterhin im Stand-alone-Modus. Aber das schaue ich mir morgen an…

>>> weiter zu noch mehr Einbau

Fotochallenge #30 – hinten

Cartagena, 19. September 2021

Immer sonntags gibt es im Projekt „Wöchentliche Fotochallenge“ von ROYUSCH-UNTERWEGS den Aufruf, zu einem Thema (genau) ein Foto zu verlinken. Aktuell geht es um „hinten“.

Heute machen wir es uns mal richtig leicht. Kein verzwickter Blickwinkel, kein Perspektivenwechsel, einfach nur platt von hinten

Der 1932 in Medellin geborene Maler und Bildhauer Fernando Botero war mir bis vor kurzen kein Begriff. Das hat sich in Kolumbien geändert. Der nach eigener Aussage „kolumbianischste aller kolumbianischen Maler“ ist hier berühmt und sehr präsent. Ein eigenes Museum in Bogotá, eine ganze Etage im Museo de Antioquia in Medellin. Dazu immer wieder mehr oder weniger seiner großen Bronzestatuen im Stadtbild. Allen voran natürlich in seiner Geburtsstadt Medellin, aber auch in Bogota, Cali oder hier in Cartagena. Auch international gehen seine Werke gerne auf Reisen, beispielsweise 1998 in Bamberg oder 2007 sogar in unserer Heimatstadt Berlin.

Langer Rede kurzer Sinn… im Botero Museum von Bogotá bekommen wir einen guten Eindruck von dem kreativen Schaffen dieses Mannes mit seiner ganz speziellen Wahrnehmung (nicht nur) menschlicher Körperproportionen. Bei ihm sind sogar ein Skelett, der Gekreuzigte und die Mona Lisa vorsichtig gesagt „moppelig“. So auch dieses Paar mit Hintern… ähem… von hinten.

Bronze von Fernando Botero im Museo Botero Bogotá