Bahía de Caráquez

Ecuador, Anfang 2021

Von Seglern ist Bahía de Caráquez gefürchtet und geliebt. Ersteres liegt einerseits an der Einfahrt in die Flussmündung des Río Chone. Diese ist zwar sehr breit, allerdings auch sehr, sehr, wirklich sehr flach. Weite Teile fallen bei Niedrigwasser trocken. Die natürlich unbetonnte Durchfahrt geht dicht an der Küste entlang und sollte möglichst kurz vor Hochwasser und zumindest bei Erstbenutzung mit Lotse genommen werden. Trotzdem bleiben nicht zwingend immer mehr als 2m Wasser unter dem Kiel.

Knifflige Einfahrt

Der andere Haken ist der ausgesprochen starke Bewuchs. Das Boot liegt vor Anker oder an Moorings im stark strömenden und von landeinwärts gelegenen Fischfarmen gut gedüngten Fluss. In den zwei Monaten, die wir dort liegen, bildet sich trotz recht frischem Antifouling ein dichter Bewuchs. Ein spezielles Problem ist unsere Schraube. Angeblich gibt es den Service, diese von einem Mitarbeiter der Marina in einen Beutel einpacken zu lassen. Soll helfen.

Auf und im Río Chone schwimmt viel rum

Damit sind wir auch schon beim unbestrittenen Vorteil: Puerto Amistad. Nein, es ist keine Luxusmarina, jedoch vergleichsweise günstig und hat im Grunde alles, was Segler brauchen. Hilfe beim unkomplizierten Ein- und Ausklarieren (Port of Entry), ein nettes Restaurant mit Bootsblick, die Duschen haben meist sogar warmes Wasser, der Wäscheservice ist zuverlässig, Diesel gibt es bei der nahen Tankstelle, nur das Leitungswasser ist in Ecuador leider nicht trinkbar… das Wichtigste aber: Sicherheit! Wir haben unsere Samai hier bedenkenlos alleine liegen lassen können. Die Mitarbeiter der Marina (allen voran Sicherheitschef Miguel!) haben immer ein Auge darauf und prüfen täglich die Moorings. Außerdem dürfte hier zumindest im maritimen Bereich ohnehin jeder jeden kennen…

Letzteres dürfte zum Teil auch mit dem Schicksal der kleinen Stadt zu tun haben. Vor gar nicht langer Zeit war Bahía de Caráquez noch die Vorzeigestadt der Costa Manabita. Selbst ein Erdbeben der Stärke 7,1 im Jahre 1998 konnte das nicht ernsthaft gefährden. Doch dann kam der April 2016. Ein erneutes Erdbeben der Stärke 7,8 zerstörte mitsamt starkem Nachbeben in Minutenschnelle die touristische Infrastruktur. Praktisch alle (Hotel-)Hochhäuser der Stadt stehen immer noch als abrissbereite Ruinen am Rand der verwaisten Promenade. Darüber hinaus wurden bei diesem Beben viele Bewohner getötet, noch mehr verloren ihr Heim. Davon hat sich die Stadt bis heute nicht erholt. Das wird auch bei unserem kleinen Spaziergang an jeder Ecke deutlich.

Das Schicksal hat die Menschen sicher zusammengeschweißt, ihnen dabei aber rein gar nichts von ihrer Freundlichkeit genommen. Überall in den Straßen, Parks, Geschäften und auch auf dem Wasser sehen wir lächelnde Gesichter. Es wird gewunken, gegrüßt, Daumen hoch. Sicher liegt das auch am inzwischen ungewohnten Anblick von offensichtlich ausländischen Touristen. Doch spüren wir nichts von den einschlägigen Hintergedanken. Man möchte uns nichts verkaufen, in Restaurants oder in Geschäfte locken. Man ist einfach nur nett zu uns! Nicht zuletzt das ist es, was wir von Bahía de Caráquez wie auch dem ganzen Land in Erinnerung und im Herzen behalten wollen und werden.

Letzter Tag in der Nicky Amazon Lodge

8./9. März 2021

Die Camping-Tour war echt schön, die Nicky Amazon Lodge ist es aber auch. Wir hatten wohl wegen der eher geringen Auslastung eine große Doppelhütte für uns. Platz ohne Ende. Da wir den Küchenchef wieder wohlbehalten mitgebracht haben, ist natürlich auch das Essen super lecker. Unsere Jüngste bekommt als kleinen Sonderservice jeden Morgen eine Schüssel Reis… so wie es ihr schmeckt.

Rechts das Gemeinschaftshaus mit Küche

So aufgeräumt und hergerichtet das Gelände auch wirkt, der Dschungel beginnt gleich hinter den Hütten. Morgens werden wir von einer lautstark durchziehenden Gruppe Brüllaffen geweckt. Von den Spaziergängen bei Tag und Nacht haben die Kinder schon berichtet. Doch auch in den Hütten bekommen wir immer mal wieder tierischen Besuch.

Kleine Fangschrecke auf einer Klopapierrolle

Am letzten Tag machen wir dann noch einmal einen Kanu-Ausflug zu der nahe gelegenen Laguna Grande. Wo ist die Anakonda? Doch so sehr wir auch danach suchen, bleibt sie uns verwehrt. Dafür genießen wir noch einmal die einmalige Atmosphäre.

Hier ist auch keine Anakonda

Nach erfolgloser Suche landen wir nochmal an und machen einen kleinen Spaziergang. Was wackelt da denn am Boden umher? Unzählbar viele Blattschneiderameisen tragen ihre Last in Richtung Nest. So süß! Und was für ein riesiges Nest. Rom klärt uns umgehend darüber auf, dass diese Blätter nicht zum Eigenverzehr gedacht sind, sondern die Grundlage von Pilzfarmen dienen. Ja, die Ameisen hegen und pflegen in großem Stil Pilze. Letztlich ist es eine Symbiose. Die Insekten liefern Nahrung sowie auch Schutz vor einem ihren Pilz befallenden Schlauchpilz. Im Gegenzug sind die Pilze Nahrungsgrundlage der Kolonie.

Der Transport der Blätter ist eine gefährliche Angelegenheit. Mit der Last auf dem Rücken sind die Träger angreifbar. Zum Glück sind sie nicht alleine. Einerseits sehen wir immer wieder größere Ameisen am Rand der eigentlichen „Straße“. Die stehen Wache gegen Gefahren am Boden. Andererseits werden immer wieder auch kleinere Ameisen auf den Blättern mitgeschleppt. Tatsächlich dienen diese der Verteidigung gegen Angriffe aus der Luft.

Auch im Dschungel gibt es ein Äquatordenkmal. Nein, mit seinem Namensvetter bei Quito ist diese kleine Säule nicht vergleichbar, wenn auch auf beiden eine Weltkugel ruht. Dafür steht dieses hier aber nicht 240m neben dem Äquator.

Den Abschiedsabend in der Lodge begehen wir mit Kuchen und Musik. Auf jedem Tisch steht ein leckerer Nachtisch. Unser Koch Fredy beweist, dass er auch mit der Gitarre umgehen und echt schön singen kann. Ein wirklich stimmungsvoller Ausklang.

Am nächsten Morgen fahren wir dann noch ein letztes Mal mit dem Kanu durch den Dschungel. Auch wenn der am allerersten Tag noch tief empfundene Zauber des ersten Eindrucks etwas verflogen ist, können wir uns nicht satt sehen.

Am Ausgangs- und Endpunkt unseres kleinen Dschungelausflugs wartet schon der Fahrer. Wieder steht uns eine stundenlange Fahrt bevor. Zurück nach Quito. Doch unsere Rundreise beenden wir entgegen der ursprünglichen Planung noch nicht. Ein wenig sammeln, zur Ruhe kommen und Eindrücke verarbeiten, ohne gleich im Bootsalltag gefangen zu sein. Kurzerhand hängen wir zum Ausklang noch ein paar Tage im Nebelwald ran. Eine gute Entscheidung.

Samuels Schätze

Maila auf Matschwanderung im Dschungel

8. März 2021

Erst mal Frühstück. Wie immer mit ganz viel Reis. Danach will Rom mit uns eine kleine Wanderung um die Lodge machen. Wir gehen Richtung Bootsteg und finden wieder die Ameisenstraße. Wir biegen in einen Weg ein. Dann zieht eine Gruppe Brüllaffen über die Bäume vor uns hinweg. Und dieses mal machen sie ihrem Namen nicht die Ehre. Bald ist es gut, dass wir Gummistiefel anhaben, denn wir müssen durch einen flachen Fluss waten. Das ist sehr lustig! Immer wieder sinken wir ein und müssen uns an dem vor uns festhalten. Der kommt dann meistens ins Wanken. Das ist dann lustig.

Dann haben wir es endlich geschafft. Der Führer hatte keine weiteren Probleme und hat gewartet. Dann gehen wir weiter. Wir kommen an einem Baum vorbei, der viele, auf meiner Höhe liegende, grüne, etwa faustgroße Früchte hat. Rom sagt, das sie eine sehr harte Schale haben. Aber die Affen lassen sich davon trotzdem nicht abhalten. Sie mögen die Früchte trotz der harten Schale.

Wir finden auch ein Nest von sehr große Ameisen. Tropische Riesen-Ameisen! Sie soll den schmerzhaftesten Stich von aller Insekten haben. Diese „Bullet Ants“ werden bei Indigenen oft für Erwachsenenritualen benutzt. Aua! Schnell weitergehen! Noch mal Schlamm, aber diesmal sehe ich eine Bewegung. Wie sich herausstellt, war es ein Krebs. Schade, dass ich ihn kaum gesehen habe.

Wir haben auch an einem herunter hängenden Blatt eine Ameise gesehen, die wohl von einem Pilz befallen wurde. Wie gruselig!

Danach kamen wir zu einem Platz, wo ganz viele Pflanzen einer Art waren. Da hat Rom gefragt, ob jemand seine Haare färben will. Wie? Was soll das denn??? Dann nahm er den Stängel einer Pflanze. Sie reichten mir gerade zum Knie und hatten außerdem sehr große Blätter. Er riss also einen Stängel ab und zerrieb ihn. Nach einem Hin und Her ließ ich mir die Haare färben. Er rieb meine Haare mit der zerriebenen Pflanze ein und meine Haarsträhne wurde grün. Als er das länger machte, wurde die Farbe immer deutlicher. Die einheimischen sollen die Pflanze auch benutzt haben um ihre Haare zu Färben. Schließlich war er fertig und ging weiter. Die grüne Strähne hielt sich sehr gut.

Rom ist wieder an einer Palme stehen geblieben, hat vier dünne Streifen genommen und sie geflochten. Zu einer richtigen Blätterkrone! Und er hat sie mir aufgesetzt. Sie passte und sah gut aus. Wir haben sie mitgenommen. Die Einheimischen nutzen die stabilen Pflanzen auch für ihre Hüttendächer.

Rom hat uns auch noch den sogenannten „Dschungel-Knoblauch“ gezeigt. Wenn man auf dem Blatt rumkaut, schmeckt es nach Knoblauch. Papa hat das gemacht und bestätigt. Ich wollte eher nicht. Dann weiter. Als nächstes haben wir rote Wurzeln gefunden. Das Rot dient dazu; Feinde abzuschrecken, die die flachen Wurzeln vielleicht essen wollen. Dann weiter.

Er hat eine kleine Springspinne entdeckt. Wir haben sie beobachtet. Dann haben wir lieber einen großen, schwarzen Tausendfüßler beobachtet. Der hat sich um ein Blatt geringelt. Ich habe alle gewarnt, dass sie ja nicht auf den Tausendfüßler drauf treten sollen. Jeder hat sich dran gehalten!

Rom hat einen schwarzen Frosch entdeckt. Der saß auf einem Blatt. Nach kurzem Lauf haben wir ein großes, ziemlich niedrig gelegenes Ameisennest gesehen. Die Ameisen sind nicht giftig, aber viele und nervig. Wenn man sein Arm ran hält, dauert es lange, bis alle Ameisen wieder runter sind. Man nennt sie auch „take off your underwear ants“. Manche drücken ihre Hunde an solche Nester und wenn der los hechtet heißt es, er sei ein guter Jagdhund. Das finde ich nicht so toll.

Eine Matschpfütze! Ich halte Ausschau nach einen Krebs, doch vergeblich. Vor uns kommt ein riesiger Baum in Sicht. Ein Kapok-Baum. Der größte Baum im Dschungel. Dort hingen lange Wurzeln am Baum runter. Da kann man vielleicht dran hochklettern. Wir suchen uns eine stabile aus und versuchen, daran hoch zu klettern. Ein bisschen schafft Samuel es.

Dann kommen wir auf die Idee, daran zu schaukeln. Wir schubsen Samuel an und es klappt. Es macht sogar Spaß. Ich probiere es auch mal. Lange geht es nicht, da man irgendwann abrutscht. Aber es macht Spaß! Ich und Samuel wechseln uns ab. Bis wir auf die Idee kommen, eine Wurzel des großen Baumes ein Stück hoch zu klettern und den Schwung zu nutzen. Und es klappt. Die Wurzel ist ziemlich rutschig zum Draufklettern, doch es macht Spaß!

Irgendwann müssen wir leider weiter. Ich bin enttäuscht. Ein Baum mit stacheligen Wurzeln. Sehr interessant. Die Stacheln sind sehr spitz. Man kann Früchte damit aufreiben. Rom hat es uns gleich gezeigt. Als wir weiter gegangen sind, haben wir eine Palme gesehen, die den ganzen Stamm voller pikesiger Stacheln hat. Daraus macht man auch die Pfeile für Blasrohre. Bloß nicht anfassen, denn das kann wehtun!

Eine schöne Blüte hat er uns am Ende noch gezeigt. Sie hatte ganz besonders geformte Blütenblatter, womit sie Wasser auffängt. Sie war orange-gelb und roch gut.

Danach war die Führung auch schon wieder beendet. Sie war aber sehr spannend!

Maila

Kinderaugen nachts im Dschungel

Samuel: Der Dschungel bei Nacht ist schon etwas besonderes! Es ist stockdunkel ohne eine Taschenlampe. Man erkennt seine Hand 3cm vor seinem Gesicht nicht mehr. Wer hat schon gerne eine so finstere Nacht, wenn um einen herum Giftige Tiere laufen? Keiner! Allerdings gibt es keine Probleme. Wir haben auch kaum giftige Tiere gesehen, aber der Reihe nach.

Maila: Eines Abends hat uns Rom gefragt, ob wir um die Niki Lodge ein kleinen Nachtausflug machen wollen. Es war schon stockdunkel. Trotzdem sind wir mitgegangen. Natürlich mit Taschenlampen. Drei an der Zahl. Vorher bekamen wir noch Gummistiefel für die Sicherheit und aufgrund des schlammigen Weges. Dann sind wir los. Den Anfang sollte Samuel erzählen.

Samuel: Wir sind am hinteren Ende losgegangen und haben dort schon einen Regenwurm gesehen. Beim Weitergehen in den Wald kommen wir an einem großen Netz vorbei. In ihm sind lauter kleine Punkte. Es waren alles Spinnen! Die sogenannte „soziale Spinne“. Sie baut riesige Netze und lebt dort in Gruppen von mehreren hundert Spinnentieren.

Beim Weitergehen, wo eine Palme über dem Weg hing, sagt Rom plötzlich: „Spider!“. Wir schauen dahin, wo er hinzeigt und sehen an dem Ast eine. Rom meint, dass der Biss von ihr schmerzhaft und giftig sei. Er hat das schon zweimal selber erlebt. Es ist die Bananenspinne. Beim Weitergehen sehen wir auch noch eine Wasserspinne und eine gold-glitzernde im ihrem Netz.

Wir sehen außerdem einige Grashüpfer. Sie haben wirklich riesig lange Fühler! Manche sind grün manche sind braun.

Gegen Ende dieser Nachtwanderung läuft noch eine der gefürchtetsten Spinnen einen Baum hoch. Die größte aller Spinnen, die Vogelspinne! Sie baut kein Netz. Dafür ist sie viel zu groß. Aber dafür springt sie ihre Beute an. Schnell weg!

Maila: Samuel hat mal wieder die Hälfte der Tiere die wir gesehen haben, vergessen. Ein braunes, eingerolltes Blatt auf einem schönen grünen Blatt? Da kann man schon mal genauer hinsehen. Und wirklich, das braune eingerollte Blatt ist ein Insekt. Das ist aber gut getarnt.

Gut versteckt ist auch ein grüner Frosch, der auf einem grünem Blatt sitzt. Doch trotzdem entdecken wir in. Toll anzusehen ist er. Ob er giftig ist? Das ist ungeklärt. Einen anderen Frosch entdecken wir leichter. Der ist dieses mal braun. Immer wieder haben wir nach oben geleuchtet. Vielleicht sehen wir einen Vogel?

Samuel: Die nächste Nachtwanderung war bei einem riesigen Baum. Dem größten hier heimischen Baum. Dem Kapokbaum! Wir gehen am Abend auf ihn und lauschen dem Gebrülle der Brüllaffen. Als es dunkel ist machen wir noch einen Nachtwanderung um ihn herum. Wir gehen los. Gleich zu Anfang entdecken wir nichts. Dann ein schwaches Leuchten im Schein der Taschenlampe. Wenige Augenblicke später erneut. Ein Glühwürmchen!

Eine Fledermaus flattert an uns vorbei und ein Ball sitzt auf einem Ast. Moment mal… ein Ball? Es sieht wirklich aus wie ein Plüschball, aber Rom meint, dass es sich hierbei um einen Vogel handelt, der auf einem Ast sitzt und schläft. Vögel sind auch süß, wenn sie schlafen!

Am Ende unserer Tour machen wir die Taschenlampen aus und lauschen. Es ist schon etwas gruselig! Als wir sie wider anschalten, gehen wir zurück und sehen noch ein paar Frösche sowie eine am Boden laufende, große Spinne. Wieder Am Baum sieht Rom ein Loch im Boden. Er holt einen Stock, spuckt darauf und hält ihn hinein. Ein Tarantel kommt heraus und wird fotografiert. Maila sollte die nächste Wanderung oder Seefahrt erzählen.

Maila: Wir sind in das Motorkanu gestiegen und sind losgefahren. Es ist wieder dunkel und Samuel und Papa rudern. Rom macht die Geräusche nach, die ein Kaiman macht und ihm wird sogar geantwortet. Einige Vögel und Fledermäuse fliegen auch im Licht der Taschenlampen umher. Wir fahren einige Zeit und drehen dann wieder um.

Rom leuchtet den Rand ab und sieht plötzlich eine Bewegung. Er ist ganz außer sich. Er sagt, wir sollen dorthin fahren. Ich habe dort nichts außer Gestrüpp gesehen. Aber dort angekommen sehen wir was, Rom gesehen hat. Eine knallgrüne Schlange! Er erzählt, dass sie bis zu zwei Meter lang werden und normalerweise hoch oben in den Bäumen leben. Wir haben ein Riesenglück, eine so große Boa Esmeralda so nah am Wasser zu sehen! Die Letzte Wanderung sollte dann wieder Samuel erzählen.

Samuel: Die nächste Nachtwanderung war wieder in der Niki Lodge. Dort gehen wir dieses mal tiefer in den Wald hinein. Wir sehen auch dort wieder einige Tiere. Unter anderem wieder Heuschrecken und Spinnen. Sogar ein Wespennest haben wir unter einem Blatt gesehen. Allerdings sonst keine wirklich interessante Tiere.

Maila: Ich erwähne, dass wir bei der Nachtwanderung noch mehr von den Heuschrecken gesehen haben. Wie viele gibt es von denen bitte schön im Regenwald???

Es war spannend, in den Nächten durch den Regenwald zu laufen, Spinnen, Heuschrecken und Schlangen zu sehen und natürlich den Grusel der Nacht in diesem Wald zu genießen.

So noch nicht gesehen: Festes Spüli

Es wird kaum jemanden überraschen, dass an Bord eines Segelschiffes Abwasch anfällt. Zumindest immer dann, wenn an Bord gekocht und gegessen wird. Regelmäßige Restaurantbesuche würden die Arbeit natürlich verringern, sind bei vier hungrigen Mäulern aber auf Dauer einfach nicht finanzierbar. Auf See ist das ohnehin schlecht. Da verweigert jeder (normale) Lieferservice seine Dienste. Also abwaschen. Und nein, wir nennen den Luxus einer bordeigenen Geschirrspülmaschine – ja, so etwas gibt es! – aus verschiedenen Gründen nicht unser Eigen.

In diesem Zusammenhang ist nun hin und wieder für Nachschub an Geschirrspülmittel zu sorgen. Das ist in Supermärkten, deren Sortiment auf einer nicht fließend beherrschten Sprache basiert, nicht unbedingt trivial. Trotzdem schaffen wir es immer wieder, eine größere oder kleinere Flasche des bekannten, flüssigen Abwaschhelfers zu organisieren. Doch dann gehen wir in Costa Rica einkaufen.

Vielleicht ist das ja in der Welt weit verbreitet und wir haben bisher einfach nur nicht darauf geachtet. Für manch einen Leser mag das auch gelebter Alltag sein. Laaangweilig!!! Für uns ist diese Produktvariante jedoch neu: Geschirrspülmittel gibt es hier in fester Form!

Hat man es erst einmal kapiert ist die Auswahl groß. Wir entscheiden uns für Limon und Coconut. Die Handhabung ist denkbar einfach. Der Becher steht offen neben der Spüle, bei Bedarf geht man mal kurz mit dem Schwamm durch und schon kann man spülen, spülen, spülen. Der Skipper ist begeistert. Sehr ergiebig und keine Auslaufgefahr auf einem schwankenden Segelschiff. Der einzige Haken ist, dass es sich mit Salzwasser leider noch schlechter nutzen lässt, als ein „normales“ Flüssigspülmittel. Da kommt dann besser der Bordklassiker zum Einsatz. Aber sonst denkt der Skipper schon jetzt mit ein bisschen Wehmut an den irgendwann bevorstehenden Tag, an dem die Vorräte aufgebraucht und der Nachschub versiegt ist… an festem Spüli!

In Panama gibt es noch reichlich Nachschub!