Letzter Tag in der Nicky Amazon Lodge

8./9. März 2021

Die Camping-Tour war echt schön, die Nicky Amazon Lodge ist es aber auch. Wir hatten wohl wegen der eher geringen Auslastung eine große Doppelhütte für uns. Platz ohne Ende. Da wir den Küchenchef wieder wohlbehalten mitgebracht haben, ist natürlich auch das Essen super lecker. Unsere Jüngste bekommt als kleinen Sonderservice jeden Morgen eine Schüssel Reis… so wie es ihr schmeckt.

Rechts das Gemeinschaftshaus mit Küche

So aufgeräumt und hergerichtet das Gelände auch wirkt, der Dschungel beginnt gleich hinter den Hütten. Morgens werden wir von einer lautstark durchziehenden Gruppe Brüllaffen geweckt. Von den Spaziergängen bei Tag und Nacht haben die Kinder schon berichtet. Doch auch in den Hütten bekommen wir immer mal wieder tierischen Besuch.

Kleine Fangschrecke auf einer Klopapierrolle

Am letzten Tag machen wir dann noch einmal einen Kanu-Ausflug zu der nahe gelegenen Laguna Grande. Wo ist die Anakonda? Doch so sehr wir auch danach suchen, bleibt sie uns verwehrt. Dafür genießen wir noch einmal die einmalige Atmosphäre.

Hier ist auch keine Anakonda

Nach erfolgloser Suche landen wir nochmal an und machen einen kleinen Spaziergang. Was wackelt da denn am Boden umher? Unzählbar viele Blattschneiderameisen tragen ihre Last in Richtung Nest. So süß! Und was für ein riesiges Nest. Rom klärt uns umgehend darüber auf, dass diese Blätter nicht zum Eigenverzehr gedacht sind, sondern die Grundlage von Pilzfarmen dienen. Ja, die Ameisen hegen und pflegen in großem Stil Pilze. Letztlich ist es eine Symbiose. Die Insekten liefern Nahrung sowie auch Schutz vor einem ihren Pilz befallenden Schlauchpilz. Im Gegenzug sind die Pilze Nahrungsgrundlage der Kolonie.

Der Transport der Blätter ist eine gefährliche Angelegenheit. Mit der Last auf dem Rücken sind die Träger angreifbar. Zum Glück sind sie nicht alleine. Einerseits sehen wir immer wieder größere Ameisen am Rand der eigentlichen „Straße“. Die stehen Wache gegen Gefahren am Boden. Andererseits werden immer wieder auch kleinere Ameisen auf den Blättern mitgeschleppt. Tatsächlich dienen diese der Verteidigung gegen Angriffe aus der Luft.

Auch im Dschungel gibt es ein Äquatordenkmal. Nein, mit seinem Namensvetter bei Quito ist diese kleine Säule nicht vergleichbar, wenn auch auf beiden eine Weltkugel ruht. Dafür steht dieses hier aber nicht 240m neben dem Äquator.

Den Abschiedsabend in der Lodge begehen wir mit Kuchen und Musik. Auf jedem Tisch steht ein leckerer Nachtisch. Unser Koch Fredy beweist, dass er auch mit der Gitarre umgehen und echt schön singen kann. Ein wirklich stimmungsvoller Ausklang.

Am nächsten Morgen fahren wir dann noch ein letztes Mal mit dem Kanu durch den Dschungel. Auch wenn der am allerersten Tag noch tief empfundene Zauber des ersten Eindrucks etwas verflogen ist, können wir uns nicht satt sehen.

Am Ausgangs- und Endpunkt unseres kleinen Dschungelausflugs wartet schon der Fahrer. Wieder steht uns eine stundenlange Fahrt bevor. Zurück nach Quito. Doch unsere Rundreise beenden wir entgegen der ursprünglichen Planung noch nicht. Ein wenig sammeln, zur Ruhe kommen und Eindrücke verarbeiten, ohne gleich im Bootsalltag gefangen zu sein. Kurzerhand hängen wir zum Ausklang noch ein paar Tage im Nebelwald ran. Eine gute Entscheidung.

Samuels Schätze