Any given Sunday… IH-AAAHHH!!!

An jedem verdammten Sonntag… So heißt ein wirklich unvergesslicher Film mit Al Pacino und Cameron Diaz und es geht um Football. Eben an jedem verdammten Sonntag. Auch wir sehen uns sehr gern Football an, aber wir müssen es aufnehmen und versuchen es zeitnah zu schauen. Klappt nie. Zu viel Schulunterricht, Bootsreparaturen, Ausflüge und sowie einer gemeinsamen Abendplanung mit Kindern. Aber darum soll es hier gar nicht gehen. Es geht um Esel.

Jörg von der SY Sissi arbeitet schon lange als Volontär im Donkey Sanctuary Aruba. Und jeden Sonntag nimmt er uns mit. Es ist ein sehr angenehmes Klima dort. Die Hitze von Aruba schlägt sich dort zwar auch nieder, aber im offenen Besucherzentrum weht immer ein sehr angenehmer Wind. Außerdem gibt es Eis und kühle Getränke. Natürlich gibt es auch Katzen. Sie sind so süß und wenn sie gute Laune haben, legen sie sich entspannt auf den Tresen und lassen sich endlos streicheln.

Auf der Eistruhe ist es kühler
(c) SY Sissy

Die Hauptattraktion sind aber natürlich die Esel. Direkt um das Besucherzentrum herum stehen einige der wohlgenährtesten Exemplare und betteln was das Zeug hält. Einige machen interessante Geräusche, andere schauen so herzzerreißend unschuldig und wieder andere versuchen zu grinsen. Aber alle recken ihre Hälse durch die Stäbe.

Möhrchen hier rein bitte! ;-)

Natürlich gönnt der eine dem anderen nicht mal ein kleines Pellet, denn die kann man hier kaufen und verfüttern. Von Jörg wissen wir aber, dass sie besonders gerne Mohrrüben fressen. Erst haben wir sie noch klein geschnitten, aber später wurde Samuel mutiger und ist mit einer ganzen Mohrrübe los und hat es tatsächlich geschafft, eine Mohrrübe an neun verschiedene Esel zu verfüttern. Klappt aber nicht immer. Geschickt die Möhre nach oben gehalten und sobald der Esel zugebissen hat, kräftig dran gezogen. Esel sind aber auch wirklich hartnäckig.

Die nächste Eskalationsstufe: aus dem sicheren Geländer raus mit einer Karotte in der Hand. Nur für Mutige zu empfehlen. Gleich umringen ihn locker zehn Esel und alle wollen die eine Karotte! Rücksicht gibt es nicht. Sie treten mit ihren Hinterläufen aus. Natürlich tun sie Samuel nichts, aber wenn er ungünstig dazwischen gerät… manchmal stellen sich die Esel auch mal aus Versehen auf seinen Fuß. Aua!

Die anderen Familienmitglieder bleiben erst einmal hinter dem sicheren Zaun und machen Fotos. Wenn die Esel sich wieder verteilt haben, trauen wir uns auch wieder raus, aber besser ohne Karotte.

Interessanterweise fressen die Esel auch Kakteen. Das will ich gar nicht glauben, aber einige Spuren auf dem Gelände zeugen davon. Zuerst entfernen sie wohl sorgfältig die Stacheln und dann gibt es kein Halten. Sie sind ganz schön verfressen und kennen wohl kein klassisches Sättigungsgefühl.

Ein ganz besonderer Esel, der von allen immer eine extra Portion bekommt, ist Kamino. Er ist, wie viele andere Esel auf dieser Insel, von einem Auto angefahren worden. Allerdings war er damals noch ein sehr junger Esel. Der Tierarzt hat versucht sein Bein zu retten, aber es ist nicht gelungen. Kamino ist stark und hat gelernt auf 3 Beinen problemlos umherzulaufen und auch geschickt mit einem zweibeinigen Drehpropellerkick sich gegen die Anderen zu behaupten. Leider verheilt seine Wunde aufgrund des schwierigen Sauberhaltens in diesem Klima nur mäßig, so dass er immer gut an seinem T-Shirt zu erkennen ist. Und natürlich an seinem fehlenden Bein.

Extra-Kuscheleinheit von Anneke

Wir haben echt ganz viele Esel gestreichelt, gebürstet, gefüttert und gestreichelt und nochmal gestreichelt und nochmal gefüttert. Vorher hatte ich nicht so wirklich eine Vorstellung von Eseln als süße Tiere und habe sie eher als störrische Lastentiere gesehen. Aber hier finde ich sie einfach toll und sie sind wirklich lieb und sehr gut zum Streicheln geeignet. Pferde finden alle toll. Doch Esel sind im Grunde auch Pferde. Nur eben mit mehr Starrsinn. Sie streiten sich, vertragen sich aber trotzdem und schließen Freundschaften für die Ewigkeiten. Wie zum Beispiel Gypsy und Diva. Nie geht einer ohne den anderen! Wer wünscht sich das nicht manchmal.

Nicht jeder Esel lässt sich so genüsslich bürsten.
Gypsy & Diva

Irgendwie sollten wir Menschen vielleicht doch einmal etwas mehr den Esel in uns hinauskehren… nicht wahr?!

La Skipper