Donkeys reloaded…

Schon wieder Esel? Ja, das muss jetzt leider sein. Ein letztes Mal. Versprochen! Aber immerhin waren die Kinder in wechselnder Begleitung ganze elfmal im Donkey Sanctuary von Aruba. Da gibt es schon was zu erzählen. Zum Beispiel von unseren Spaziergängen.

Das ganze Gelände ist ja etwa 4ha groß. Tagsüber sammeln sich viele Esel in der Nähe des Besucherzentrums. Warum wohl? Mjam! Wir wollen uns trotzdem einen Eindruck verschaffen und begeben uns praktisch jeden Sonntag auf einen kleinen Spaziergang am Grenzzaun entlang einmal rum. Natürlich in der schönsten Mittagssonne, die die Karibik zu bieten hat. Und wenn der Skipper richtig Glück hat, tritt er spontan in eines der hartnäckigen Dornenpärchen, das sich dann auch gleich durch die Sohle bis in den Fuß bohrt. Autsch. Aber was sagt das erst über die Sohlen der getragenen Schuhe aus? Lieber nicht fragen.

Wir trauen uns weg vom Besucherzentrum

Hin und wieder erkunden wir neue Wege auf den Spuren der Esel. Durch diese große Kaktus-Hecke haben sie einen Pfad geschlagen. Da können wir auch durch. Samuel geht voran und ist schon durch, als Maila laut ruft: „Schlange!“ Wie jetzt? Wo jetzt? Zielsicher zeigt Maila auf das Unterholz, an dem Samuel gerade arglos dicht vorbeigelaufen ist. Und tatsächlich ruht da eine gar nicht mal so kleine Schlange. So sehen wir nun endlich auch mal eine Boa Constrictor in freier Wildbahn. Auf Aruba gibt es wohl ein richtiges Schlangenproblem. Einmal hier ansässig, breiten sie sich aus. Am Straßenrand findet man angeblich recht viele überfahrene Schlangen, aber wir haben dort noch keine gesehen. Unsere Schlange erfreut sich bester Gesundheit und an jedem Wochenende suchen wir natürlich den Platz erneut auf. Es bleibt bei der einen Begegnung.

Noch ahnen wir nichts!
Hier kommt man gut durch…
… aber nicht unbeobachtet!

Andere Reptilien zeigen sich dagegen in schöner Regelmäßigkeit. Immer wieder huschen graue, blaue und grüne Eidechsen durch das Unterholz, über den Sand und auf den Bäumen umher. Samuel weiß mal wieder nicht, welche er zuerst fotografieren soll…

Natürlich kreuzen auch einige (meist etwas schlankere) Esel unseren Weg. Aber da wir kein Futter dabei haben, sind wir ziemlich uninteressant. Bei den ersten Spaziergängen hält Maila sich gerne noch hinter dem Papa versteckt, wenn die doch ganz schön großen Tieren mal zum Schnuppern rankommen. Das legt sich aber mit der Zeit.

Bei unseren letzten Spaziergängen kommen wir immer wieder an Sir Lancelot vorbei. Der neueste, erwachsene Neuzugang ist ein wirklich stattlicher Esel mit wunderschönem Fell. Das sehen die hier bereits ansässigen Damen ähnlich. Gypsy und Diva werden nacheinander läufig und präsentieren sich von ihrer besten (Hinter-)Seite. Vielleicht hängt es aber damit zusammen, dass der edle Ritter noch nicht kastriert ist.

Sir Lancelot ist iin stolzer Esel…
Gypsy ist eine interessierte Dame…
Die Gegenliebe hält sich jedoch in Grenzen,,,

Kurz vor Toreschluss steht im Donkey Sanctuary dann noch das große Fressen auf dem Programm. Nur von ein paar Mohrrüben und (von Besuchern gekauften und verfütterten) Pellets bekommt man 126 Esel nicht satt. Abgesehen von den Leckereien verdrückt so ein Esel ganze 2kg Heu, ½ kg Pellets und 4 Gallonen Wasser. Täglich! Natürlich helfen wir bei der Fütterung gerne und tatkräftig mit.

Die zentrale Futterstelle liegt nahe am Eingang direkt hinter einer Scheune. Wir schnappen uns die Schubkarren und beladen sie mit jeweils zwei Heuballen. Jetzt noch kurz die Glocke läuten und schon kommen die Esel herbei und warten wenig geduldig darauf, dass endlich serviert wird. Von außen bietet sich ein herrlicher Anblick. Hintern an Hintern reihen sich die Tiere beidseitig auf.

Ja, wir wären dann bereit!
Das Buffet ist angerichtet!

Was dem „normalen“ Besucher bei diesem Blick jedoch entgeht, ist die Geräuschkulisse mitten drin. Dutzende Mäuler kauen begierig ihr Heu und sorgen so für ein schwer zu beschreibendes Hintergrundrauschen, -knirschen oder knarzen… so noch nicht gehört!

Wenn man genau hinhört… ;-)

Der letzte halbe Heuballen der Schubkarren kommt zu den separat untergebrachten Ausbruchskünstlern. Unglaublich aber wahr… ein lernfähiger Esel bekommt so manchen Riegel auf! Der fünfte Heuballen des Tages wird dann noch auf die verschiedenen Futterstellen in der Nähe des Besucherzentrums verteilt. Jeder hat bei der Tischwahl seine Vorlieben.

Kurz vor vier sind wir fertig. Und meist auch voller Heu. Es ist Zeit, nach Hause auf unsere Samai zu gehen. Doch bis auf das letzte Mal ist es ja nur ein Abschied auf Zeit. Wir kommen wieder… spätestens „Any given Sunday!“