Any given Thursday… Miiiaaauuuuuuu!!!

Heißt der Film nicht „Any given Sunday“? Ja, das tut er, doch der veränderte Titel hat seinen Grund. Jeden Donnerstag geht es nämlich für uns zu den … ihr ahnt es sicherlich … richtig: Katzen. Aber dort gibt es auch Hunde. Es geht um das Tierheim, in dem Jörg jeden Donnerstag ehrenamtlich unterstützt. Da fällt es ihm nicht schwer, uns mitzunehmen. Heute möchte ich euch in das Animal Shelter Aruba einladen.

Direkt vor dem wirklich hübsch bunt angemalte Gebäude begegnen uns die „externen“ Katzen. Leider ist für sie kein Platz im Shelter, aber hier draußen bekommen sie wenigstens Futter und Wasser. Einige von ihnen lassen sich streicheln.

Im Tierheim treffen wir die Leiterin Sandy und andere Ehrenamtliche. Der Eingangsbereich besteht aus der Küche, Toilette, Abstellräumen und einem Shop. Und da hören wir die ersten Tiere. Kläffen von Hunden und Miaus von Katzen und ein Bumm von … ja, welches Tier macht Bummgeräusche? Ich schaue mich um und sehe einen Hund, der an dem unteren (geschlossenen) Teil der zweiteiligen Tür hochspringt. Dieses Hochspringen, das mit einem Aufprall verbunden ist, macht dann „Bumm“. Maila hat jetzt schon Angst. Das kann ja heiter werden.

Geschafft… wir sind bei den Katzen!

Um in das Katzengehege zu gelangen, muss man einmal quer durch den Innenhof. Natürlich sind die Hunde (je nach Alter) auch in ihren Käfigen zusammen untergebracht, aber einige Hunde dürfen im Innenhof herumlaufen. Diese freuen sich natürlich, wenn Menschen kommen und springen auch mal gerne hoch. Maila hat leider nach einem schlechten Erlebnis an der Ostsee Angst, aber versucht trotzdem tapfer zu sein. Also Augen zu – ein wenig Kreischen schadet auch nicht – und durch. Maila hält Samuel immer zwischen den Hunden und sich selbst. Nach den paar Metern ist es geschafft. Hier bei den Katzen kommt kein Hund hinein. Tief durchatmen und entspannen. Zumindest wenn man das bei dem Lärm kann. Die Katzen miauen aus vollem Mund. Einige hängen an den Gittern und miauen was das Zeug hält. Sie wissen, dass es bald Futter gibt.

Das Katzengehege besteht aus einer Küche mit Vorratsraum, einem großen Gehege für die meist älteren Katzen und einem kleineren Gehege für die jungen Mietzen. Es gibt noch ein wirklich sehr kleines Gehege, das für Neuankömmlinge gedacht ist, solange sie noch z.B. Impfungen oder Läusespray brauchen.

Francine
Lala

Wie immer beginnen wir mit dem Gehege der älteren Katzen, das laut Jörg gerade fast überfüllt ist. Alle Geräte die wir benötigen werden aus einer Abstellkammer geräumt und bereitgestellt. Jörg bereitet zwei Futternäpfe mit Nassfutter vor und stellt sie mitten in den Gang der Küche. „Wie sollen die Katzen denn da ran kommen?“, frage ich mich, als Jörg die dritte Nassfutterportion zu den kleinen Babykatzen in das zweite separatem Gehege stellt. Er öffnet kurz das Gitter, tut das Futter hinein und schließt es wieder. Dann geht es zu den älteren Katzen. Jörg öffnet auch deren Gehege und die miauenden Katzen sprudeln heraus wie ein Wasserfall. Alle haben ein Ziel! Die Futternäpfe.

Nun ist das Gehege fast leer. Maila, ich (Samuel) und Jörg gehen hinein und räumen alle Spielzeuge auf einen Tisch in der Mitte. Während Maila die Trockenfutternäpfe in den Gang bringt, säubert Jörg die Klos und ich fege den Fußboden. Als wir damit fertig sind, scheuere meist wieder ich den Boden gründlich ab. Katzen sind sehr reinliche Tiere. Aber Wasser können sie erstaunlicherweise nicht ausstehen. Spätestens jetzt sind alle Katzen aus dem Gehege raus.

Max (ein hübscher hellbrauner Kater) und Elvis (ein hübscher grau-schwarz getigerter Kater) sind sehr scheu und lassen sich so gut wie nie streicheln. Meist verkriechen sie sich hinter den Toiletten. Während der ganzen Putz-Aktion des großen Geheges verstecken sich die beiden immer in der Küche hinter den großen Futterpaketen aus massivem Plastik. Aber manchmal darf auch ich sie streicheln. Das ist eine große Ehre.

Der Boden wird dann noch sauber abgespritzt und abgezogen und die Toiletten und das Futter wandern wieder in das Katzengehege. Wie es sich für eine anständige Katze gehört, werden drei der vier Klos auch schon direkt nach dem Saubermachen benutzt. Die Katzen haben extra mit ihrem Geschäft gewartet, bis die Klos frisch sind, erklärt mir Jörg. Manchmal sind die Putzkräfte (wir) aber nicht schnell genug. Da muss man als Katze dann halt in dem Kehrblech aus Plastik, dem Waschbecken, im Mülleimer (das ist praktisch, weil es dann gleich entsorgt ist), dem noch nicht mit Streu gefüllten Klo oder wenn alles nichts hilft auf dem Boden sein Geschäft erledigen. Wir sind nicht wirklich begeistert.

Danach werden die anderen Käfige gereinigt und dann endlich Kuscheln! Jede Katze ist individuell. Die meisten mögen unsere Streicheleinheiten wirklich sehr und schnurren wie wild. Wenn ich z.B. aufhöre Goldie zu streicheln, miaut sie sofort, dass ich doch bitte weiter streicheln solle. Sehr gern setze ich mich auf den Boden und die besonders verschmusten und verspielten Mietzen kommen von ganz alleine. Maila streichelt auch sehr gern, aber besonders gern spielt sie mit ihnen. Es gibt dort eine Kette und einige Glöckchen und die Katzen sind ganz wild darauf, sie zu jagen.

Lou
Max

Wir besuchen auch gern die Hundewelpen und kuscheln auch mit ihnen. Ich schaffe es sogar Maila in das Gehege der Puppies (Hundebabys) zu bringen. Da nimmt sie auch noch eines auf den Arm!!!

Nun sind wir jeden Donnerstag im Tierheim. Natürlich werden manchmal auch Katzen oder Hunde adoptiert oder abgegeben. Darum ändert sich die Besetzung der zu beschmusenden Katzen und Hundewelpen wöchentlich.

Am letzten Tag im Tierheim kommen drei neue Katzen, die im Sondergehege untergebracht werden. Sie sind sehr, sehr sehr ängstlich und versuchen ihre Angst unter Drohgebärden wie Fauchen und Ohren anlegen zu überspielen. Sie haben bestimmt Schlimmes erlebt. Es ist schwierig sie wieder ins Gehege zu bringen, nachdem sie Angst vor uns hatten und bis unters Dach geklettert sind. Aber nach gefühlt hundert Versuchen haben wir es geschafft. Der eine Kratzer an der Hand, der von einer solchen Katze stammt, ist am Nachmittag auch schon nicht mehr zu sehen.

Die acht Donnerstage auf Aruba sind immer ein tolles Erlebnis, auf das wir uns jede Woche freuen. Genau wie das „Donkey Sanctuary Aruba“ am Sonntag. Danke Jörg! Und nach unserer Rückkehr möchten wir auf jeden Fall ein oder zwei Katzen als Haustiere haben, Esel sind ja leider zu groß.

Samuel & La Skipper