Große Aruba-Tour (2) – Mitte

13. November 2021

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Cas di Luz

Wir haben zwar erst Mitte November, doch Weihnachten wirft seine Schatten voraus. Oder vielleicht doch seine Lichter? In Aruba ist es in jedem Fall die Zeit des Weihnachtshauses Cas di Luz. Lichterketten schmücken Häuschen und Kakteen. Ok, mitten am Tag ist es vielleicht nicht sooo stimmungsvoll, aber wir werden sicher noch einmal am Abend wieder kommen. Heute gehen wir einfach mal den Rundgang und bewundern die Aussicht ebenso wie den Einfallsreichtum lokaler Elektriker.

Lourdes Grotto

Lourdes ist einmalig. Also zumindest der Wallfahrtsort in Frankreich. Weltweit dagegen nennen sich inzwischen hunderte Grotten mit Marienbildnis „Lourdesgrotte“. Die meisten befinden sich im deutschsprachigen Raum. Doch eine gibt es auch hier in Aruba. Beidseits der Straße ziehen sich Stufen zu etwas höher im rauen Stein gelegenen Höhlen. Umrahmt von der kargen Kakteenlandschaft strahlen blumengeschmückte Marienfiguren und die Weihnachtskrippe. Ein kleiner, im Dunkeln gelegener Altar bezeugt eine aktive, religiöse Nutzung. Einmal im Monat wird hier Gottesdienst gefeiert.

Weihnachtliche Wespennester…

Donkeys

Wenn Jörg eine Rundfahrt macht, dann dürfen die Esel Arubas natürlich nicht fehlen. Im Süden, dem Reich der letzten wild lebenden Exemplare haben wir keine gesehen. Und auch das Donkey Santuary wird ausgelassen. Schließlich sind wir hier ohnehin Stammgäste. Was bleibt sind die sieben Esel, die aufgrund ihres Temperaments nicht im Sanctuary, sondern dem Garten seiner Managerin gehalten werden. Für ein kurzes Hallo und etwas durch gereichtes Gras ist immer Zeit.

Balashi Goldmühle bei der Spanischen Lagune

Goldrausch in Aruba. Ab dem Jahr 1824 kann man das für bare Münze nehmen. In den folgenden 90 Jahren werden aus den Minen etwa 1,5 Mio kg Erz geschürft und in den zwei Mühlen zu immerhin gut 1,7 t Gold verarbeitet. Wir besuchen die Reste der Balashi Goldmühle. Viel ist zugegebener Maßen nicht mehr zu sehen. Ein paar Reste wuchern immer mehr zu. Lediglich das auf einem kleinen Hügel liegende Haupthaus wurde wohl mal teilrestauriert. Inzwischen sind die Wände beschmiert. Herumliegende Glasscherben lassen vermuten, dass es sich hier um einen beliebtem Treffpunkt der einheimischen Jugend handelt.

Im Grunde ist das aber auch verständlich. Der Blick über die Spaans Lagoen ist wirklich schön. Die 12ha große, im Innern dicht mit Mangroven bewachsene Salzwasserlagune ist ein kleinen Paradies für Vögel und Reptilien… und Moskitos. Der Blick streift über sattes Grün, wie es sonst selten auf Aruba zu sehen ist.

Von unten ein Zwitschern, am Himmel kreisen Raubvögel. Bei fast jedem Schritt schrecken Eidechsen auf und wuseln davon. Besonders hat es uns eine hungrige Aruba-Eidechse angetan. Heroisch trotzt sie den Stacheln des großen Kaktus, der seine Frucht vergeblich zu schützen sucht.

Casibari Rock Formations

Es geht felsig weiter. Eigentlich ist Aruba ja relativ flach. Umso mehr verwundern die hier und da wie von lustlosen Riesen hingeworfen wirkenden Felsformationen. Nein, die monolithischen Formationen sind nicht riesig im eigentlichen Sinne, aber doch beeindruckend. Zuerst statten wir den Casibari Rock Formations einen Besuch ab. Dabei handelt es sich um eine Touristenattraktion und ganz offensichtlich ist man gut auf zahlende Kundschaft eingestellt. Obwohl der Eintritt an sich frei ist.

Empfangsbereich…

Wir haben Glück. Es ist halbwegs leer. Nur ein paar kleinere Busse und Mietwagen stehen vor den Touristenfallen. Die großen Busse der Kreuzfahrer erfreuen gerade durch Abwesenheit. So sind wir auf dem über Treppen recht gut erschlossenen Felsen zwar nicht ganz alleine, können die Aussicht aber trotzdem entspannt genießen. Wobei die Aussicht Richtung Oranjestad wieder einmal eindrucksvoll zeigt, wie groß die Vergnügungspaläste der Ozeane inzwischen geworden sind…

Ayo Rock Formations

Was für ein Kontrast sind die Ayo Rock Formations. Abgesehen von unserem Auto ist der Parkplatz verwaist. Das offene Tor lädt zur Erkundung einer besonderen Felsformation ein. Das sahen die indigenen Arawak ganz ähnlich. Sie kamen oft hierher und haben sich auch bei religiösen Riten verewigt. Die ältesten in Aruba erhaltenen Felszeichnungen geben davon stummes Zeugnis.

Der Orangetrupial mag Kakteen

Hier ist es viel schöner, aber auch etwas zeitaufwändiger als bei Casibari. Nicht einfach mal nur hoch und wieder runter. Ayo Rock müssen wir uns auf einem kleinen, teils durch enge Stellen in den Felsen führenden Rundweg erschließen. Unter der hoch stehenden Sonne ist das anstrengend, aber es lohnt sich. Wir begegnen nur Vögeln, Eidechsen und (harmlosen) Wespen. Der Ausblick reich vielleicht nicht so weit, ist aber noch einmal entspannter. Wirklich ein besonderer Ort in Aruba.

Es ist heiß. Die Sonne brennt. Eine kleine Abkühlung wäre jetzt nicht schlecht. Da passt es gut, dass uns die große Aruba-Tour weiter in den Norden zunächst wieder an die Küste führt. Badepause. Doch davon das nächste Mal mehr.

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