Kourou, 30. April 2022
Seit wir hier vor Kourou ankern, haben wir regelmäßig süß-zwitschernden Besuch. Graubrustschwalben setzen sich auf die Saling, die Mastspitze, das schöne neue Großfall und andere Leinen… es scheint einfach zu schön auf der Samai zu sein. Samuel ist natürlich absolut begeistert und sorgt mal wieder für Platznot auf den Speichern fast sämtlicher Kameras. Und nein, das ist nur minimal übertrieben! ;-)
Doch dann passiert etwas ebenso unerwartetes wie trauriges. Plötzlich macht es auf unserem Bimini „Plop“. Hmmm… was war das? Ein prüfender Blick bestätigt den ersten Verdacht. Da oben liegt eine Graubrustschwalbe. Einfach so. Reglos. In der prallen Sonne. Was ist da bloß passiert?

Samuel nimmt sie vorsichtig runter. Herzschlag? Nicht zu spüren. Doch immerhin scheint das Genick in Ordnung zu sein. Wir legen sie in den Schatten und hoffen darauf, dass sie nur ohnmächtig ist. Warum auch immer.
Maila ist traurig. Doch die aus dem ersten Verdacht erwachsene Befürchtung bestätigt sich nach einigen Stunden durch einen immer noch reglosen, nun jedoch auch steifen Körper. Sie ist tot. Echt sonderbar. Und was da nun wirklich passiert ist, werden wir nie erfahren.


Doch sie soll nicht umsonst gestorben sein. Unser vogelbegeisterter Tierflüsterer Samuel nimmt sich ihrer in einem spontanen Schub von Forschergeist an. Mit Handschuhen und Pinzette ausgestattet, schaut er sich ihr Federkleid bis ins Detail an… und nimmt Proben. Wie es ein guter Wissenschaftler halt so macht. Er wird die Federn der armen kleinen Graubrustschwalbe sicher in Ehren und in immer guter Erinnerung halten. So bleibt sie auch nach ihrer abschließenden Flussbestattung unvergessen.

