Schönes Guna Yala

24. Juli 2021

Hmmm… wenn ich mir die letzten, von Unterwegs veröffentlichten Einträge so anschaue, könnte man auf die Idee kommen, dass hier alles blöd ist. Ist aber nicht alles blöd… also nicht ALLES! (Sorry, wer mich kennt weiß, dass ich mir den nicht verkneifen kann… ;-)

Ok, zum Thema. Wir sind hier nach Meinung vieler weit gereister Segler in einer der schönsten Ecken der Karibik. Und ja, es ist auch wirklich schön hier. Wir haben zwar keinen Vergleich mit dem Rest der Karibik oder anderen, vergleichbaren Gegenden. All das war einfach nicht auf unserer bisherigen, etwas abseits gelegenen Route. Aber schön ist es hier wirklich.

Im Westen von Guna Yala dominiert die Inselwelt. Überall rundherum kleine Flecken im Meer, oft mit strahlend-gelbem Sandstrand und tief-grünen Palmen bestandene Inseln und Inselchen. Andere Eilande sind dagegen von dichten Mangroven überzogen. Pelikane fliegen majestätisch über das Wasser oder stürzen sich auf der Jagd todesmutig mit lautem Platsch hinein. Das ist nicht einmal übertrieben. Gerade für junge, noch ungeübte Pelikane kann ein falscher Eintauchwinkel des übergroßen Schnabels schnell unangenehm enden.

Unter Wasser findet sich eine unglaubliche Zahl an Korallenriffen verschiedenster Größe und Art. Was bei der Einfahrt aufmerksames Steuern und gewissenhaften Ausguck verlangt, entfaltet sich mit Schnorchel und Flossen ausgerüstet zu einer nicht immer knall-bunten, aber stets faszinierenden, lebendigen Unterwasserwelt.

Auch wenn wir bisher leider immer noch keine Siedlung besuchen durften, so haben wir doch oft Kontakt zu den hier heimischen indigenen Kuna. Weiter im Westen sind sie merklich tourismus-orientiert, doch selbst dann niemals aufdringlich. Das Angebot wird freundlich präsentiert und wenn wir nichts möchten, fahren sie mit lächelndem Gruß weiter.

Aktuell liegen wir vor dem Ort Achutupu. Hier an der weiter östliche gelegenen Küste ist es ursprünglicher. Weniger Segler und weniger Angebote. Dafür fährt öfters einfach mal ein Kanu neugierig vorbei. Wir bekommen sogar (kinderreichen) Besuch an Bord. Alles sehr entspannt. Wenn nicht ausgerechnet jetzt der große Guna Yala – Kongress aller Siedlungsoberhäupter hier stattfinden würden, dürften den Ort auch besuchen. So sind wir noch unschlüssig, ob wir warten oder weiterfahren sollen.

Natürlich ist Guna Yala nicht DAS Paradies auf Erden. Ein solches gibt es doch schon lange nicht mehr. Auch hier trübt manche Kleinigkeit (nicht zuletzt immer wieder umhertreibender Plastikmüll) die Illusion unberührter Natur. Und doch ist es ein wirklich schönes Fleckchen Erde, das wir gerade zu besuchen das Privileg haben. Für uns ist es eine andere Welt und wir sind ebenso froh wie dankbar, diese mit eigenen Sinnen erleben zu dürfen.