Rückblick… 28. Juli 2022
In Brest gibt es ein Aquarium. Ach was, eine ganze „Stadt des Ozeans“. Immerhin ist das 1990 gegründete Océanopolis Brest heute das größte seiner Art in ganz Frankreich. Auf knapp 9.000m2 Besuchsbereich präsentieren drei Pavillons die Meereslebensräume der Polarregionen, der Tropen und der heimischen Bretagne. Abgerundet vom beliebten Fischotterweg. In über 4 Mio. Litern Meerwasser tummeln sich nicht nur in den 77 Aquarien ca. 10.000 Tiere. Und wie es der Zufall so will, liegt das Océanopolis direkt neben unserer Marina du Moulin Blanc. Eine kostenlose Eintrittskarte gibt es für Gastlieger obendrauf. Ansonsten lohnt es sich durchaus, die Karten bei Gelegenheit im zentralen Tourismusbüro zu kaufen. Dort gibt es im Gegensatz zu den Automaten direkt vor Ort nochmal einige Prozente Rabatt. Online geht natürlich auch.

Gleich zur morgendlichen Öffnungszeit stehen wir in der Schlange am Einlass. Es sind Sommerferien. Entsprechend voll wird es im Laufe des Tages. Zum Start des Rundgangs geht es in die angepriesene 3D-Show „Paleocéan“, die uns von einem guten Live-Kommentar begleitet verschiedene, längst ausgestorbene maritime Bewohner der Vergangenheit präsentiert.


Danach wollen wir aber endlich echte Tiere sehen. Rein in die Polarregionen. Zur Einstimmung gibt es einen beeindruckenden Panoramafilm über die Tierwelt auf den französischen Kerguelen im Südpolarmeer. Natürlich dürfen dabei Pinguine nicht fehlen, die dann auch gleich danach live und in Farbe zu bewundern sind. Gemischte Gefühle. Einerseits freuen wir uns über das Wiedersehen mit den süßen Vögeln. Andererseits haben wir sie in ihrem natürlichen Lebensraum erleben dürfen. Der Kontrast ist augenfällig…


Wand an Wand mit den Bewohnern des Südens schwimmen Robben aus dem Norden im Angesicht von vielfältigen Informationen und Kunsthandwerk der Inuit.






Bunte Anemonen, imposante Seewölfe, Königskrabben und andere Bewohner der kalten Regionen runden das Bild ab.




Nahtlos geht es von der arktischen Kälte in die tropische Wärme. Hier leben 700 der insgesamt ca. 1.000 Arten des Océanopolis. Es herrscht Vielfalt und Farbenpracht. So manch ein Fisch kommt uns vom Schnorcheln bekannt vor. Andere, insbesondere aus dem verpassten indischen Ozean, sind Neuentdeckungen.








Die tropische Hauptattraktion ist ein großes Haibecken, das alleine 1 Mio. Liter Fassungsvermögen hat. Die Präsentation erscheint anfangs jedoch wenig gelungen. Menschenmengen scharen sich um drei kleine Gucklöcher. Später kommen dann aber doch noch große Panoramafenster.



Den Abschluss der Tropen bildet der Regenwald. Also der Versuche, auf viel zu kleiner Fläche einen authentischen Eindruck davon zu erzeugen. Zumindest bei den eingespielten Vogelstimmen herrscht absolute Authentizität. Den markanten Ruf des Schreikotinga erkennt die gesamte Familie auf Anhieb. Auch der ein oder andere tropische Süßwasserfisch ist uns nicht ganz unbekannt.


Der dritte Pavillon widmet sich der lokalen, bretonischen Meereswelt. Weniger farbenprächtig, aber nicht weniger faszinierend. Dazu gibt es reichlich Informationen über Lebensräume, Nahrungsketten und vielem mehr.






Ein weiterer Höhepunkt des Tages ist die Fütterung der Fischotter. Der den Rest des Tages zwar gerne gegangene, aber doch niemals überfüllte Weg entwickelt kurz vor 14 Uhr eine magische Anziehungskraft. Menschenmassen, wie nicht nur wir sie nicht mehr gewohnt sind, drängen sich um die Becken. Auch die Otter schwimmen schon erwartungsvoll umher. Endlich geht es los. Wie üblich wird die Fütterung mit Untersuchungen und Bespaßen verbunden.



Als sich die Pfleger verabschieden, bleibt da dann so eine weiße Box stehen. Voller Eis verstecken sich darin Leckerlis, die sogleich inbrünstig gesucht werden. Und wenn ein oder auch zwei Otter schon mal drin liegen, kann das ja gleich zu einer entspannten Abkühlung unter strahlender Sonne genutzt werden. Sehr süß!





Was die Fischotter können, können die Robben natürlich auch… ganz entspannt die Nachmittagssonne genießen! :-)

Natürlich gibt es auch Restaurationen (sind uns viel aber zu voll) und Andenkenläden (da machen wir natürlich Umsatz!). Das gehört nun einmal dazu, wenn pro Jahr über 400.000 Besucher bei Laune zu halten sind. Eine Massenveranstaltung? Teils ja, insbesondere in den Ferien. Andererseits finden sich auch ruhigere Ecken. Insgesamt hat sich der Besuch jedenfalls nicht nur für die Kinder gelohnt.
