BOOT 2019

Der alljährliche Abstecher nach Düsseldorf ist auch für uns Berliner zu einer schönen Tradition geworden. Nicht zuletzt war es gut, Nils Schürg mal wieder zu sehen und über die (insb. von uns) noch zu erledigenden Sachen zu sprechen. Wie immer hatte er wertvollen Input. Andere Boote haben wir in diesem Jahr so gut wir gar nicht besucht. Ok, ein Blick auf die ausgestellten Allures und Garcia war natürlich Pflicht. Ansonsten haben wir uns aber nur die aktuelle Alubat angeschaut.

Schwerpunkt der zwei Messetage war natürlich unsere lange Liste der offenen Punkte. Als liebende Eltern haben wir ein aufblasbares Kajak bestellt, mit dem nicht zuletzt die Kinder viel Spaß haben werden. Zugleich ist es ein Backup für das Dinghy. Die zweite größere Messeanschaffung waren Trockenanzüge für die Erwachsenen, wobei der Anzug von La Skipper auch dem Sohn schon gut steht. Gerade in kühleren Gegenden ist das schließlich die einzige Möglichkeit, bei Bedarf auch mal ins Wasser zu gehen. Wenn sich in Patagonien Kelp in der Schraube verfängt, möchte ich jedenfalls mit etwas mehr als einem Messer und Badehose über Bord springen.

Trockenübung…

Des Weiteren führten wir noch viele interessante Gespräche mit verschiedenen Ausstellern. Gerade was die optimale Bootsausrüstung angeht, gibt es hier ja doppelt so viele Meinungen wie Anbieter. Auf der Liste für unsere Reservekiste stehen jetzt definitiv noch das große Toiletten-Ersatzkit sowie eine Wasserpumpe. Die Überlegung, unserem Bugstrahlruder durch einen stärkeren Motor etwas mehr „Bums“ zu geben, haben wir dagegen aus Kostengründen verworfen.

Und schließlich gab es auch noch den nicht auf Ausrüstung bezogenen Austausch mit anderen Seglern, ein langer Plausch am Trans Ocean Stand, nette Gespäche beim Parimare Verlag (die neue verlegerische Heimat der Freydis) und mehr.

Einziger Nachteil der diesjährigen BOOT war, dass sich unsere Liste zwar um einige Punkte verkürzt und in anderen Punkten detailliert hat… aber letztendlich doch wieder ein kleines bisschen länger wurde.

An was man nicht alles denken muss!

Versicherungen

Erwartungsgemäß stecken wir mitten in den Vorbereitungen für unser Vorhaben. Die dazugehörige Liste konnten wir immerhin schon von „sehr lang“ auf „immer noch recht lang“ reduzieren… und ein (insbesondere für uns Deutsche) wichtiges Thema sind die Versicherungen.

Da ist zunächst mal die Yachtversicherung. Wir sind seit Erstwasserung bei dem Anbieter mit „F“ unter Vertrag und auf der BOOT in Düsseldorf haben wir mit den Kollegen dann auch mal intensiver über unsere Planung gesprochen. Ganz besonderer Knackpunkt ist natürlich die Antarktis. Da haben wir wahre Horrorgeschichten gehört, von „Das machen die nie!“ bis hin zu „Die SY *** musste die Selbstbeteiligung i.H.v. 100t€ hinterlegen“. Letzteres wäre für uns gar nicht machbar. Aber ohne Versicherung brauchen wir auch gar nicht daran denken, den obligatorischen Antarktis-Antrag beim Umweltbundesamt abzugeben (dazu später mal mehr). Umso größer unsere Freude über das positive Feedback.

Wir haben das Angebot über eine Versicherung für weltweite Fahrt mit den üblichen Einschränkungen bekommen. Also die extremen Breiten sind ebenso ausgenommen wie die meisten Afrikanischen Länder und Südostasien (welcher vernünftige Segler will heutzutage schon dahin?). Und dann gibt es den für uns hineinverhandelten Extra-Passus, dass vom 10. Dezember bis 10. Februar die direkte Passage und der Aufenthalt in der Antarktis mitversichert ist. Sicherlich war es da hilfreich, dass wir einerseits ein Aluminiumboot haben und ich andererseits vor 10 Jahren ja schon mal über Kojen-Charter im Eis war. Dafür kann man die Verdopplung der sonst geltenden, nicht zu hinterlegenden(!) Selbstbeteiligung gerne in Kauf nehmen.

Der Autoversicherer war auch sehr entspannt. Wir konnten schon zur Jahresmitte alle gewünschten Anpassungen vornehmen und die Laufleistung ab 2020 ist auf max. 1000km runtergefahren. Hintergrund ist, dass wir die Autos angemeldet lassen und bei unseren Eltern unterstellen. Diese werden dann hin und wieder mal etwas damit herumfahren, um sie so in Schuss zu halten. Das ist unter dem Strich günstiger und weniger aufwändig als eine Einlagerung für drei Jahre. Warum wir nicht verkaufen? Für unseren alten Diesel-Sharan würden wir wahrscheinlich fast schon was drauf zahlen müssen. Und der Polo ist genau in dem Alter, wo der größte Wertverlust nach Neukauf realisiert ist… es lohnt sich also nicht wirklich. Letztlich sind wir dann bei unserer Rückkehr auch gleich mobil.

Das Thema der alten Krankenversicherung ist nur für den (männlichen) Skipper interessant. Hier warten wir gerade auf das Angebot einer Anwartschaft. La Skipper fällt einfach aus Ihrer durch die Bundeswehr gegebene Heilfürsorge raus und sucht sich dann halt nicht jetzt, sondern erst nach Rückkehr eine neue Krankenversicherung. Für die Zeit dazwischen gibt es die Möglichkeit einer weltweiten Auslandsreisekrankenversicherung (max. 5 Jahre). Die ist sogar bezahlbar, solange man sich von den USA und Kanada fernhält.

Die berufsbezogenen Versicherungen unserer Bordärztin laufen natürlich (ggf. auf Anwartschaft) weiter und der Rest wird bzw. wurde gekündigt.

An was man nicht alles denken muss!